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Proteste

TWütende Bauern lassen Ortsschilder kopfstehen

Wie hier an einem Ortseingang von Rodenkirchen sind in der Gemeinde Stadland mehrere Ortsschilder umgedreht worden.

Wie hier an einem Ortseingang von Rodenkirchen sind in der Gemeinde Stadland mehrere Ortsschilder umgedreht worden. Foto: Lohe

Der Bürgermeister von Stadtland hat genug: Er will jetzt das Gespräch mit Vertretern der Landwirtschaft in seiner Gemeinde suchen. Dabei geht es um die bundesweiten Proteste – und auf den Kopf gestellten Ortsschilder.

Von Horst Lohe Donnerstag, 18.01.2024, 15:10 Uhr

Rodenkirchen. Das Ziel: Die Ortsschilder, die im Zuge der bundesweiten Bauernproteste auch in Stadland als Zeichen des Protestes umgedreht worden sind, sollen wieder in ihre korrekte Position zurückmontiert werden. Das teilte Stadlands Bürgermeister Harald Stindt (parteilos) auf eine Anfrage im Gemeinderat bei einer Sitzung im Rathaus in Rodenkirchen mit.

Bürgermeister: Noch eine Woche der Duldung

Gefragt worden war, was die Gemeinde tun will zur Wiederherstellung ordnungsgemäß aufgestellter Ortsschilder.

Der Bürgermeister schränkte in seiner Antwort ein, dass die Gemeinde noch eine Woche der Duldung ins Land ziehen lassen wolle, weil keine Schäden an den Schildern entstanden seien. Die Landwirte in Stadland seien, so Stindt, „alle nette Leute“. Daher wolle er ihre Vertreter fragen, „ob sie das selbst wieder in Ordnung bringen wollen.“

Lärmschutzwände: Wer ist dafür, wer ist dagegen?

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung haben sich Stindt und die übrigen Ratsmitglieder darauf verständigt, dass nach den Bürgern in Kleinensiel nun auch Bürger in Rodenkirchen von der Gemeinde dazu befragt werden, ob sie die für das Jahr 2025 geplante Installation von Lärmschutzwänden an der innerörtlichen Bahntrasse durch die Netzgesellschaft der Deutschen Bahn AG befürworten oder ablehnen. Wie berichtet, hat die Gemeinde bereits Schreiben an alle rund 500 Bewohner des Dorfes Kleinensiel geschickt. Sie sollen bis Ende Januar antworten.

Die Rodenkircher werden jetzt angeschrieben

Jetzt folgen Schreiben an alle Rodenkircher, die in einer Entfernung von 350 Metern Luftlinie beiderseits der innerörtlichen Gleisstrecke des mit insgesamt etwa 3.500 Einwohnern viel größeren Dorfes Rodenkirchen wohnen. Hier werden also bei weitem nicht alle Bewohner befragt (wegen der aus Sicht des Gemeinderates zu weiten Entfernung - und damit Nich-Betroffenheit - von der Bahnstrecke).

Während der nächsten Sitzung des Infrastrukturausschusses des Gemeinderates Mitte Februar soll über die Ergebnisse der Befragungen in Kleinensiel und Rodenkirchen beraten werden. Der Gemeinderat soll dann am 14. März entscheiden, ob die Gemeinde die Flächen zur Verfügung stellt, die das Netzunternehmen der Bahn zeitlich begrenzt als Materiallager- und Baustellen-Flächen benötigt zur Realisierung der Lärmschutzwände.

Das Netzunternehmen der Bahn hat bereits signalisiert, dass es die Lärmschutzwände in Kleinensiel und Rodenkirchen nicht gegen den Willen der Bürger installieren wird. (axt)

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