TZustand der Halepaghen-Schule noch schlimmer als bisher bekannt

Während der Neubau an der HPS bald fertig ist, ist der Zustand der alten Gebäude wohl schlimmer als gedacht. Foto: Wisser
Marode Dächer und kaputte Leitungen: Die neu entdeckten Schäden an den Gebäuden der Halepaghen-Schule führen zu einer massiven Kostenexplosion. Um diese Summen geht es.
Buxtehude. Die Sanierung der Halepaghen-Schule (HPS) in Buxtehude wird teurer. Eine neue Untersuchung der alten Gebäude hat neue Probleme zutage gefördert. Es geht um Brandschutz und energetische Sanierung. Dächer und Versorgungsleitungen sind nach TAGEBLATT-Informationen weitere Schwachstellen.
Buxtehudes Erster Stadtrat Ralf Dessel bestätigt auf Nachfrage Kostensteigerungen für das Projekt, ohne Einzelheiten zu nennen. Laut TAGEBLATT-Informationen geht es um rund sechs Millionen Euro.
Arbeiten am HPS-Neubau haben drei Jahre Verspätung
Die Probleme an der ältesten Buxtehuder Schule stehen exemplarisch für die Krise der Schul- und Sportinfrastruktur in der Stadt. Dass das Gymnasium neue Räume und eine Kernsanierung braucht, ist seit 2017 Konsens. Acht Jahre später schauen Schüler und Lehrer immer noch von außen auf den Neubau.
Lehrermangel
T An diesen Buxtehuder Schulen fällt der meiste Unterricht aus
Die Arbeiten am vierstöckigen Gebäude an der Konopkastraße haben inzwischen drei Jahre Verzögerung. Lernen auf einer Baustelle ist an der HPS Alltag. Der Zeitplan beim Baustart im Sommer 2021 sah vor, dass der Neubau mit der neuen Eingangshalle 2022 fertig sein sollte. Anschließend sollte der Neubau als Ausweichquartier für diejenigen Gebäude zur Verfügung stehen, die im Anschluss saniert werden sollten.
Corona, Ukrainekrieg, Wasserschaden und Klage
Neuer Termin für den ersten Unterricht im Neubau ist jetzt der Schulstart nach den Sommerferien. Ein Abschlussdatum für das ganze Projekt ist aktuell kaum vorhersagbar. Wann die Sanierung der anderen Gebäude starten soll, ist nach der neuen Hiobsbotschaft unklar.
Auf der Baustelle kam es zu Problemen. Unter anderem gab es einen Wasserschaden mit längerer Baupause. Auch die durch den Ukrainekrieg ausgelösten Lieferengpässe hatten ihren Anteil an der Verzögerung - genauso wie die Corona-Pandemie. Buxtehude befindet sich außerdem in einem Rechtsstreit mit einer Firma, die beim Bau eine wichtige Rolle gespielt hat.
Kosten können auf 30 Millionen Euro steigen
Als Folge der Verzögerung sind die Preise für den Neubau und die anschließende Sanierung der älteren Gebäudeteile angestiegen. Inzwischen sind es 23,5 Millionen Euro. Ursprünglich sollten die Kosten 16 Millionen Euro betragen. Mit den neu aufgetauchten Sanierungskosten geht es um 30 Millionen Euro. Dazu kommt, dass Bauen im Bestand meistens Überraschungen bietet. Weitere schlechte Nachrichten und höhere Kosten sind also möglich.

Neubau und HPS-Sanierung könnten um die 30 Millionen Euro kosten. Foto: Wisser
Der Erste Stadtrat Ralf Dessel kündigt als nächsten Schritt Gespräche mit dem Landkreis Stade an. Dafür gibt es zwei Gründe: Der Landkreis ist als gesetzlicher Träger der Gymnasien mit im Boot, weil ein Teil der Kosten aus dem Kreishaushalt bezahlt wird.
Übernimmt der Landkreis die Buxtehuder Gymnasien?
Es gibt aber auch Überlegungen, ob Buxtehude beide Gymnasien - HPS und Gymnasium Süd - in die Trägerschaft des Landkreises abgeben soll. Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Dass Buxtehude sich selbst um die Gymnasien kümmert, kostet Geld und ist eine Ausnahme. Die beiden Gymnasien in Stade und das Gymnasium in Harsefeld sind in Landkreis-Trägerschaft.

Das ist der Lageplan für die Gebäude der Halepaghen-Schule. Der Neubau an der Konopkastraße ist rot. Foto: Stadt Buxtehude
Die neuen Nachrichten dürften die Diskussion um die Abgabe der Trägerschaft befeuern. Nach TAGEBLATT-Informationen soll es ein erstes Gespräch zwischen Stadt und Kreis in dieser Woche geben.
Neuer Grundschulstandort kommt erst Anfang 2026
Neu ist auch, dass der Zeitplan für die Benennung eines neuen Grundschulstandorts im Rahmen des Masterplans Grundschulen nicht eingehalten werden kann. Eigentlich wollte die Stadt am Donnerstag, 12. Juni, in einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Schulausschusses einen Standort nennen (19 Uhr, Stadthaus). Das ist auf das erste Quartal 2026 verschoben worden. Buxtehude braucht eine neue Schule. Es gibt zu viele Schüler für die bestehenden fünf Grundschulen.
Um die für das Jahr 2035 prognostizierten 20 Schulzüge an Buxtehuder Grundschulen - neun Züge für den Norden und elf Züge für den Süden - auf die bestehenden Grundschulen zu verteilen und dabei die erforderliche Neugründung einer Grundschule mit einzubeziehen, gibt es drei unterschiedliche Szenarien.
Die Arbeitsgruppe hat Grundstücke innerhalb von drei Fokusräumen mit in den Blick genommen: Altkloster, Ottensen und Giselbertstraße. Die Arbeitsgruppe hat sich für Ottensen oder Altkloster ausgesprochen.
Ausschüsse beraten Donnerstag wichtige Themen
Bei der Sitzung am Donnerstag stehen weitere wichtige Themen auf der Agenda. Neben dem Masterplan Grundschulen geht es um die Umwandlung der Haupt- und Realschule Buxtehude Süd zu einer gemeinsamen Oberschule, um die Überlassung des Lehrschwimmbeckens in der Grundschule Neukloster an die Stadtwerke Buxtehude und die Sanierung des Kunstrasenplatzes im Jahnstadion.
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