TMesser-Alarm am Bahnhof in Cuxhaven: Lokführer schützt Kinder

Beamte der Polizei und Bundespolizei suchten auf dem Grünstreifen neben Gleis 3 nach dem Messer. Foto: Lütt
Am Cuxhavener Bahnhof sorgte ein bewaffneter Mann am Mittwoch für Aufregung. Die Polizei rückte mit mehreren Einsatzwagen aus.
Cuxhaven. Am Mittwoch wurde in Cuxhaven eine Person gemeldet, die am Bahnhof mit einem Messer herumlief, teilt die Polizei mit.
Der 25-Jährige ohne festen Wohnsitz hatte sein Gesicht mit einem Schal bedeckt und soll zunächst auf eine Sitzbank eingestochen haben. Anschließend soll er mit dem Messer in Richtung der Bahngleise gelaufen sein.
Die Beamten waren nach Angaben von Polizeisprecher Stephan Hertz „schnell vor Ort“ und hätten den Mann fixiert. Hertz betont, dass der Mann nicht aktiv auf andere Personen, die sich am Bahnhof aufhielten, zugegangen sei und niemanden bedroht habe.
Dementsprechend gebe es auch keine Verletzten. Aufgrund des Ablaufs handele es sich beim Straftatbestand um nicht mehr als eine Sachbeschädigung - gegen die Bank.

Die Polizei war mit mehreren Einsatzwagen vor Ort. Foto: Lütt
Für einen Schrecken sorgte der Mann mutmaßlich dennoch: Zum Zeitpunkt des Vorfalls fuhr gegen 15.50 Uhr der mit Menschen gefüllte RE5 aus Richtung Hamburg-Harburg in den Bahnhof ein.
Lokführer hält Zug mit Kindern geschlossen
An Bord waren nach Informationen der Cuxhavener Nachrichten auch zahlreiche Kinder, die am Mittwoch an den Kreisschulmeisterschaften in Hemmoor teilgenommen und sich am Nachmittag auf den Weg zurück nach Cuxhaven gemacht hatten.
Hertz lobt den Lokführer der Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe für dessen „umsichtiges Handeln“. Er habe eigenständig entschieden, die Türen des Zuges trotz der Ankunft im Bahnhof geschlossen zu halten, um die Fahrgäste keiner Gefahr auszusetzen.
Erst nachdem ein Polizeibeamter kurze Zeit später Entwarnung gegeben hatte, öffnete er die Türen.

Auch einen Mülleimer durchsuchten die Beamten nach dem Messer. Foto: Lütt
Mann eingewiesen
Der 25-Jährige wurde in Gewahrsam genommen und zur Wache gebracht, wo er noch am späten Nachmittag durch den sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises medizinisch begutachtet wurde. Im Anschluss wurde er in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
Das Messer hatte er laut Polizeisprecher zum Zeitpunkt des Zugriffs nicht mehr bei sich. Deshalb suchten mehrere Beamte der Polizeiinspektion Cuxhaven und der Bundespolizei nach der Waffe.
Sie durchkämmten unter anderem neben dem Gleis 3 den Grünstreifen inklusive des Gebüschs, das an die Meyerstraße grenzt, und durchsuchten mehrere Mülleimer. Bis zum frühen Abend fanden sie kein Messer. Hertz: „Die weiteren polizeilichen Maßnahmen laufen.“ (lw)