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Neues Konzept

TWegen Deicherhöhung: Samtgemeinde will Lühe-Anleger neu gestalten

Der Lühe-Anleger gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region.

Der Lühe-Anleger gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Foto: Richter (Archivbild)

Der Lühe-Anleger ist ein touristischer Magnet im Alten Land. Doch Budenplatz und Wiesen müssen künftig dem Deich weichen. So wollen die Kommunen den Anleger erhalten.

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Von Steffen Buchmann
Dienstag, 22.07.2025, 05:40 Uhr

Grünendeich. Rund um den Fähranleger tummeln sich Touristen wie Einheimische im Sommer besonders gerne auf dem Budenplatz oder den umliegenden Wiesen. Die angedachte Deicherhöhung zwingt die Kommune jetzt jedoch zum Umplanen.

Seit Jahren plant der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gemeinsam mit den Deichverbänden die notwendige Verstärkung der Hauptdeiche entlang der Niederelbe. Im Landkreis Stade müssen insgesamt 77 Kilometer Elbdeiche um bis zu zwei Meter erhöht werden. Hinzu kommen sieben neue Sperrwerke. Kostenpunkt: mehr als 600 Millionen Euro.

Lühe-Anleger verliert durch Deicherhöhung viel Fläche

Doch die Deicherhöhung braucht Fläche. Bis zu 25 Meter breiter soll der neue Deich werden. Der Lühe-Anleger wird zwangsläufig einen großen Teil seiner Flächen zugunsten des Deiches verlieren. Hierunter fallen etwa der Spielplatz, die Freizeitwiese, der Wohnmobilstellplatz und die Freifläche für Imbissbuden. Zudem soll der Parkplatz als Bauhof des langjährigen Mega-Bauprojekts dienen. Die Samtgemeinde Lühe, die Gemeinde Grünendeich und der Kreis Stade wollen die Zeit vor dem voraussichtlichen Baubeginn 2028 nutzen, um für den Lühe-Anleger ein neues Konzept zu entwickeln.

Der Parkplatz am Lühe-Anleger in Grünendeich wird zum Bauhof der Deichbauer.

Der Parkplatz am Lühe-Anleger in Grünendeich wird zum Bauhof der Deichbauer. Foto: Vasel (Archivbild)

Ein besonderes Augenmerk legen die Kommunen auf Barrierefreiheit für das neue Areal - und insbesondere für den Fähranleger, von dem aus die Lühe-Schulau-Fähre Niedersachsen und Schleswig-Holstein verbindet. Der Anleger soll barrierefrei gestaltet werden, sagt Lühes Regionalmanagerin Anne Rosenfeld. Etwa bei Ebbe seien Ein- und Ausstieg für Menschen im Rollstuhl oder mit anderen Einschränkungen beschwerlich.

Strategische Grundlage für zukünftige Projekte

In das Konzept soll ebenfalls einfließen, wie die Gastronomie am Lühe-Anleger zukünftig aussehen kann. Die Pläne sollen zudem die Nutzung als Veranstaltungsgelände sowie als außerschulischer Lernort zu Themen wie maritimes Erbe und Obstbau berücksichtigen. Neben der Barrierefreiheit wollen die Kommunen auch nachhaltige und klimaschonende Maßnahmen in die Konzeption einfließen lassen.

Das Konzept für den Lühe-Anleger soll als strategische Grundlage für Investitionen und Förderprojekte dienen. Die Umsetzung soll schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen. So wollen die Kommunen die Attraktivität der Region langfristig sichern.

65 Prozent der Kosten durch Leader-Mittel gedeckt

Die Samtgemeinde Lühe kalkuliert aktuell fast 100.000 Euro Kosten für das Konzept, um den Lühe-Anleger land- und wasserseitig neu zu gestalten. Angesichts der desolaten Haushaltslage wäre solch ein Projekt aktuell für die Samtgemeinde Lühe nicht stemmbar, weshalb sie auf Fördermittel setzt. Knapp 64.600 Euro kann die Samtgemeinde durch Fördermittel aus dem Topf der Leader-Region Altes Land und Geestrand abdecken.

„Gerade in finanziell angespannten Zeiten sind Förderprogramme wie Leader eine wertvolle Chance, Projekte mit langfristigem Nutzen für die Region zu realisieren“, sagt Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke (parteilos). Die fehlenden knapp 35.000 Euro teilen sich die Gemeinde Grünendeich, der Landkreis Stade sowie die Samtgemeinde mit jeweils einem Drittel aus Eigenmitteln auf. Beginnen soll die Konzeption im vierten Quartal 2025 und innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.

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