TZeitspiel-Trick: Ist der BSV-Nachwuchs deshalb bereit für die Deutsche Meisterschaft?

BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch erwartet auch im Rückspiel einen Sieg. Foto: Scholz (Archiv)
Der Buxtehuder SV hat in dieser Saison gute Chancen, um die Deutsche Meisterschaft der A-Juniorinnen mitzuspielen. Vor dem Viertelfinal-Rückspiel am Sonntag erklärt Trainer Adrian Fuladdjusch, was seine Mannschaft so stark macht.
Buxtehude. Für Adrian Fuladdjusch fühlen sich die Tage zwischen Hin- und Rückspiel wie eine sehr lange Halbzeitpause an. „Das ist kein schönes Gefühl“, sagt der BSV-Trainer. „Am liebsten hätte ich das Rückspiel gleich am nächsten Tag gespielt.“
Dabei hat sich seine Mannschaft am Samstag mit dem 36:29 bei der HSG Blomberg-Lippe ein gutes Polster für das Rückspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Halle Nord erarbeitet.
Bei einem Weiterkommen würde sich der BSV um die Ausrichtung des Final Four am 11. und 12. Mai bewerben. Doch Fuladdjusch warnt: „Auf uns warten noch einmal 60 Minuten Schwerstarbeit gegen einen sehr guten Gegner.“ Zuletzt hatte sich der BSV vor drei Jahren für das Final Four qualifiziert. Den Titel gewann man bisher 2016 und 2017. Zuletzt zeichnete die HBF den Buxtehuder SV zudem für seine Jugendarbeit aus.
In dieser Form möchte ich nicht gegen uns spielen.
Adrian Fuladdjusch
BSV kommt über den Durchbruch zum Torerfolg
Im Hinspiel am vergangenen Sonnabend geriet der BSV nie in Rückstand und hielt das Tempo über die gesamte Spielzeit hoch. „Natürlich machen die jungen Spielerinnen auch mal unüberlegte Dinge, aber sie haben sich zu 99 Prozent an unsere Philosophie gehalten“, sagt Fuladdjusch.
Was das Spiel des BSV so besonders macht, ist nicht nur das Tempo, sondern auch der Weg zum Torerfolg. „Wir werfen kaum aus dem Rückraum, sondern suchen das Eins-gegen-Eins, den Durchbruch oder den Pass in die Breite“, sagt Fuladdjusch.
Die Rechnung klingt einfach: „Wenn der Gegner aus dem Rückraum eine Trefferquote von 55 Prozent hat und wir nach Durchbrüchen bei über 70 Prozent liegen, muss schon viel schief laufen, damit wir nicht gewinnen“, sagt er. Gegen Blomberg trafen fast alle Spielerinnen. Allein die Halbrechte Aida Mittag erzielte sechs ihrer zehn Tore nach Durchbrüchen.
Trainer setzt auf ungewöhnliche Wechselstrategie
Grundlage für diese Spielweise ist ein breiter und ausgeglichener Kader. Dadurch kann Fuladdjusch auf eine im Handball ungewöhnliche Wechselstrategie setzen: Häufiges Wechseln zu bestimmten Zeitpunkten. „Letztens habe ich nach acht Minuten durchgewechselt und nach 22 Minuten wieder“, sagt Fuladdjusch.
Seiner Meinung nach wird diese Strategie im Handball viel zu selten genutzt. Dabei habe sie den Vorteil, „dass jede Spielerin weiß, wann sie spielt und dann Vollgas geben kann“, sagt Fuladdjusch.
Für das Rückspiel rechnet der BSV-Trainer damit, dass Blomberg in der Abwehr sehr offensiv agieren wird. Von seiner Mannschaft erwartet er erneut einen Sieg. „Wir wollen nicht mit sechs Toren verlieren und trotzdem weiterkommen.“
Handball-Bundesliga
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BSV hat Klassenerhalt in der 3. Liga sicher
Die Ausgangslage ist jedenfalls gut. Seit Ende November hat seine Mannschaft, die in fast identischer Besetzung in der A-Jugend-Bundesliga und der 3. Liga der Frauen antritt, nur zwei Spiele verloren. „In dieser Form möchte ich nicht gegen uns spielen“, sagt Fuladdjusch. In der 3. Liga steht der BSV auf Platz drei und hat am Sonntag vorzeitig den Klassenerhalt perfekt gemacht. In dieser Saison gibt es fünf Absteiger.
Mit den Titelchancen in der Deutschen Meisterschaft will sich Fuladdjusch aber noch nicht beschäftigen. „Das wäre zu kurzfristig und zu eindimensional gedacht“, sagt er. Fuladdjusch legt Wert auf die Entwicklung der Talente und würde den Erfolg anders messen: „Wenn wir uns anschauen, wo meine Spielerinnen in fünf Jahren spielen, bin ich sicher, dass ein Großteil in der ersten oder zweiten Liga spielen wird.“
Das Viertelfinale
- HSG Blomberg-Lippe - BSV (29:36, Rückspiel am 24. März)
- Berliner TSC - HC Leipzig (24:25, Rückspiel am 28. April)
- SV Salamander Kornwestheim - Borussia Dortmund (23. März und 28. April)
- Frankfurter HC - Handewitter SV (14. April und 24. April)
Tickets für das Rückspiel am Sonntag gibt es für 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) an der Tageskasse der Halle Nord.