TFrauenpower: Darum sind diese beiden der Stolz der Steinkirchener Schützen
Susanne Hansen und Celina Kuck auf dem Schießstand in Steinkirchen Foto: Franziska Felsch
Die beiden sind der Stolz der Schützengilde Steinkirchen: Susanne Hansen und Celina Kuck. Sie wurden als Landesköniginnen ausgezeichnet. Was das Besondere an ihrem Sport ist, erzählen sie jetzt.
Steinkirchen. Beim Landeskönigsball des Nordwestdeutschen Schützenbunds im Stadeum wurden die beiden Siegerinnen ordentlich gefeiert. Denn das hatte der Bezirksschützenverband Stade, der die Veranstaltung organisiert, noch nie erlebt: zwei Landesköniginnen aus einem Verein - der Schützengilde Steinkirchen.
Susanne Hansen hatte sich mit einem Teiler von 6,0 durchgesetzt - mit einem hauchdünnen Abstand von 0,4 Zehnteln vor der zweitplatzierten Schützin. Celina Kuck setzte sich mit einem Abstand von 7,9 Zehnteln gegen ihre Konkurrenten durch.
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Seit 41 Jahren im Schützenverein
Beide Frauen sind passionierte Sportschützinnen, die regelmäßig trainieren und gern an Wettkämpfen teilnehmen, sie sind elterlich vorbelastet und haben bereits Würden errungen.
Die Gilde Steinkirchen wurde 1925 gegründet, 1961 etablierte sich eine Damenabteilung, erzählt Susanne Hansen. Viele seien dabei, weil sie die Gemeinschaft schätzen und gerne feiern, das sei absolut in Ordnung, findet Susanne Hansen, die vor 41 Jahren in die Schützengilde Steinkirchen eintrat, in der schon ihr Vater Mitglied war.
Manch einer schieße nur einmal im Jahr beim Schützenfest, sagt sie. Bei ihr war allerdings der Sport der ausschlaggebende Grund.
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Durch den Schießsport zur Ruhe finden
„Es macht einfach Spaß“, antwortet sie auf die Frage, was sie am Schießen so reize. Darüber hinaus sei es eine gute Schulung der Konzentration, man lerne ruhig zu bleiben. Eigenschaften, die auch im Alltag nützlich seien. Sie habe von Eltern gehört, die ihre Kinder anmelden, damit diese Ruhe finden.
Die 58-Jährige übt etwa ein- bis zweimal in der Woche im Schießstand. „In der Jugendabteilung war ein Trainer dabei, später ist man mit anderen Schützen zusammen, wir geben uns gegenseitig Tipps und lernen voneinander.“ Lernen könne das übrigens jeder und jede.
Die Schützengilde Steinkirchen freue sich über jeden, der Mitglied werden möchte, egal welches Alter und welches Geschlecht, wirbt Susanne Hansen für die Gilde. In der Damenabteilung sind derzeit von rund 100 Frauen ungefähr 10 bis 15 Sportschützinnen, schätzt sie, bei den Männern sind es mehr: von 430 Schützen 35 Sportschützen.
Es gehört auch Glück dazu
Neben der Erfahrung gehöre etwas Glück dazu. „Und wenn man denkt, das wird jetzt nichts, dann klappt das auch nicht“, verrät die Buchhalterin, die schon einmal Schützenkönigin der Schützengilde Steinkirchen war.
Es geht ihr aber nicht ums Gewinnen, auch das gesellige Beisammensein bei den Wettkämpfen sei ein Grund, weshalb sie mitmache. Und dass man immer neue Leute kennenlerne.
Außerdem gefällt ihr, dass das ein Sport ist, den man bis ins hohe Alter ausüben kann. „Die Älteren dürfen sich aufstützen“, sagt die Schützin, die das Auflagenschießen für sich persönlich besser findet. Möglich sei auch das Schießen im Sitzen.
4000 Euro für ein neues Gewehr
Susanne Hansen hat sich für ihr Hobby ein eigenes Gewehr gekauft. „Der Preis liegt ungefähr bei 4000 Euro, gebrauchte sind preiswerter.“ Wer den Sport lange ausübe, für den lohne die Anschaffung, ist sie überzeugt. Darüber hinaus halten Schützenvereine Gewehre bereit.
„Ich bevorzuge ebenfalls ein eigenes Gewehr“, sagt die Landesjugendkönigin Celina Kuck, die Freihand schießt. Erst ab 45 Jahren ist Auflegen erlaubt. Kein Problem für die 19-jährige Auszubildende, die sich selbst als passionierte Sportschützin bezeichnet.
„Es macht mir Spaß und die Erfolge spornen mich an“, sagt Kuck und fügt hinzu: „Ich trat mit sieben Jahren in die Kinderabteilung ein. Meine Eltern, meine Großeltern und meine Geschwister sind Mitglied in der Schützengilde Steinkirchen. Mein Opa war mal König, meine Oma Beste Dame und Königin, ich Kinderkönigin und Jugendkönigin.“

Susanne Hansen (rechts) und Celina Kuck sind leidenschaftliche Sportschützinnen. Foto: Franziska Felsch