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"Sandnes" vor Neuenfelde auf Grund gelaufen

"Sandnes" vor Neuenfelde auf Grund gelaufen

Vor Neuenfelde ist die 167 Meter lange "Sandnes" auf Grund gelaufen. Weil die Este-Mündung regelmäßig verschlickt, sind in der Vergangenheit bereits mehrere Schiffe der Werft kurzzeitig in der Fahrrinne stecken geblieben. Ob das der Grund ist, ist noch offen. Die Reederei wollte sich nicht äußern. Um 20 Uhr wurde das Schiff freigeschleppt.

Von Björn Vasel Sonntag, 28.02.2016, 15:02 Uhr

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Der Selbstlöscher (Bulkcarrier) war auf der Pella Sietas-Werft mit einem Abgaswäscher ausgestattet worden - und wollte auslaufen. 

Gut drei Wochen nach der Havarie der "Indian Ocean" vor Grünendeich, ist damit kurz vor dem Hamburger Hafen schon wieder ein Frachter auf Grund gelaufen. Die 167 Meter lange und 24,5 Meter breite "Sandnes" sei am Sonntagmorgen auf dem Weg von der Pella Sietas-Werft in die Elbe auf Schlick gelaufen, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Das Schiff war demnach nicht beladen, Menschen waren nicht in Gefahr. Betriebsstoffe seien nicht ausgelaufen, die Wasserschutzpolizei habe am Vormittag an Bord des Schiffs ermittelt.

Es wurde - nach Angaben des Sprechers - davon ausgegangen, dass die "Sandnes" am Sonntagabend noch vor dem für 20 Uhr erwarteten Hochwasser wieder freikommen könnte. Das klappte. Am Sonntagabend wurde die „Sandnes“ kurz vor 20 Uhr mit drei Schleppern wieder zurück in tiefe Wasser gezogen. Danach wurde das Schiff auf Schäden untersucht, kurz nach 20 Uhr nahm es Kurs auf Cuxhaven.Der Fall sei nicht mit dem des Container-Riesen "Indian Ocean" vergleichbar, der Anfang Februar tagelang in der Elbe feststeckte, sagte er. Die "Sandnes" könnte bis zu 26.500 Tonnen Steine tragen.

Eigentlich hätte das nicht passieren dürfen. Denn  die Hamburg Port Authority baggert seit Janur die Este-Mündung aus. Insgesamt will HPA noch bis März rund 150 000 Kubikmeter Sedimente aus der Außeneste rausholen, die bei Neßsand umgelagert werden. Hadag-Fähren und Sietas-Schiffe waren in der Vergangenheit des Öfteren steckengeblieben. Wie mehrfach berichtet, leiden Elbe und Este unter permanenter Verstopfung – laut einhelliger Meinung der Experten auch eine Folge der Elbvertiefungen, der Zuschüttung des Mühlenberger Loches für Airbus und der Begradigung der Obereste. Die starke Versandung blieb nicht folgenlos, Ende 2011 war ein Torflügel des äußeren Sperrwerks auf eine Schlicklinse gefahren und aus den Angeln gehoben worden. Daraufhin musste Hamburg mehr als neun Millionen Euro  in Sperrwerk und Klappbrücke stecken. Jetzt setzt HPA auf Spülstöße durch Aufstau der Este. Während Hamburg seine Hausaufgaben macht, leidet der Hafen in Buxtehude weiter unter „Verstopfung“.

Die Reederei „Hans-Jürgen Hartmann“ aus Cadenberge  hatte im Januar/Februar den 2005 gebauten Bulkcarrier „Sandnes“ auf der Pella Sietas-Werft in Neuenfelde  mit einer Hybrid-Abgasentschwefelungsanlage („Scrubber“) von Alfa Laval aus Schweden/Dänemark ausstatten lassen. 2015 waren bereits die Frachter vom Sietas-Typ 177 – „Fitnes“, die „Beltnes“ und die „Bulknes“ – umgerüstet worden. Sie fahren für die Mibau-Gruppe in Cadenberge – einem europaweit führender Produzent/Logistiker von mineralischen Baustoffen aus Cadenberge.

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