TSuche nach Känguru in Osten: Experten empfehlen Erdnussbutter
Unter bestimmten Voraussetzungen kann man sich ein Känguru als Familienmitglied halten. Foto: Philipp Schulze/dpa
Wem gehört das Känguru, das in Osten auftauchte? Wo hüpft es jetzt herum? Für das Einfangen hat sich kompetente Hilfe angeboten. Dabei kommt ein besonderer Leckerbissen zum Anlocken ins Spiel.
Landkreis Cuxhaven. Der Waldzoo in der Wingst hält bereits seit drei Jahren keine Bennets mehr. Auch bei Neumanns Hof aus Drochtersen und im Haus der Pfoten in Osten ist der Tierbestand komplett.
Obgleich Streife in dem weitläufigen Gebiet gefahren werde und es den öffentlichen Aufruf gab, sei das Känguru nicht wieder aufgetaucht und eingefangen, winkt auch der Sprecher der Polizei Cuxhaven ab.
Serengeti Park bietet Hilfe an
Unterdessen hat Fabrizio Sepe, Inhaber des Serengeti-Parks, seine Hilfe bei der Hüpfer-Suche angeboten. Er verfügt über Expertise bei der Känguru-Jagd. Vor zwölf Jahren war „Toto“ aus seinem Tierpark in Hodenhagen entwischt und narrte immer wieder seine Häscher.
Schließlich konnte das Beuteltier nach einem längeren Zeitraum aufgegriffen werden - nicht zuletzt wegen ein paar Tricks und Kniffe und einem ganz besonderen Leckerli.
Besonderes Leckerli als Lockstoff
Eine Sprecherin des Serengeti-Parks machte gegenüber unserem Medienhaus deutlich: „Unser Chef bietet seine Hilfe beim Einfangen an, sobald das Tier lokalisiert worden ist. Wir verfügen dabei über verschiedene Techniken.“
Durch Anlocken mit an Bäumen verstrichener Erdnussbutter, die die Tiere offensichtlich lieben, bis letztlich zum fachgerechten Einsatz des Narkosegewehrs reicht die Bandbreite. Und sollte sich kein Besitzer finden, könnte es natürlich auch in dem weitläufigen Gehege des Serengeti-Parks ein neues Zuhause unter Artgenossen finden.
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Hilft Mikrochip bei Suche nach Besitzer?
Dr. Pierre Grothmann, Chef des Wingster Waldzoos und Wildtierarzt, teilt mit, dass es bei ihm keinen potenziellen Platz für den Stromer gibt, sollte er denn eingefangen werden.
Seine Empfehlung lautet: „Das Tier sollte möglichst schnell zu Artgenossen, möglichst ruhigen, weniger scheuen, damit es sich in menschlicher Obhut wieder gut einlebt. Unser Zoo ist mangels Artgenossen und ohne freiem Gehege keine Option für die Aufnahme des Tiers.“
Sollte das Känguru mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, könnte dies bei der Suche des Besitzers helfen. Vorgeschrieben sei eine Kennzeichnung dieser Tierart allerdings nicht, so Grothmann.
Es soll sich um ein Bennetkänguru handeln
Bei dem Tier handelt es sich seiner Meinung nach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um ein Bennetkänguru (auch Rotnackenwallaby genannt). Diese Art sei die mit Abstand häufigste in Europa gehaltene Känguruart.
Allein in Deutschland wird es in über 140 Zoos und Tierparks sowie bei einigen Privatleuten gehalten. „Flüchtige Tiere gibt es ab und an“, sagt der Wingster Zoochef. In Mecklenburg-Vorpommern gebe es einige freilebende Tiere, nach einer Freilassung vor 20 Jahren, sowie in Schleswig-Holstein. Besonders jetzt im Sommer finden die in Australien beheimateten Pflanzenfresser in freier Wildbahn genügend Futter wie Gräser, Kräuter oder Blätter.