TRazzia auf dem Alten Harburger Friedhof: Polizei findet Drogen in Erdhügeln
Die Beamten fanden zunächst keine Drogen bei den Verdächtigen. Erst ein Drogenspürhund brachte Klarheit. Foto: André Lenthe
Eine Gruppe von Menschen soll auf dem Friedhof augenscheinlich offen Drogen konsumiert und damit gehandelt haben. Die Polizei setzte zwölf Personen fest.
Harburg. Am Freitagnachmittag, 10. Oktober, ist die Polizei zu einem Großeinsatz auf dem Alten Harburger Friedhof an der Maretstraße ausgerückt. Gegen 16.12 Uhr soll eine Frau den Notruf gewählt haben, weil eine Gruppe von Menschen dort offen Drogen konsumiert habe. Darunter sollen sich auch Jugendliche befunden haben.
Als die Beamten vor Ort eingetroffen seien, hätten mehrere Verdächtige versucht, in die parkähnliche Friedhofsanlage zu flüchten. Der erste Streifenwagen forderte daraufhin Unterstützung an, – insgesamt seien sechs Streifenwagen von Landes- und Bundespolizei angerückt.
Zwölf Personen wurden auf dem Gelände gestellt und kontrolliert. Laut Polizei hätten sich die Anwesenden äußerst unkooperativ verhalten und sich teilweise verweigert, Anweisungen zu befolgen. Ein Mann sei deshalb in Handschellen gelegt worden.
Drogenspürhund findet Betäubungsmittel
Zunächst hätten die Beamten keine Drogen bei den Kontrollierten gefunden. Doch beim Absuchen des Geländes hätten sie mehrere frisch aufgeschüttete Erdhügel entdeckt. Daraufhin wurde ein Drogenspürhund angefordert - der schnell fündig wurde: In den kleinen Erdlöchern hätten sich mehrere Drogenverstecke befunden. Wie viel und welche Betäubungsmittel sichergestellt wurden, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Polizei ermittelt - Friedhof als Hotspot bekannt
Nach ersten Erkenntnissen sollen die Dealer ihre Ware direkt aus den Erdverstecken heraus verkauft haben. Weil der Fund keiner Person eindeutig zugeordnet werden konnte, erteilten die Einsatzkräfte Platzverweise. Gegen 17.30 Uhr war der Einsatz beendet. Ein Sprecher des polizeilichen Lagezentrums bestätigte am Abend: „Die Ermittlungen dauern an.“
Anwohner berichten seit Langem von einer offenen Drogenszene rund um den Alten Harburger Friedhof. Immer wieder soll dort auf offener Straße gedealt werden. Trotz regelmäßiger Polizeieinsätze ist das weitläufige, bewaldete Gelände nur schwer zu kontrollieren.