TUnfall auf der B495: Ein Toter, eine Schwerverletzte

Die ersten Rettungskräfte an der Unfallstelle befreien die Fahrer und Beifahrerin aus ihrem Fahrzeug und übergeben sie zur Erstversorgung an den Rettungsdienst. Foto: Lange
Ein Senior ist zwischen Hemmoor und Lamstedt tödlich verunglückt. Zudem hat es im Kreis Cuxhaven zu später Stunde gleich zwei schwere Kollisionen mit Bäumen gegeben.
Zu einem schweren Verkehrsunfall auf der B495 wurden die Rettungskräfte am Freitagmorgen gerufen. Doch für einen Menschen kam jede Hilfe zu spät: Ein 75-Jähriger verstarb.
Gegen 11.45 Uhr wurden die Einsatzkräfte gerufen. Ein 75-jähriger Autofahrer aus Hemmoor war mit seiner 95-jährigen Beifahrerin, ebenfalls aus Hemmoor, mit seinem VW Golf auf der Bundesstraße unterwegs gewesen. Er fuhr von Hemmoor in Richtung Lamstedt. Zwischen den Ortschaften Wohlenbeck und Hackmühlen kam das Fahrzeug aus bisher unbekannter Ursache nach einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug prallte gegen einen Baum, überschlug sich und kam schwerbeschädigt auf dem Dach liegend zum Stehen.
Rettungssanitäterin zufällig vor Ort - kann Senioren nicht mehr retten
Eine Rettungssanitäterin, die zufällig auf den Unfall zukam, alarmierte umgehend die Rettungskräfte und leistete Erste Hilfe. Nach Eintreffen der ersten Rettungskräfte wurden Fahrer und Beifahrerin aus dem Fahrzeug geholt. Polizei und Feuerwehr richteten umgehend eine Vollsperrung der B495 ein.

Nachdem der 75-jährige Fahrer mit seinem VW Golf nach links von der Fahrbahn abkommt, prallt das Fahrzeug gegen einen Baum und bleibt auf dem Dach liegen. Foto: Lange
Die schwerstverletzte Beifahrerin wurde nach der Erstversorgung durch Notarzt und Rettungsdienst ins Elbe-Klinikum nach Stade gefahren. Trotz aller Bemühungen des Notarztes und Rettungsdienstpersonals erlag der lebensgefährlich verletzte Fahrer noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Am Fahrzeug entstand Totalschaden. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle, sammelte Trümmerteile zusammen und stellte den Brandschutz sicher. Die Bundesstraße blieb bis 13 Uhr für die Unfallaufnahme voll gesperrt. Es bildeten sich lange Staus in beiden Richtungen.

Der Fahrer erliegt seinen schweren Verletzungen trotz intensiver Bemühungen von Notarzt und Rettungsdienstpersonal. Am verunfallten Fahrzeug entsteht ein Totalschaden. Foto: Lange
Im Einsatz waren die Feuerwehr Lamstedt, der Gemeindebrandmeister Lamstedts, ein Notarzt aus der Wingst und zwei Rettungswagen des Cuxland-Rettungsdienstes, die von der Rettungswache Hemmoor kamen. Außerdem waren Besatzungen mehrerer Einsatzfahrzeuge der Polizei Hemmoor vor Ort.
Auch im Kreis Harburg kommt ein Autofahrer ums Leben
Ein ebenfalls tödlicher Verkehrsunfall ereignete sich am Freitag auf der Kreisstraße 83 zwischen Jesteburg und Lüllau im Kreis Harburg.
„Gegen kurz nach 12 Uhr fuhr ein 61-jähriger Mann mit seinem VW aus Jesteburg kommend in einer langgezogenen Linkskurve zunächst nach links in den Grünstreifen. Von dort rutschte der Pkw quer über die Fahrbahn, drehte sich und prallte am rechten Fahrbahnrand mit der Fahrerseite gegen einen Straßenbaum,“ berichtet Polizeipressesprecher Jan Krüger.
Der 61-Jährige habe bei dem Zusammenstoß so schwere Verletzungen erlitten, dass für ihn jede Hilfe zu spät kam.
Die Lüllauer Straße blieb für die Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme bis ca. 14.30 Uhr voll gesperrt. Warum der Mann mit dem Wagen von der Fahrbahn abkam, ist noch unklar.
Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben, werden gebeten, sich unter 0 41 81/28 50 bei der Polizei in Buchholz zu melden.
Sekundenschlaf wird Autofahrerin zum Verhängnis – schwer verletzt
Würden Sie bei Tempo 100 am Steuer eines Autos freiwillig für rund 28 Meter die Augen schließen wollen? Nein, ganz sicher nicht. Doch genau das ist der Effekt, wenn Sie bei dieser Geschwindigkeit nur eine Sekunde mit geschlossenen Augen fahren. Wer übermüdet ein Auto steuert, den packt der Sekundenschlaf.

