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Schifffahrt

TGarantiecheck: Lühe-Schulau-Fähre muss 2025 noch einmal in die Werft

Nach dem Umbau des Antriebssystems muss die Lühe-Schulau-Fähre zum Gewährleistungscheck erneut in die Werft in Finkenwerder.

Nach dem Umbau des Antriebssystems muss die Lühe-Schulau-Fähre zum Gewährleistungscheck erneut in die Werft in Finkenwerder. Foto: Vasel

Die Lühe-Schulau-Fähre muss erneut in die Werft. Das hat die Geschäftsführerin Ute Bülau dem TAGEBLATT bestätigt. Das Kuriose: Aktuell gibt es gar keine Probleme.

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Von Björn Vasel
Freitag, 02.05.2025, 05:50 Uhr

Altes Land. Im März/April hatten die Altländer den Antrieb der Fähre auf der Behrenswerft in Finkenwerder aufwendig umgebauten lassen. Aktuell gebe es noch keinen Termin für den kommenden Werftaufenthalt in Finkenwerder. Aber warum muss die Fähre eigentlich schon wieder auf die Werft?

„Der Hersteller empfiehlt, nach einigen Wochen noch einmal nachzugucken“, sagt Geschäftsführerin Ute Bülau. Das Schiff verfügt seitdem über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf. Die beiden Antriebswellen werden seitdem nicht mehr mit Elbwasser, sondern mit einem Glykol-Wasser-Gemisch gekühlt. Es handele sich demnach um einen Gewährleistungscheck nach dem großen Umbau der mehr als 220 Tonnen schweren Elbfähre, die 2011/2012 bei Bolle in Sachsen-Anhalt für 1,85 Millionen Euro gebaut wurde.

Hersteller rät zum Check nach Umbau

Vorteil des neuen Systems: Die wie Schmirgel-Paste wirkenden Sedimente aus der Elbe können nicht mehr ins Schiff eindringen und die stählernen Antriebswellen der Dat Ole Land II in Leidenschaft ziehen. Bei der Konstruktion hatten die Schiffbauer seinerzeit noch nicht die zunehmende Verschlickung in der Unterelbe auf dem Zettel. Deshalb gab es wiederholt Ausfälle.

Blick auf die Slipanlage der Behrenswerft und die Lühe-Schulau-Fähre.

Blick auf die Slipanlage der Behrenswerft und die Lühe-Schulau-Fähre. Foto: Vasel

„Wir müssen noch einmal in den sauren Apfel beißen, dann werden wir einige Jahre Ruhe haben“, sagt Bülau über den kommenden Werftaufenthalt. Der Termin müsse jetzt mit Technikern des Herstellers und Behrenswerft abgestimmt werden. Außerdem müsse bei dem Verholen an den Köhlfleet die Tide stimmen. Die Fähre muss für den Check - mit Hilfe der Slipanlage - auf das Trockene gesetzt werden.

Werfttermin wird sofort veröffentlicht

Die Schiffbauer überprüfen, ob beim geschlossenen System im täglichen Betrieb alles rund läuft. Danach sehe es aktuell aus. Möglicherweise werden noch Teile eingebaut, Lager seien vorsichtshalber geordert worden. Im Frühjahr gab es Lieferprobleme. Es ist allerdings noch offen, ob diese überhaupt noch eingebaut werden müssen. Vier bis fünf Tage werden für den Check benötigt. Bülau betont, dass Pendler und Ausflügler frühzeitig informiert werden. Sobald das Datum steht, gehe die Info raus. Sie hofft auf einen Termin vor den Sommerferien.

Knapp 150.000 Euro hat der Umbau laut Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke gekostet: „Wir hoffen auf einen verlässlichen Betrieb unserer Fähre.“ Weitere Kosten entstünden den Gesellschaftern durch den erneuten Werftaufenthalt nicht, alles sei durch Rücklagen gedeckt.

Volle Kraft voraus: Die Lühe-Schulau-Fähre auf der kleine Kreuzfahrt auf der Elbe in Richtung Wedel.

Volle Kraft voraus: Die Lühe-Schulau-Fähre auf der kleine Kreuzfahrt auf der Elbe in Richtung Wedel. Foto: Vasel

Noch in diesem Jahr will die Samtgemeinde Lühe das Schiff zum schwimmenden Standesamt machen, so Gerke. Mit dem Parti-Service Hauschildt aus Steinkirchen, der Delux(x)e Bar aus Stade und der Edelbrennerei Nordik aus Horneburg werden Charter- und Event-Törns ab Grünendeich, Wedel und Stadersand fortgesetzt. Info: www.luehe-schulau-faehre.de.

Fähre seit Sommer besser an Busverkehr angebunden

Ab Oktober wird die LSF aus Kostengründen - begrenzt auf den Winter - zum Ausflugsdampfer. Kurzum: Auch im Sommer 2026 fährt die LSF weiter täglich und bringt Pendler, Ausflügler und Pilger in 25 Minuten über die Elbe. Seit dem Start des Sommerfahrplans ist die LSF besser an die KVG-Buslinien und den Elbe-Radwanderbus angebunden. Die Elbfähre (250 Sitzplätze plus Stellplätze für 70 Räder) transportiert bis zu 80.000 Fahrgäste im Jahr. Die Gesellschafter sind der Landkreis Stade, die Städte Stade und Wedel sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork. Sie gleichen das Defizit von bis zu 400.000 Euro im Jahr anteilsmäßig aus. Die Verbindung stärke den Tourismus. Landrat Kai Seefried: „Wir setzen weiter auf die Fähre.“

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