TWohnen, Verkehr und Schallkanonen: Das fordern die Altländer

Die Beluga startet auf dem Airbus-Sonderflugplatz in Finkenwerder, vorher sind die Vögel mit Pyrotechnik vergrämt worden. Foto: Vasel
Zu viel Verkehr, zu wenig neue Flächen für Wohnungsbau, dazu die Reaktivierung der Fährverbindung: Die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz hat viele Forderungen. Das sind die Details.
Neuenfelde. Die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz will, dass die Belange des Hamburger Teils des Alten Landes wieder mehr Beachtung finden - auf Bezirks- und auf Landesebene. Deshalb haben die Interessenvertreter aus Parteien und Vereinen der Dörfer, die 1937/1938 unter den Nationalsozialisten im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes der Freien und Hansestadt zugeschlagen worden waren, einen Forderungskatalog verfasst.
Das sind laut Manfred Hoffmann die wichtigsten kommunalen Forderungen: Die Altländer erwarten, dass vor der 54 Millionen Euro teuren Erhöhung der Hauptdeiche in Neuenfelde und Cranz links und rechts des Este-Sperrwerks - Start voraussichtlich im Frühjahr 2026 - und dem Ausbau der Straße die Umleitungsstrecke am Neuenfelder Hauptdeich asphaltiert wird. Auf der Pendlerstrecke am Elbdeich sind in baustellenfreien Zeiten fast 25.000 Fahrzeuge am Tag unterwegs - vor allem Airbus- und Hafenbeschäftigte.
Bürgervertretung fordert Erschließung des Wohngebiets
Des Weiteren fordert die Bürgervertretung, dass die Vermarktung und Bebauung der Baugrundstücke im geplanten Wohngebiet am Nincoper Deich endlich startet. Laut Bebauungsplan NF17 könnten etwa 50 Wohneinheiten entstehen - in Form von Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern. Die Altländer wollen junge Familien ins Dorf holen, um Schule, Kita, Gastronomie, Einzelhandel und Vereine zu sichern.
Zudem solle die Verkehrsbelastung an den Straßenzügen Marschkamper Deich, Nincoper Deich, Nincoper Straße, Arp-Schnitger-Stieg und Hasselwerder Straße deutlich reduziert werden. Außerdem müssten die alten Deiche von Hohenwisch bis zum Neuenfelder Fährdeich auf das Bezirksamt Harburg übertragen werden - und die Nutzung als Fuß-/Radweg gesichert werden.

So könnte das neue Baugebiet in Neuenfelde aussehen. Foto: Hamburg
Außerdem mahnt die Bürgervertretung eine Nachnutzung der insolventen Sietas-Werft als Gewerbe- und Industriestandort „unter der Beachtung ökologischer Verantwortung“ an. Die Stadt will die Fläche erwerben, und unter anderem an Airbus verpachten. Der Obstbau müsse weiter unterstützt werden, die „obstbäuerlichen Leistungen zum Erhalt der Kulturlandschaft Altes Land“ von Senat und Bezirk anerkannt und unterstützt werden.
Viele Migranten wohnen in den Großsiedlungen Seehof (Neuenfelde) und Estebogen (Cranz). Behörden müssten sich mehr für das interkulturelle Zusammenleben engagieren.
Damit nicht genug. Die Altländer fordern, dass sich die Politik für die Wiederaufnahme der Fährverbindung Cranz-Neuenfelde-Blankenese - möglichst im Rahmen eines metropol-fixierten Fährkonzeptes der Hansestadt - durch die Hadag einsetzt. Diese sei schließlich eine Tochtergesellschaft der städtischen Hochbahn.
Bürger vor Einsatz der Airbus-Schallkanonen mitnehmen
Die geplante Schall-Vogelvergrämungsanlage dürfe „als notwendige Maßnahme zur Flugsicherung“ beim Airbus-Werkflugplatz in Finkenwerder nur nach umfassender Information der Bürger in den betroffenen Örtlichkeiten und nach konsequenter, den Menschen nicht über Gebühr belastender Lärmbelastungsprüfung mit Akzeptanzabfrage bei den betroffenen Bewohnern realisiert werden.
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Wie berichtet, setzt der Flugzeugbauer auf Künstliche Intelligenz. Airbus erprobt und plant ein KI-basiertes vollautomatisches System zum Schutz der Flugzeuge vor Vogelschlag - mit Schallkanonen und Kameras.
Außerdem werden präventive Maßnahmen zur Verhinderung von übermäßigem Binnenhochwasser im Alten Land gefordert - im Bereich der Alten Süderelbe und an der Este - etwa durch Schöpfwerke.