Falsche Polizisten: Tochter bewahrt ihre Eltern in letzter Minute vor Betrug

Die „echte“ Polizei wurde rechtzeitig alarmiert. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Betrüger versuchten in Cuxhaven mehrere Tage lang, ein Ehepaar zur Übergabe von Geld zu bewegen. Ihre Tochter schritt ein. In Bremervörde versuchte ein Mann Betrug auf offener Straße
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Rotenburg. Ein älteres Ehepaar aus Beverstedt erhielt über mehrere Tage Anrufe von Betrügern, die sich als Polizeibeamte ausgaben. Die Täter behaupteten, es habe einen Überfall in der Nachbarschaft gegeben und Geld sowie Wertgegenstände seien nicht mehr sicher, teilt die Polizei mit.
Die Anrufer setzten das Ehepaar demnach massiv unter Druck. Die Tochter der Senioren erkannte die Betrugsmasche und warnte ihre Eltern mehrfach. „Die Tochter wendete sich glücklicherweise an die Polizei“, sagt Pressesprecher Stephan Hertz.
Im Beisein der echten Beamten konnte das Ehepaar davon überzeugt werden, dass es beinahe Opfer eines Betrugs geworden wäre. Es kam zu keinem Schaden, Wertgegenstände wurden nicht übergeben.
Die Polizei betont, dass Betrüger oft sehr professionell vorgehen und mit starkem psychologischem Druck arbeiten. Nur durch kontinuierliche Aufklärung könne diese Masche verhindert werden.
Betrug auf offener Straße: Mann will Bargeld von Autofahrern ergaunern
In der Selsinger Straße in Bremervörde (Kreis Rotenburg) kam es am Sonntagnachmittag gegen 15.05 Uhr zu einem versuchten Betrug. Das teilt der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, Marvin Teschke, mit.
Ein 32-jähriger Mann habe laut Zeugenaussagen mehrere Verkehrsteilnehmer an sein Fahrzeug herangewunken und anschließend um Geld gebeten. Dabei habe er eine Notlage vorgetäuscht - unter anderem habe er behauptet, kein Bargeld und keinen Kraftstoff mehr zu haben.
„Im Rahmen der anschließenden polizeilichen Überprüfung ergaben sich konkrete Hinweise auf einen versuchten Betrug“, sagt Rotenburgs Polizeisprecher.
Der 32-jährige Mann erhielt einen Platzverweis, gegen ihn wird nun ermittelt. „Glücklicherweise fiel kein Verkehrsteilnehmer auf die Masche herein“, so Teschke.
Die Polizei warnt und gibt Verhaltenstipps bei angeblichen Notlagen auf der Straße:
- Bleiben Sie aufmerksam und skeptisch, wenn Personen auf offener Straße Geld fordern oder eine Notlage schildern.
- Verlassen Sie sich nicht auf Mitleid allein - insbesondere, wenn die Geschichte unklar oder widersprüchlich wirkt.
- Geben Sie kein Geld an Unbekannte, wenn Sie Zweifel an der Echtheit der Situation haben.
- Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter der 110 - echte Notlagen können so schnell und gezielt geklärt werden.
- Merken Sie sich Fahrzeugkennzeichen und Personenbeschreibungen, falls Ihnen etwas Verdächtiges auffällt.
Auffahrunfall: 40-Jähriger fährt auf an Ampel wartendes Auto auf
Ebenfalls am Sonntag kam es in der Bahnhofstraße in Rotenburg zu einem Auffahrunfall, bei dem eine 40-jährige Autofahrerin leicht verletzt wurde.
Gegen 14.20 Uhr habe die Frau mit ihrem VW Passat an einer Ampel gewartet. Hinter ihr habe ein 40-jähriger Mann mit seinem BMW gestanden. Als die Ampel auf Grün umschaltete, sei der Mann angefahren, habe jedoch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug verschätzt und sei auf den noch stehenden Passat aufgefahren.
Die 40-jährige Fahrerin habe anschließend über Schmerzen geklagt. Ihr 47-jähriger Mitfahrer sowie der BMW-Fahrer blieben unverletzt. Am BMW entstand nach Angaben der Rotenburger Polizei ein Sachschaden in Höhe von rund 3500 Euro. (tom/pm)