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Bildung

TSchrauber haucht Schlepper im Schaufenster Obstbau ein neues Leben ein

Robert Mallok hält Trecker Frank im Schaufenster Obstbau in Moorende am Leben.

Robert Mallok hält Trecker Frank im Schaufenster Obstbau in Moorende am Leben. Foto: Vasel

Robert Mallok hält Trecker Frank in Schuss, dieser soll beim Ausbau des Schaufensters Obstbau zum Hingucker werden. Das ist mit Hilfe von Geld aus der EU-Kasse geplant.

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Von Björn Vasel
Freitag, 24.10.2025, 16:00 Uhr

Jork. Mit Unterstützung der Leader-Region Altes Land und Geestrand soll das Schaufenster Obstbau an der Esteburg in Jork-Moorende im kommenden Jahr erweitert werden. Dieses ist seit 2017 eine Miniaturausgabe der Kulturlandschaft Altes Land - mit Obstbäumen und naturnahem Beregnungsteich. Auf dem Gelände soll unter anderem eine kleine Agri-Photovoltaik-Anlage montiert werden.

Agri-PV-Anlage im Schaufenster Obstbau

Damit wollen Dr. Matthias Görgens und seine Mitstreiter den Bogen zur Esteburg schlagen. Wissenschaftler und Berater untersuchen im Obstbauzentrum, wie und ob sich die Apfelproduktion mit nachhaltiger Stromerzeugung kombinieren lässt.

Die lichtdurchlässigen PV-Paneele über den Obstbäumen könnten den Hagel- und Frostschutz verbessern und den Einsatz einiger Pflanzenschutzmittel reduzieren - insbesondere gegen Pilzkrankheiten wie Schorf.

Noch ist allerdings offen, wie sich Agri-Photovoltaik beispielsweise auf die Qualität der Früchte (Ausfärbung, Festigkeit, Größe und Geschmack) auswirkt. Außerdem müsse der Ertrag ausreichend sein.

Die Verschattung darf nicht zu stark sein, denn Licht ist ein entscheidender Faktor bei der Fruchtentwicklung. Stichwort: Photosynthese. „Wir können so die gesellschaftlichen Diskussionen anschaulich machen - von der Energiewende bis zu den Notwendigkeiten in der Obstproduktion“, sagt Esteburg-Vize Görgens.

Des Weiteren soll das Schaufenster Obstbau einen Eingang an der Asphaltstraße bekommen, damit in Zukunft mehr Fahrradfahrer und Spaziergänger in Moorende eine Pause machen - und sich über den Erwerbsobstbau informieren. Dafür wird ein neuer Weg angelegt. Die Beschilderung wird ausgebaut. Des Weiteren sollen Befruchterbäume gepflanzt werden.

Trecker Frank nimmt Kinder mit auf eine Erlebnisreise

Und auch der Star des Schaufensters, Trecker Frank, soll in Szene gesetzt werden. Sein Stellplatz wird gepflastert, mittelfristig kommt ein Unterstand hinzu. Robert Mallok hält den Trecker von 1957 am Leben.

Der bis zu 20 km/h schnelle Dieselschlepper D180H vom Hersteller Fahr verfügt über einen luftgekühlten 24-PS-Motor. Das Tuckern des Motors begeistert den Techniker. Er gilt auf der Esteburg als Daniel Düsentrieb und hält den Maschinenpark in Ordnung; aber auch Neues entwickelt der Tüftler. Er hat den Diesel im Blut, sagt Görgens.

Vor der Probefahrt im Schaufenster Obstbau: Robert Mallok und Dr. Matthias Görgens nehmen Platz auf dem Oldtimer des Herstellers Fahr von 1957, der auch der Held eines Kinderbuchs der Obstbauschule ist.

Vor der Probefahrt im Schaufenster Obstbau: Robert Mallok und Dr. Matthias Görgens nehmen Platz auf dem Oldtimer des Herstellers Fahr von 1957, der auch der Held eines Kinderbuchs der Obstbauschule ist. Foto: Vasel

Zu Hause schwört Oldtimer-Fan Mallok auf Eicher-Trecker aus Bayern. Der Fahr-Trecker aus Baden-Württemberg hat dank Robert Mallok sogar TÜV, ab 2026 sollen die Kinder mit Frank die Plantagen erkunden können.

Kinderbuch nach Vorbild der Pixie-Reihe

Der Oldtimer ist Held des Kinderbuchs „Fink und Frank zeigen Dir den Apfelhof“ des Fördervereins und des Obstbauversuchsrings, mit dem Katherina Kockerols bei ihren Führungen von Kita- und Grundschulkindern im Grünen Klassenzimmer des Schaufensters einsteigt. Vorbild sind die Pixie-Bücher. Erzählt wird die Arbeit auf einem Altländer Familienbetrieb im Laufe der Jahreszeiten - vom Winterschnitt über Frostschutzberegnung zur Blüte und Bestäubung durch Bienen bis zu Ernte, Einlagerung und Verarbeitung der Äpfel. Im Gespräch ist, nach dem erfolgreichen Apfel- nun ein Beerenobstbuch aufzulegen.

Die Obstbauschule ist neben Beratung und angewandter Forschung die dritte Säule der Esteburg. Mehr als 8000 Menschen nutzen das Bildungsangebot jährlich. Insgesamt werden 30.000 Euro und mehr benötigt, im ersten Schritt werden im Zuge von Leader knapp 10.000 Euro investiert. Spendenkonto des Fördervereins: Sparkasse Stade-Altes Land; IBAN DE56 2415 1005 1000 0554 57.

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