Zwei Autofahrer verunglücken auf A26

Ein Streifenwagen der Polizei steht mit Blaulicht an einem Einsatzort. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild
Zwei Autofahrer aus Stade sind am Samstagmorgen auf der Autobahn 26 verunglückt. Das berichtet die Stader Polizei und hat eine dringende Bitte.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Horneburg. Am Samstagmorgen sind gegen 6.35 Uhr ein 33 Jahre alter Mercedesfahrer aus Stade und ein 31 Jahre alter Audifahrer ebenfalls aus Stade „alleinbeteiligt zwischen Dollern und Horneburg aufgrund schlüpfriger Fahrbahn und nicht angepasster Fahrweise in die Leitplanke gefahren“, das berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach auf TAGEBLATT-Nachfrage. Die beiden Autofahrer blieben unverletzt. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 15.000 Euro.
Sommerreifen auf Schneematsch und glatten Straßen
In Sachsen gab es in der Nacht ein Wintergewitter mit Schneeschauern und Blitzen. Das hat zu vielen Unfällen geführt - auch weil viele Autos laut Polizei noch mit Sommerreifen unterwegs waren.
Allein die Polizeidirektion Chemnitz berichtete von 29 Unfällen im Zusammenhang mit dem Wetter im Erzgebirgskreis und Landkreis Mittelsachsen. Sechs Menschen wurden verletzt, einer davon schwer.
Auch in anderen Bundesländern zeigte der Winter seine tückischen Seiten: Temperaturen um den Gefrierpunkt und glatte Straßen haben in der Nacht zum Samstag zu mehreren Unfällen auf Straßen in Niedersachsen geführt.
Auf der Autobahn 1 bei Hollenstedt (Landkreis Harburg) wurden bei einem Unfall ein Mann tödlich und zwei weitere schwer verletzt. Wegen der Witterungsverhältnisse und unangepasster Geschwindigkeit seien die beiden beteiligten Fahrzeuge am Samstagmorgen ins Schleudern geraten, teilte die Polizei mit.
Auf der Bundesstraße 443 kam in Laatzen in der Region Hannover ein Sattelzug mit Anhänger an einer Brücke infolge extremer Glätte ins Schleudern, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Zugmaschine fuhr gegen Leitplanken, der Anhänger stellte sich quer. Der 43 Jahre alte Fahrer kam verletzt in ein Krankenhaus.
Bereits am Freitagabend war es im Landkreis Peine zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen. Eine 51-Jährige kam bei Vechelde-Groß Gleidingen bei Schneeglätte mit ihrem Wagen von der Straße ab. Sie blieb unverletzt. In Vechelde rutschte ein bislang unbekannter Autofahrer wohl wegen Glätte von einer Straße ab und fuhr auf einen Gehweg, wo zwei Fußgänger liefen. Beide Fußgänger wurden verletzt. Die Polizei sucht nach dem Fahrer, der nach dem Unfall weiterfuhr.
In Wacken (Kreis Steinburg) wurden eine Person bei einem Autounfall durch Glätte und nicht angepasster Geschwindigkeit schwer und eine andere Person leicht verletzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Sie kamen ins Krankenhaus.
Auf der Bundesstraße 199 zwischen Handewitt und Unaften geriet ein weiteres Auto wegen Glätte ins Schleudern. Der Wagen kippte daraufhin auf die Fahrerseite. Der Fahrer und seine Beifahrerin kamen laut Polizei leicht verletzt ins Krankenhaus. Zuvor hatte der „Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag“ über beide Unfälle berichtet. Nach Angaben der Polizei kam es am Samstag auch in der Stadt Flensburg und dem Kreisgebiet zu 23 glättebedingten Unfällen. Dabei handle es sich fast ausschließlich um Blechschäden.
Die Autobahn 8 musste in Bayern zwischen den Anschlussstellen Bad Aibling und Irschenberg am frühen Samstagmorgen gesperrt werden. Ein Lkw war gegen eine Leitplanke geprallt, wodurch etwa 400 Liter Diesel aus dem Tank ausliefen. Auch im oberfränkischen Selb im Fichtelgebirge kam am Freitag ein Lkw wegen Schneematschs von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.
Auf den Autobahnstrecken in Thüringen kam es in der Nacht von Freitag auf Samstag zu elf weiteren Unfällen, bei denen drei Menschen leicht verletzt wurden. Vorläufiger Gesamtschaden hier: 140 000 Euro.
Daran waren aber die Autofahrer teils selbst schuld: So mancher Wagen laufe noch auf Sommerreifen, so die Autobahnpolizei. Außerdem hätten die Fahrer in fast allen Fällen ihre Geschwindigkeit nicht den winterlichen Fahrbahnverhältnissen angepasst. Der Appell auch der Stader Polizei: Autofahrer werden aufgerufen, ihre Fahrweise den einsetzenden winterlichen Fahrbahnzuständen anzupassen!

Ein Winterdienstfahrzeug ist im Harzort Schierke unterwegs. In der Nacht zum Samstag hat im Harz wieder Schneefall eingesetzt. Foto: Matthias Bein/dpa
Ausblick: Wetter bleibt winterlich
Winterlich bleibt es - mit den schönen und vermutlich dann auch den weniger schönen Seiten. In Teilen Deutschlands werden laut DWD am Sonntag und zum Wochenstart Frost, Glätte und Schnee erwartet. „Die seit Wochen sehr wechselhafte Witterungsphase setzt sich fort, nun aber bei deutlich kälteren Temperaturen.“
Die Schneefallgrenze pendelt sich am Sonntag den Prognosen zufolge bei rund 400 Höhenmetern ein, anderorts im Südwesten regnet es. Im Nordosten bleibt es am Sonntag überwiegend trocken mit etwas Sonnenschein. Die Temperaturen liegen zwischen minus 1 bis plus 7 Grad. In der Nacht hat es im Westen und Südwesten Plusgrade, im Rest Deutschland ist es frostig. Die Folge: Glättegefahr.
Am Montag gibt es erneut viel Regen und regional Schnee. Auflockerungen gibt es am ehesten an der Ostsee und am Alpenrand. Die Temperaturen liegen zwischen null und sechs Grad. (fe/mit dpa)