Die Geestländerin verlor innerorts die Kontrolle über ihren Wagen. Sie wurde schwer verletzt. Foto: Polizei
Am späten Donnerstagabend ist dies einer 57 Jahre alten Autofahrerin im Kreis Cuxhaven zum Verhängnis geworden. Die Frau aus Geestland kam laut Polizei-Mitteilung gegen 23.30 Uhr in der Wesermünder Straße im Ortsteil Wehdel von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Die Frau wurde schwer verletzt. Sie wurde umgehend in ein Krankenhaus gerbracht.
Am Pkw entstand ein Totalschaden im Wert von geschätzt 30.000 Euro.
18-Jährige kracht gegen Baum
Mehr Glück im Unglück hatte zuvor eine Fahranfängerin in der Nacht zum Donnerstag. Die 18-Jährige fiel auf der Straße Süderende (L144) in Bülkau in den Sekundenschlaf. Die junge Frau aus Odisheim prallte mit ihrem Wagen ebenfalls gegen einen Baum am Straßenrand.

Die 18-Jährige in Bülkau hatte Glück im Unglück. Foto: Polizei
Die 18-Jährige konnte die Rettungskräfte selbst alarmieren. Auch ein durch den Aufprall wach gewordener Anwohner hatte den Notruf gewählt. Die Fahranfängerin sei glücklicherweise nur leicht verletzt worden, berichtet Polizeisprecher Stephan Hertz. Angehörige der Fahrerin trafen kurz darauf am Unfallort ein und wurden ebenfalls von der Feuerwehr betreut. Die 18-Jährige verweigerte eine Fahrt ins Krankenhaus.
Das Auto musste abgeschleppt werden.
Sekundenschlaf rechtzeitig erkennen
Gähnen, Unaufmerksamkeit, verschwimmende Lichter und brennende Augen sind als erste Indizien für starke Übermüdung zu deuten. Weitere Signale, die ernst zu nehmen sind: Doppelbilder, die vor den Augen entstehen oder der Tunnelblick - wenn sich die Fahrbahn verengen zu scheint.
Neuwagen müssen einen Müdigkeitswarner an Bord haben. Der wertet die Bewegungen des Autos oder die der Fahreraugen aus - und schlägt bei Bedarf Alarm. Auch dann heißt es: schleunigst Pause machen.
Diese ACE-Tipps können einen Sekundenschlaf verhindern helfen:
- Am besten nur ausgeruht starten.
- Unterwegs nur leichte Kost essen und genug Wasser trinken.
- Auf langen Touren regelmäßig alle zwei Stunden pausieren.
- Pausen entweder nutzen für einen Kurzschlaf von etwa 20 Minuten oder etwas Bewegung und Gymnastik an der frischen Luft machen. Das kann die Fahrtüchtigkeit - zumindest kurzfristig - wieder herstellen. (pm/dpa/tip)