TAnkerplatz: Sabrina Klapper erhebt schwere Vorwürfe gegen Stadt und Landkreis

Sabrina Klapper aus Stade. Foto: Privat
Harter Tobak: Die Stader CDU-Politikerin Sabrina Klapper behauptet, dass es bei Veranstaltungen auf dem Ankerplatz nicht mit rechten Dingen zugeht. Geht es ihr aber womöglich um etwas ganz anderes?
Landkreis. Die Stader Stadtverwaltung misst mit zweierlei Maß und sieht über Sicherheitsmängel hinweg, wenn es um Veranstaltungen auf dem Ankerplatz geht: Diese schweren Vorwürfe erhebt Sabrina Klapper, Gastronomin aus Stade und Bewerberin für die CDU-Kandidatur bei der Bundestagswahl, in einer Mail, die dem TAGEBLATT vorliegt.
Die ging unter anderem an das Ordnungsamt der Stadt Stade, den Bürgermeister, den Landrat und das Gesundheitsamt. Darin gibt es eine lange Auflistung mit 18 kritischen Anmerkungen und Fragen zum Streetfood-Festival auf dem Ankerplatz, der als Projekt Teil des Platzes am Sande in der Stader Altstadt ist.
Auftritt im NDR-Fernsehen
Bei der Veranstaltung am vergangenen Wochenende hätten sich „schlimme Zustände“ offenbart, es gebe „dringende Sicherheitsbedenken“, schreibt Klapper. Sie inszeniert sich medial gern als Macherin, die unbequeme Dinge direkt anspricht. Erst kürzlich trat sie in der NDR-Dokumentation zum Thema Clan-Kriminalität am Beispiel von Stade in Erscheinung.
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In ihrem Schreiben zum Streetfood-Festival auf dem Ankerplatz verweist Klapper unter anderem auf offene Starkstromdosen, mangelhaft befestigte Zelte, mangelhafte Hygiene bei Betreibern und unzureichenden Brandschutz.
Klapper fragt: „Kann der Ankerplatz aufgrund der Tatsache, dass er politisch gewollt war, unter dem Radar von Ordnungs- und Kontrollbehörden agieren?“ Beim Ordnungsamt habe man ihr zwar versichert, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Aber: „Das kann ich nur zurückweisen“, schreibt Klapper, die als Gastronomin selbst regelmäßig Events auf dem Platz am Sande verantaltet, zum Beispiel beim Altstadtfest.
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Stadt weist Klappers Vorwürfe zurück
Auch die Stadt weist zurück - und zwar die Vorwürfe von Sabrina Klapper. Veranstalter des Streetfood-Festivals sei nicht der Verein Ankerplatz, sondern ein auf dieses Veranstaltungsformat spezialisiertes gewerbliches Unternehmen gewesen.
Bei einer Begehung sei lediglich „die nicht ausreichende Abdeckung von Ver- und Entsorgungsleitungen (Strom, Wasser, Abwasser) moniert worden“, betont Stades Erster Stadtrat Lars Kolk auf Nachfrage. Bei einer Kontrolle der Abteilung Lebensmittelüberwachung des Landkreises habe es keine Beanstandungen gegeben. Lediglich bei einem Grill fehlte eine Überdachung.
Klapper schreibt am Ende ihrer Mail: „Das Projekt Ankerplatz ist gescheitert.“ Thema ist das auch in ihrem neuen Podcast „Völlig unbekannt“, in dem sie heftig gegen das vor allem ehrenamtlich angelegte Vereinsprojekt austeilt. Gleichzeitig stellt sie Ideen für einen multifunktional nutzbaren Platz am Sande zur Belebung der Innenstadt vor. Ob da womöglich eigene Interessen hineinspielen?
Völlig unbekannt ist die in der Lokalpolitik unerfahrene Gastronomin jetzt jedenfalls nicht mehr.