Nachbericht zum DHB-Pokal: Das Spiel mit der siebten Feldspielerin

Foto: Jürgens
Die neuen Handball-Regeln sind in der Bundesliga umstritten – vor allem der Einsatz der siebten Feldspielerin. Leipzigs Trainer Norman Rentsch setzt konsequent auf dieses taktische Mittel. In Buxtehude bekamen er und seine Mädels aber die Grenzen aufgezeigt.
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Schon in der Saisonvorbereitung testeten die Leipzigerinnen das Spiel mit einer siebten Feldspielerin exzessiv. Seit dem 1. Juli darf diese Spielerin ohne Leibchen zugunsten der Torhüterin eingesetzt werden. Dirk Leun ist wie viele seiner Kollegen gegen den dauerhaften Einsatz.
HCL-Coach Norman Rentsch gibt der siebten Feldspielerin eine Chance: „Es kann eine neue Spielvariante sein.“ In den ersten Bundesliga-Partien dieser Saison, auch im Heimspiel am Mittwoch gegen den BSV, war Rentsch mit dem Angriffsspiel zufrieden. „Bis dahin hat es gut geklappt.“
Am Sonnabend in der Halle Nord setzte Leipzigs Trainer nach acht Minuten wieder auf den klassischen Angriff mit sechs Spielerinnen. Die siebte Feldspielerin setzte Rentsch fortan nur noch dosiert ein. Denn die Buxtehuderinnen eroberten durch ihre überzeugende Abwehrleistung viele Bälle und trafen in den ersten vier Minuten gleich zweimal ins leere HCL-Tor.
Ebenso haben die Buxtehuderinnen die richtigen Lehren aus dem verlorenen Bundesligaspiel drei Tage zuvor gezogen und sich auf das Spiel 6 gegen 7 eingestellt. Das Verschieben, die Abstimmung, die Laufwege stimmten. „Wir haben uns gezielt darauf vorbereitet“, erzählte Rückraumspielerin Friederike Gubernatis. „Man muss das Spiel mehr Lesen, das ist anstrengend“, sagte Spielmacherin Lisa Prior.
Norman Rentsch will trotz des Rückschlags im DHB-Pokals an der taktischen Variante festhalten: „Wir wollen so Handball spielen und uns so etablieren.“