Zähl Pixel
Doppel-Schauspiel

TSupermond und Komet: Hobby-Astronom aus dem Alten Land gibt Tipps

Am Donnerstagabend ist der Vollmond als sogenannter Supermond zu sehen. Als Supermond wird der Mond bezeichnet, wenn der Vollmond besonders groß erscheint.

Am Donnerstagabend ist der Vollmond als sogenannter Supermond zu sehen. Als Supermond wird der Mond bezeichnet, wenn der Vollmond besonders groß erscheint. Foto: Patrick Pleul/dpa

Am Donnerstagabend steht ein doppeltes „Himmelsschauspiel“ an. Wann man das am besten beobachten kann, weiß Johannes Lüth aus Guderhandviertel. Der 39-Jährige hat eine Sternwarte im Garten.

author
Von Janine Vonderbank
Donnerstag, 17.10.2024, 12:30 Uhr

Guderhandviertel/Landkreis. Himmelsbeobachter im Kreis Stade können sich am Donnerstagabend auf ein doppeltes Naturschauspiel am Firmament freuen. Denn während am frühen Abend im Südosten ein besonders groß erscheinender Vollmond - auch Supermond genannt - aufgeht, zieht am Westhimmel der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn.

Johannes Lüth aus Guderhandviertel wird das Naturschauspiel beobachten. Dafür hat er beste Voraussetzungen: Denn der Hobby-Astronom hat sich im Alten Land den Traum von einer eigenen Sternwarte erfüllt.

Die Leidenschaft des 39-Jährigen für die Astronomie wurde vor fast 25 Jahren entfacht. „Wir hatten einen sehr engagierten Lehrer und das Glück, eine eigene Sternwarte auf unserer Schule zu haben“, sagt Lüth. Angefangen habe er mit bloßem Auge und einem alten Fernglas; später habe er das erste eigene kleine Teleskop angeschafft.

„Es wurde klar, dass mich die Faszination für Astronomie nicht wieder loslässt.“ Seit einigen Jahren betreibt der Vater eines sechsjährigen Sohnes und einer zweijährigen Tochter nun seine eigene Sternwarte.

Blick in die Gartensternwarte von Johannes Lüth.

Blick in die Gartensternwarte von Johannes Lüth. Foto: privat

Dabei handelt es sich um ein Gartenhaus, das Lüth umgebaut hat. Das Dach lässt sich vollständig aufklappen, um freie Sicht auf den Himmel zu haben. In der Mitte ist eine massive Säule gemauert, auf der eine Montierung zusammen mit Teleskopen und Kameras befestigt ist.

Supermond und Komet beobachten: Spielt das Wetter mit?

„Die Montierung führt permanent die Bewegung der Himmelskörper nach, denn auch wenn man es auf den ersten Blick Richtung Himmel nicht sieht, alles bewegt sich kontinuierlich.“ Bei großen Vergrößerungen oder Fotoaufnahmen mit langen Belichtungszeiten sei so eine Nachführung daher unerlässlich.

Lüth hat vornehmlich zwei Linsen-Teleskope im Einsatz: ein 4-Zoll-Fluorite-Refraktor mit 900 Millimeter Brennweite und einen 3-Zoll Apochromat mit 400 Millimeter Brennweite.

Hobby-Astronom Johannes Lüth aus Guderhandviertel.

Hobby-Astronom Johannes Lüth aus Guderhandviertel. Foto: privat

Trotz guten Equipments, auf eines hat Johannes Lüth keinen Einfluss: das Wetter. „Die Prognose für heute Abend ist nicht optimal“, sagt der Hobby-Astronom, der hauptberuflich in der Entwicklung von Flugwindkraftwerken tätig ist. Aktuell ist eine leichte bis mittlere Bewölkung vorhergesagt.

„Es wird auf jeden Fall Wolkenlücken geben, aber gerade in Horizontnähe, wo kurz nach Sonnenuntergang im Osten der Mond aufgeht und im Westen der Komet zu sehen ist, wird die Sichtbarkeit sehr eingeschränkt sein.“

Wann der Supermond am besten zu sehen ist

Wer am Donnerstagabend den Supermond und auch den Kometen beobachten will, begibt sich am besten an einen dunklen Ort mit freiem Blick nach Osten und Westen.

Johannes Lüth hat den Kometen Tsuchinshan-Atlas fotografiert.

Johannes Lüth hat den Kometen Tsuchinshan-Atlas fotografiert. Foto: privat

„Beeindruckend wird der Mond heute vor allem in den frühen Abendstunden sein, wenn er aufgeht. Dann erscheint er aufgrund seiner Nähe zur Erde und aufgrund seines tiefen Stands in Horizontnähe optisch sehr groß.“

Der Grund: Der Mond umfliegt die Erde nicht in einer kreisrunden, sondern auf einer elliptischen Umlaufbahn. Deshalb ist er mal näher an der Erde, mal weiter weg. Da der Mond im Gegensatz zum Kometen immer höher am Himmel steige, könne man ihn auch noch in der Nacht gut durch Wolkenlücken beobachten.

Lüth rät, nicht den Mut und die Geduld zu verlieren - vor allem, wenn man den Kometen sehen möchte. „Er wird auch in den kommenden Tagen noch im Westen am Abendhimmel zu sehen sein.“

Da die Leuchtkraft von Tsuchinshan-Atlas jedoch schwinde und es schwierig werde, den Kometen mit bloßem Auge zu erkennen, sollte man ihn durch ein Fernglas beobachten. Damit man in der richtigen Himmelsregion sucht, empfiehlt Lüth Sternenkarten oder Apps. „Wir brauchen alle ein wenig Glück“ – auch der Hobby-Astronom.

Weitere Artikel