TDas fordert die Samtgemeinde Lühe für den Verkehr im Alten Land

Nicht nur für die Linie 2053 zwischen Horneburg und Steinkirchen wünschen sich die Altländer eine engere Taktung. Foto: Battmer
Wie soll der öffentliche Personen-Nahverkehr im Kreis Stade in Zukunft aussehen? Die Antwort soll der Nahverkehrsplan geben, der gerade erarbeitet wird. Die Samtgemeinde Lühe hat bereits konkrete Vorstellungen, darunter auch ein Partybus fürs Alte Land.
Steinkirchen. Im Nahverkehr auf dem Land drückt der Schuh, das ist auch in der Samtgemeinde Lühe nicht anders. Der Kreis Stade und die Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen (VNO) arbeiten mit Beteiligung der Kommunen am Nahverkehrsplan - für ein zukunftsfähiges ÖPNV-Angebot.
Ohne eigene Anbindung ans Bahnnetz sind Stade und Horneburg für die Altländer wichtige Busverbindungen. Kein Wunder also, dass die Wünsche für den Nahverkehrsplan vor allem die Linien betreffen, die auch in Richtung der beiden Bahnhöfe fahren.
Nahverkehrsplan: Steinkirchen gut angebunden
Aber wie gut ist die Samtgemeinde Lühe an den öffentlichen Nahverkehr angebunden? Steinkirchen sei gemessen an der Ortsgröße gut an Buxtehude, Stade und sogar Hamburg angebunden - die VNO gibt die Anzahl der Fahrten mit grün an. Die angestrebte Fahrtenhäufigkeit wird erreicht, heißt das.
Allerdings monieren die Altländer, dass „dieser Standort verglichen mit dem Rest der Samtgemeinde am besten angebunden“ sei und „nicht den topografischen Gegebenheiten vor Ort“ entspreche.
So wird beispielsweise für Hollern-Twielenfleth im Nahverkehrsplan eine schlechte Anbindung gemessen, aber keine Änderung der Fahrtroute aufgenommen, kritisiert Nele Dehmel, Ordnungsamtsleiterin der Samtgemeinde Lühe.
Hier fährt unter anderem die Linie 2052 zwischen Hollern-Twielenfleth und Steinkirchen. Nach Wunsch der Kommunen soll die Linie künftig auch in den Ferien fahren. Bislang fahren Busse nur morgens zum Schulzentrum und (nach-)mittags zurück nach Hollern-Twielenfleth. In Koppelung an die Sommerferien und die Freibadsaison soll die Linie gegebenenfalls auch nachmittags fahren.
Samtgemeinde Lühe befürwortet Stader Partybus
Die Idee dahinter ist, Familien und jungen Menschen in der Samtgemeinde etwas zu bieten. Darum unterstützen die Altländer auch eine Maßnahme, die vor allem bei Partygängern gut ankommen wird: „Wir befürworten ausdrücklichen den geplanten Disco-Bus Heinbockel-Stade“, sagt Dehmel.
Im Alltag wichtiger ist die Linie 2053 Horneburg - Steinkirchen. Hier wünschen sich die Altländer vor allem eine engere Taktung: Ab 16.30 Uhr sollte der Bus halbstündlich statt stündlich abfahren. Um das Mittagsloch zu stopfen - bis 12.48 Uhr fährt etwa fünf Stunden lang kein Bus dieser Linie - wäre gegebenenfalls eine weitere Fahrt um 10.30 Uhr hilfreich, meint die Politik. Zudem sei ein späterer Bus um 19.55 Uhr ab Horneburg wünschenswert. Bislang fährt die Linie 18.55 Uhr ein letztes Mal vom Bahnhof ab.
In die andere Richtung - also von Steinkirchen nach Horneburg - soll ein Bus schon eine Stunde früher fahren, und zwar um 5.19 Uhr. Auch hier pausiert die Linie mehrere Stunden bis Mittag. Um die Bedienungslücke zu schließen, soll ein Bus um 8.19 Uhr fahren. Außerdem wünschen sich die Altländer Fahrten am Wochenende.
Linie 2050 fährt quer durchs Alte Land
Für die Linie 2050, die zwischen Stade und Steinkirchen verkehrt, wünschen sich die Altländer insgesamt eine höhere Taktung. So soll von Stade aus ein Spätbus um 22.07 oder 23.07 Uhr in Richtung Altes Land fahren, insbesondere am Wochenende. Aus Steinkirchen gen Stade soll ein letzter Bus eine Stunde später fahren als bislang.
Die Linie 2050 hat auch eine besondere Bedeutung, weil der Bus einmal quer durchs Alte Land führt - über Mittelnkirchen weiter bis in die Nachbargemeinde Jork. Hier fordern die Lüher bessere Anschlussmöglichkeiten in Jork nach Buxtehude, da diese „oft verpasst werden“.
Expressbus, Tarife, Taktung: Das fordern Jorker
Auch die Jorker haben bereits wie berichtet eine Stellungnahme zum Nahverkehrsplan abgegeben. Die Samtgemeinde Lühe steht hinter den Ausführungen ihrer Nachbarkommune. „Wir haben uns mit Jork abgestimmt“, sagt Ordnungsamtsleiterin Nele Dehmel.
Die Gemeinde Jork forderte in ihrer Stellungnahme unter anderem eine Expressbuslinie durch den Hamburger Hafen und eine Überarbeitung des HVV-Tarifsystems. Außerdem müsste die Hadag-Fähre (Linie 64), aber auch die Anrufsammeltaxis (AST) besser in den ÖPNV eingebunden werden.
Wo die Altländer weitere Haltestellen fordern
Weitere Haltestellen soll es künftig auch am Seniorenheim Bergfried in Guderhandviertel und an der Hogendiekbrücke in Steinkirchen geben. Ein Stopp am Touristenmagneten könnte direkt an der Landesstraße 140 erfolgen, die für circa drei Millionen Euro saniert werden soll. In einem ersten Entwurf war auch bereits eine Haltestelle Hogendiekbrücke eingezeichnet.
Doch es hapert am Geld: Die Planungen für die L-140-Sanierung laufen im Hintergrund. Doch wann die Baumaßnahmen beginnen können, ist unklar.