Fluglärm: Hamburg erhöht die Preise
Hamburg reagiert auf die Kritik am Fluglärm und erhöht die Lärm- sowie die Nachtzuschläge für Fluggesellschaften teils drastisch. Wie der Senat auf Anfrage der Regierungsfraktionen SPD und Grüne mitteilt, tritt die entsprechende Änderung der Entgeltordnung am 14. Juni in Kraft.
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Von Markus Lorenz
SPD-Fraktionschef Andreas Dressel sieht damit eines der wichtigsten Vorhaben des 16-Punkte-Plans zur Lärmreduzierung umgesetzt. „Je später desto teurer – diese simple Gleichung setzen wir mit der neuen Entgeltordnung des Flughafens konsequent um.“
Den Angaben zufolge gibt es folgende Änderungen: Sämtliche Lärmzuschläge werden verdoppelt, wobei die Höhe nach Lärmklassen gestaffelt ist. So zahlen besonders laute Jets mit Lärmemissionen zwischen 84 und 86,9 Dezibel künftig pro Start und Landung 1200 Euro statt 610 Euro. Zudem hebt der Flughafen die Nachtzuschläge nach 23 Uhr von bisher 300 Prozent deutlich an. Erstmals werden diese zudem nach Start- und Landezeit abgestuft. So schlagen beispielsweise Flüge um 23.30 Uhr fortan statt mit 756 Euro (300 Prozent Nachtzuschlag) mit 1532 (450 Prozent) zu Buche. Für Airlines, die nach Mitternacht fliegen, steigt der Zuschlag sogar auf 700 Prozent.
Die Maßnahmen sind laut Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks auch eine Folge der bislang gescheiterten Pünktlichkeitsoffenive. „Wir haben im Rahmen des 16-Punkte-Plans immer gesagt, dass wir die Drehschrauben weiter anziehen werden, wenn die Situation nach 23 Uhr unbefriedigend bleibt.“