Elbefonds fördert Entschlickung der Sportboothäfen

Die Elbvertiefung trifft auch die Wassersportler. 8800 Euro im Jahr kostet die Schlickbeseitigung im Hafen in Neuenschleuse. Foto: Vasel
Die Sportboothäfen an der Elbe verschlicken. Jetzt können nicht kommerzielle Betreiber wieder Fördermittel bei der Stiftung Elbefonds beantragen. Die Krux: Dieser Zuschuss deckt die Kosten der Entschlickung nicht.
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Lediglich „bis zu 30 Prozent“ sind förderfähig. Das Geld wird seit 2020 von der Stiftung ausgeschüttet - seit der rechtlichen Unanfechtbarkeit der Elbvertiefung. Um die Gegner zu spalten, hatte der Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) im Jahr 2007 die Stiftung Elbefonds gegründet - ausgestattet mit einem Kapital in Höhe von zehn Millionen Euro.
Es gibt 66 förderfähige Häfen in den drei Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Im ersten Jahr hatte die Stiftung rund 53.000 Euro aus den Erträgen ausgeschüttet. Im Jahr 2021 waren es 84.300 Euro. In diesem Jahr sollten laut Wirtschaftsplan 100.000 Euro an die Häfen fließen. Zur Einordnung: Allein der Altländer Yachtclub mit seinen mehr als 230 Mitgliedern zahlt jedes Jahr für die Schlickbeseitigung im Hafen in Neuenschleuse rund 9000 Euro.
Kein Rechtsanspruch auf Förderung
Das Büro der Arbeitsgemeinschaft der Maritime Landschaft Unterelbe (MLU) in Grünendeich fungiert als Geschäftsstelle. Ein Vergabeausschuss der Stiftung entscheidet über die Förderfähigkeit. Förderfähig sind sowohl Fremdvergaben an Fachfirmen als auch Eigenleistungen bis zu 30 Prozent der tatsächlichen Kosten (etwa für Betriebsstoffe) zur Erhaltung der nötigen Tiefen. Die Anträge für die Entschlickungskampagne 2022/2023 können noch bis zum 30. November gestellt werden.
Übrigens: Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht, schließlich lehnen Bund und Hamburg das Verursacherprinzip ab. Und so bleiben die Wassersportler weiter auf dem Großteil der Folgekosten der Elbvertiefung sitzen. Der Fördersatz ist abhängig von den Stiftungserträgen. Infos und Anträge online.