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Wettkampf

TPfotenpower im Alten Land: Agility-Wettkampf begeistert Zuschauer

Lucy rennt wie der Teufel, ihre Halterin Karin Stehr hält sich dabei im Hintergrund.

Lucy rennt wie der Teufel, ihre Halterin Karin Stehr hält sich dabei im Hintergrund. Foto: Felsch

Hier sind die Tiere die Stars: Wenn sich am Wochenende Hunde mit ihren Herrchen oder Frauchen in Jork treffen, geht es um Podestplätze. Worauf kommt es dabei an?

Von Franziska Felsch Dienstag, 24.06.2025, 16:50 Uhr

Jork. Ennes und Lucy gehören zu den tierischen Teilnehmern, die beim Agility-Turnier am kommenden Wochenende, 28. und 29. Juni, in Neuenschleuse ihr Können unter Beweis stellen. Sie rennen dann in hohem Tempo über eine Art Laufsteg, vollführen den „Dogwalk“ in atemberaubender Geschwindigkeit und springen genauso fix über eines der Hindernisse, bevor sie durch den Tunnel kriechen. Etwa 50 Hunde - einschließlich der Hunde aus der Jorker Gruppe - werden bei der Veranstaltung erwartet.

Agility- und Hoopers-Training für alle Hunde in Neuenschleuse

Jeweils von 9 bis 14 Uhr sind auch Zuschauer eingeladen. „Hunde sind natürlich willkommen, sie müssen aber einen Impfpass haben“, so Petra Scheitzow aus Westerladekop. Sie ist die Organisatorin und Erste Vorsitzende des Vereins für Deutsche Schäferhunde der Ortsgruppe Jork, die derzeit 20 Mitglieder stark ist. Nicht alle sind Besitzer von Schäferhunden, auch wenn der Name das suggeriert.

Ennes auf dem Laufsteg.

Ennes auf dem Laufsteg. Foto: Felsch

„Bei uns sind alle Rassen vertreten. Das war früher, vor 30, 40 Jahren mal ein reiner Schäferhundclub, aber heute ist jeder willkommen“, betont Petra Scheitzow, die oft auf dem Platz am Alten Hafen in Neuenschleuse nahe des Cafés Möwennest und des Altländer Yachtclubs zu finden ist.

Zweimal in der Woche steht hier ein Agilitytraining auf dem Programm, einmal pro Woche ein Hoopers-Training, das aus Amerika kommt und nur ebenerdig abläuft. Anders als beim Agility, das in den 70er Jahren in England zum ersten Mal stattfand, als Pausenfüller für die Crufts Dog Show. Der Brite Peter Meanwell ließ sich vom Pferdesport inspirieren und entwickelte gemeinsam mit zwei Hundevereinen einen geeigneten Parcours, mit Sprüngen und Geräten. Außerden erfand er ein erstes Regelwerk.

Lucy trainiert mit Karin Stehr für das Turnier am Wochenende.

Lucy trainiert mit Karin Stehr für das Turnier am Wochenende. Foto: Felsch

„Es hat ein bißchen gedauert, bis sich das auch in Deutschland etabliert hat, aber jetzt gibt es viele derartige Veranstaltungen“, weiß Petra Scheitzow, deren Verein einmal im Jahr ein Agilityturnier auf die Beine stellt. 16 bis 22 Hindernisse werden dafür aufgebaut. Hund und Halter bilden ein Team und müssen Geräte wie Tunnel, Weitsprung und Slalom in vorgegebener Reihenfolge schnellstmöglich und fehlerfrei bewältigen.

Der Hundeführer geht oder läuft mit, aber immer auf Distanz. Er oder sie zeigen mit Körpersprache und Hörzeichen den Weg, dürfen aber weder Hindernisse noch Hund anfassen. Es gibt Parcours für kleine, mittlere und große Hunde. Ein Wertungsrichter wird die Leistungen bewerten: Am Wochenende in Jork ist es Gerhard Rubner, ein Urbayer aus Ostfriesland. Die drei Besten kommen aufs Siegertreppchen.

Körperliches und geistiges Training ist für Hund und Mensch wichtig

Agility fördert, so heißt es, die harmonische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier und ist weltweit etabliert. Und noch etwas liegt Petra Scheitzow am Herzen: „Ich möchte weg vom Klischee, ein deutscher Schäferhund sei aggressiv und böse.“ Ihr Ennes, der aus einer Leistungszucht stamme, beweise das Gegenteil. „Wichtig ist, dass der Hund sich gut benimmt.“ In der Tat, Ennes bellt noch nicht mal, wenn ein Fremder das Gelände betritt.

Das Verhalten des Hundes habe immer etwas mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier zu tun, so die Expertin. Fast jede Rasse sollte ihrer Meinung nach sportlich und geistig ausgelastet sein. Dann gebe es auch weniger Probleme und Missverständnisse. Dafür sei die Vorbereitung auf ein Agility-Turnier geradezu perfekt. Neben der Fitness für Mensch und Tier mache es auch Spaß, so Petra Scheitzow.

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