TAbgespeckt: Horneburger können sich lediglich die Schulmensa leisten
Blick auf die Grundschule am Leineweberstieg in Horneburg. Foto: Vasel
Die Samtgemeinde Horneburg wird auch in den kommenden Jahren kräftig investieren. Millionen fließen in Bildung, Sport und Feuerwehr. Doch ein Projekt wird jetzt geköpft.
Horneburg. Kämmerer Mirko Sturm hat im Samtgemeinderat die Grundzüge des Haushaltsentwurfs 2026 erläutert. Laut Finanzplan wollen die Horneburger bis 2029 rund 13,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen ausgeben. Allein 2026 sind Investitionen in Höhe von 6,2 Millionen Euro geplant.
Neubau an der Grundschule Horneburg eingedampft
Schulbau und Sparzwang bestimmen weiter den Alltag der Teams um Bauamtsleiter Roger Courtault. Neun Millionen Euro darf er in den Haushaltsjahren bis 2029 für die Grundschule Horneburg ausgeben - für Neu- und Umbau. Eigentlich bräuchte er weit mehr als 15 Millionen Euro. Immerhin: 2,1 Millionen Euro hat die Samtgemeinde Horneburg noch nicht verbaut, dieser Haushaltsrest steht zusätzlich zur Verfügung. In den Jahren 2024 und 2025 stand der Brandschutz in der 1959 errichteten Schule im Fokus.
Im kommenden Jahr will die Kommune die Grundvoraussetzung für den Ganztag schaffen: eine Mensa. Ursprünglich wollten die Horneburger den geplanten Neubau am Buswendeplatz mit Klassen- und Differenzierungsräumen um einen Marktplatz (Cluster) sowie mit einer Mensa/Aula und einem Verwaltungstrakt in einem Rutsch errichten.
Obergeschoss soll später errichtet werden
Aus Kostengründen soll 2026/2027 erst einmal nur das Erdgeschoss mit der Mensa errichtet werden. Der Neubau wird so konstruiert, dass dieser später aufgestockt werden kann, um im ersten und zweiten Obergeschoss die Cluster für zwei Jahrgänge unterbringen zu können.
Die Schule bleibt ein Sanierungsfall, die Heizung ist abgängig. „Wir werden die Mensa unterkellern. Im Keller wird die Heizzentrale für die gesamte Grundschule untergebracht“, sagt Courtault. Die Horneburger setzen auf Wärmepumpen.

Die Unterrichtsräume für Naturwissenschaften sind in die Jahre gekommen. Schulleiterin Daniela Rambow hat sich lange für eine Sanierung eingesetzt. Foto: Buchmann
Doch nicht nur die Grundschule wird zur Baustelle: In der Oberschule werden zeitgemäße Fachräume für Musik und Naturwissenschaften sowie Klassenräume geschaffen. Unter dem Strich steckt die Samtgemeinde als Schulträger rund 1,2 Millionen Euro in die Johann-Hinrich-Pratje-Schule.
Die Investitionen in Grund- und Oberschule waren geschoben worden. Nachdem im Sommer die 20 Millionen Euro teure Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf inklusive Sporthalle in Betrieb ging, gibt es wieder etwas Spielraum im Haushalt.
Investitionen in Sport und Feuerwehr
Große Sprünge sind trotzdem nicht möglich. 2026 und 2027 wird das 5,1 Millionen Euro teure Feuerwehrgerätehaus Dollern hinter Krümet an der B73 errichtet. Die Feuerwehrunfallkasse mahnte schon vor Jahren einen Neubau an. Zwei Löschfahrzeuge - je 470.000 Euro verteilt auf die Jahre 2026 und 2027 - und ein 80.000 Euro teures Logistikfahrzeug für die Bahnerdung/Hygiene (2027) sollen geordert werden.

Risse in der Fassade des Rathauses der Samtgemeinde Horneburg. Foto: Vasel
Die Kunststofflaufbahn für die Leichtathleten am Sportzentrum Blumenthal in Horneburg soll 2028 für 325.000 Euro saniert werden. Knapp 500.000 Euro sind für die Rathaus-Sanierung eingeplant. Das Denkmal besteht im Kern aus der Posthalterei von 1615, die Schmuckfassade stammt von 1862. Das Mauerwerk hat Risse, es regnet rein. Die Fassade, mehrere gesperrte feuchte Räume und der WC-Trakt werden saniert. Der Parkplatz wird umgestaltet - auch, um mehr Stellplätze zu schaffen.

Errichtet im Jahr 1862: Blick auf die Schmuckfassade des Rathauses in der Langen Straße in Horneburg. Foto: Vasel
15,2 Millionen Euro muss sich der Kämmerer bis 2029 bei Banken und Sparkassen pumpen, um die Bau-Rechnungen bezahlen zu können. Ohne das Eine-Million-Euro-Notopfer der Mitgliedsgemeinden wäre der 24,9 Millionen-Euro-Etat defizitär. Bund und Land, monierten Kämmerer Mirko Sturm und Bürgermeister Knut Willenbockel, lassen die Kommune weiter finanziell im Stich. Nach den Beratungen in den Fachausschüssen soll der Rat den Etat am 26. November beschließen.
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