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Toter am Stader Bahnhof: Polizei ermittelt wegen Mordes - Zeuginnen dringend gesucht

Polizeisprecher Rainer Bohmbach blickt auf den Tatort am Parkhaus des Stader Bahnhofs.

Polizeisprecher Rainer Bohmbach blickt auf den Tatort am Parkhaus des Stader Bahnhofs. Foto: Vasel

Nach der aufsehenerregenden Razzia dauern die Ermittlungen zum Toten am Bahnhof Stade an. Die Polizei sucht noch immer nach zwei Zeuginnen, die sich bislang noch nicht gemeldet haben - und spricht inzwischen von Mord.

Von Redaktion Montag, 11.03.2024, 14:23 Uhr

Stade. Im Fall des getöteten 44-Jährigen aus Hamburg sucht die Polizei im Rahmen des Mordes am Stader Parkhaus dringend nach zwei Frauen. Die seien kurz nach der Tat mit einem dunklen Opel Insignia am Tatort gesehen worden, schreibt die Polizei auf Instagram.

Die Ermittler suchten bereits vor einem Monat mit einem Aufruf nach den beiden Frauen. Der aufmerksame Passant, der das zunächst schwer verletzte Opfer fand, hatte die Frauen am 21. Januar gegen kurz vor 17.30 Uhr am Bahnhof in ihrem Auto angesprochen, hieß es seinerzeit in einer Polizeimeldung.

Bohmbach: Polizei geht von Mord aus

Auffällig an dem Post auf Instagram: Bislang sprach die Polizei in dem Fall von Totschlag - ermittelt nun aber wegen Mordes. „Die abschließende Bewertung obliegt der Staatsanwaltschaft und dem Gericht“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach auf TAGEBLATT-Nachfrage. „Wir gehen aber inzwischen von Mord aus.“

Die beiden Zeuginnen - oder Personen, die Hinweise auf die Frauen geben können - werden gebeten, sich unter 04141/102215 bei der Stader Polizei zu melden.

44-Jähriger stirbt nach Tritten und Schlägen im Krankenhaus

Die Tat: Im Januar soll eine Gruppe einen 44-jährigen Hamburger am Parkhaus vor dem Stader Bahnhof mit Tritten und Schlägen so schwer verletzt haben, dass dieser später im Elbe Klinikum Stade seinen Verletzungen erlag. Es ging offenbar um verletzte Ehre, so die Polizei.

Zwischenzeitlich suchten Ermittler das Areal am Stader Bahnhof mit einer Großsuche ab. Polizeitaucher waren an der Hansebrücke im Einsatz, suchten nach möglichen Beweisen.

Am vergangenen Dienstag stürmten die Kräfte des Spezialeinsatzkommandos Niedersachsen und die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit sowie die Bundespolizei im Zuge einer Razzia sieben Objekte in Stade und in Mölln (Schleswig-Holstein).

Polizei nimmt fünf Verdächtige nach Razzia fest

An dieser groß angelegten Polizeiaktion waren unter anderem auch die Mitglieder der Mordkommission der Polizeiinspektion Stade und Bereitschaftspolizisten beteiligt. Hintergrund waren die Ermittlungen um „ein brutales Gewaltverbrechen“, erklärte Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Fünf Männer zwischen 23 und 35 Jahren wurden vorläufig festgenommen und kamen in Untersuchungshaft. Die Ermittler der Polizei und die Staatsanwaltschaft Stade werfen ihnen Totschlag vor.

Der Hamburger – im Zusammenhang mit Drogendelikten und Körperverletzung ebenfalls polizeibekannt – war zuvor im November 2023 in Horneburg in eine blutige Auseinandersetzung mit einem Mitglied des Stader Clans verwickelt gewesen. Damals kam es zu einer gefährlichen Körperverletzung mit einem Messer. „Das jetzige Opfer hatte ein Familienmitglied aus der Tätergruppierung schwer verletzt“, erklärte Polizeisprecher Rainer Bohmbach. War es Rache? Seinerzeit sei der Mann als Täter in den Akten geführt worden, sagt Bohmbach. (pm/bat/bv)

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