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Hochlauf

TAirbus auf Wachstumskurs: Flugzeugbauer will sein Werksgelände vergrößern

Das Airbus-Werksgelände in Einswarden soll erheblich erweitert werden.

Das Airbus-Werksgelände in Einswarden soll erheblich erweitert werden. Foto: Heilscher

Der Flugzeugbauer Airbus will sein Werksgelände in der Stadt Nordenham um mehr als einen Hektar vergrößern. Das ist geplant.

Von Detlef Glückselig Sonntag, 23.11.2025, 10:50 Uhr

Nordenham. Airbus ist am Standort Einswarden weiter auf Wachstumskurs. Der Flugzeugbauer hat bei der Stadt Nordenham die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für eine 1,01 Hektar große Fläche im Bereich der Werfstraße sowie nordöstlich und südlich des Innovationszentrums beantragt.

Der Bauausschuss des Nordenhamer Stadtrats wird sich mit dem Thema bei seiner nächsten Sitzung, die am Mittwoch, 26. November, um 17 Uhr im Ratssaal an der Walther-Rathenau-Straße beginnt, beschäftigen. Die Stadtverwaltung schlägt dem Ausschuss vor, dem Antrag von Airbus zuzustimmen.

Airbus hat aktuell 8.700 Flugzeuge im Auftragsbuch stehen

Airbus erfreut sich aktuell einer hohen Nachfrage. „Derzeit haben wir fast 8700 Flugzeuge in unserem Auftragsbuch“, sagt der in Hamburg sitzende Airbus-Pressesprecher Daniel Werdung. Um diese Flugzeuge termingerecht an die Kunden ausliefern zu können, sollen in allen Zivilflugzeugprogrammen die Produktionsraten weiter hochgefahren werden.

Da das Werk Nordenham an nahezu allen Programmen beteiligt ist, wirke sich der Ratenhochlauf auch auf den dortigen Standort aus, so Daniel Werdung. Die Kapazitäten werden erweitert, die Produktionsanlagen modernisiert, neue Produktionshallen errichtet. Der Bundestagsabgeordnete Bastian Ernst und der Landtagsabgeordnete Björn Thümler hatten Anfang November bei einem Besuch des Einswarder Werkes von Werkleiter Gottfried Hornung erfahren, dass für die kommenden Jahre Investitionen in einem mittleren dreistelligen Millionenbereich am Standort geplant seien.

Rund 5000 Rumpfschalen verlassen jährlich das Einswarder Airbus-Werk.

Rund 5000 Rumpfschalen verlassen jährlich das Einswarder Airbus-Werk. Foto: Heilscher

Der Hochlauf wirkt sich indes nicht nur auf die Produktionsanlagen in Einswarden aus, sondern auch auf die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Airbus hat am Standort etliche neue Leute eingestellt. Derzeit zählt das Werk laut Daniel Hornung mehr als 3200 Beschäftigte. Und für die werden die zur Verfügung stehenden Parkplätze knapp. Hinzu kommt, dass sich die vorhandenen Parkflächen durch Bauvorhaben reduzieren - so zumindest steht es in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung für die Bauausschusssitzung.

Flugzeugbauer brauchen in Einswarden dringend zusätzliche Parkplätze

Der Antrag von Airbus auf eine Erweiterung des Werksgeländes zielt vor diesem Hintergrund zunächst vorrangig darauf ab, neue Parkplätze schaffen zu können. „Wir sind gerade dabei, mit den zuständigen Behörden neue Parkplatzflächen rund um das Werk zu diskutieren und zu identifizieren“, sagt dazu Daniel Werdung. Perspektivisch sollen die 1,01 in Rede stehenden Hektar aber auch Platz für neue Produktionsanlagen bieten.

Nach einem Übersichtsplan, den die Stadt Nordenham veröffentlicht hat, soll das Airbus-Gelände künftig im Osten bis fast an die Wohnbebauung der Ulmenstraße und im Süden bis dicht zur Johannastraße und der dortigen Zink- und Bleihütte von Glencore reichen.

Der Bedarf an zusätzlichen Parkplätzen ist bei Airbus offenbar akut. Die Flugzeugbauer streben eine Nutzung der Erweiterungsfläche, bislang eine Grünfläche, möglichst noch vor der Vegetationsperiode 2026 an. Laut Stadt Nordenham wird Airbus einen Vertrag mit der Flächenagentur des Landkreises Wesermarsch abschließen, damit in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde andernorts Kompensationsflächen ausgewiesen werden können.

Aktuell verlassen nach Auskunft von Sprecher Daniel Werdung pro Jahr rund 5000 Rumpfschalen aus Metall und CFK das Einswarder Flugzeugwerk. Durch den Ratenhochlauf werde die Zahl in den kommenden Jahren steigen.

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