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Lokalpolitik

TArne Kramer will Stader Bürgermeister werden - aber warum?

Arne Kramer will und soll Bürgermeister von Stade werden.

Arne Kramer will und soll Bürgermeister von Stade werden. Foto: Philipp Riemann

Arne Kramer will es wissen - und die CDU will es auch. Der 38-Jährige soll Bürgermeister von Stade werden. Was er mit der Stadt und ihrer Verwaltung vorhat.

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Von Lars Strüning
Dienstag, 19.08.2025, 05:50 Uhr

Stade. Arne Kramer (38) hat sich für die kommenden 13 Monate gut aufgestellt, seine Lektion für den anstehenden Kommunalwahlkampf im Herbst 2026 mit Bürgermeisterwahl gelernt. Selbstbewusster als zuvor tritt er auf, mit klaren Aussagen. Selbstbewusstsein will er auch der Stadt verschreiben.

Stade, so Kramer, ist eine große Nummer in der Region mit Industrie, Mittelstand und Forschung. Das müsse stärker herausgestellt werden in der Metropolregion Hamburg. Kramer: „Wir müssen mit breiter Brust sagen: Wir sind Stade.“

Worauf Kramer setzt

Kramer, gerade von der CDU ins Rennen geschickt, setzt auf eine wirtschaftsfreundliche Politik. „Wir müssen viel dichter ran an die Industrie“, sagt er. Ihm schwebt ein ständiger Dialog vor, auch um Nöte und Sorgen zu nehmen in den Bereichen, die die Stadt beeinflussen kann.

Schließlich sei die Industrie mit ihrer Gewerbesteuer der größte Geldgeber der Stadt. Pflegen will Kramer auch den Mittelstand, für den er einen Stammtisch kreieren möchte. Sein Ziel: Nicht den Problemen hinterherlaufen, sondern vor die Lage kommen.

Kramer lernt Stades Kleinteiligkeit schätzen

Kramer selbst beobachtet, wie er sich verändert. Er komme aus Hannover, einer eher anonymen Großstadt. Er selbst ist ein ruhiger Typ, kein Lautsprecher.

Jetzt lerne er durch den anlaufenden Wahlkampf die Kleinteiligkeit Stades kennen - und schätzen. Vor allem die vielen persönlichen Kontakte. Dabei sagt er auch: „Wir müssen als Kleinstadt groß denken dürfen.“

Arne Kramer am Alten Hafen in Stade. Er will für die CDU im Herbst 2026 Bürgermeister werden.

Arne Kramer am Alten Hafen in Stade. Er will für die CDU im Herbst 2026 Bürgermeister werden. Foto: Privat

Verwaltung, so lautet ein Credo Kramers, dürfe nicht aus Selbstzweck agieren. Er stehe für eine moderne, effiziente und bürgernahe Stadt.

Im Verkehrsamt des Landkreises, dessen Leiter und damit Chef von 60 Mitarbeitenden er ist, habe er gezeigt, wie er seine Vorstellungen im Sinne von Bürgerinnen und Bürgern umsetzen kann.

Für 90 Prozent der Menschen sei die kommunale Verwaltung der erste Kontakt zum Staat. Hier entscheide sich häufig, ob Frust oder Zufriedenheit über die öffentlichen Organe herrsche.

Also: Bitte stets freundlich, keine Anfragen unbeantwortet lassen und den Spielraum im Sinne der Menschen nutzen. Dazu soll sich eine proaktive Kommunikation gesellen, die den Menschen erkläre, warum Stadt wann was macht.

Verwaltung, so Kramer, könne viel kreativer sein, als es häufig gelebt werde. Kramer, das betont er gerne, gehe es nicht um Macht, wenn er Bürgermeister werden sollte. Es geht ihm um Gestaltungsfreiheit, etwas zu bewirken. Das am liebsten in seiner neuen Heimat.

Arne Kramer: „Für meine Heimat kämpfe ich.“

Seine Frau stammt aus Stade, ihre gemeinsamen drei Söhne sind hier geboren. „Für meine Heimat kämpfe ich“, sagt der ehemalige Feldjägerfeldwebel, der für die Bundeswehr unter anderem in Afghanistan im Einsatz war.

Für ihn sei die Zeit reif. Er habe genügend Lebens- und Verwaltungserfahrung gesammelt für das Bürgermeisteramt.

Was ihm dabei am meisten Respekt einflößt: Seinen Job, die Familie, das politische Ehrenamt als Vorsitzender der CDU in Stade und als Ratsmitglied sowie den bevorstehenden Wahlkampf unter einen Hut zu bringen.

Er nimmt es sportlich und sieht es als Training an für den Job als hauptamtlicher Bürgermeister. Da werde er wahrscheinlich auch eher 24/7 im Einsatz sein.

Auch Kai Koeser (SPD) will Bürgermeister werden

Einer könnte ihm in die Suppe spucken: Kai Koeser (47) will für die SPD Bürgermeister werden. Weitere Kandidaten sind bislang noch nicht bekannt. „Der Chef muss nicht unbedingt aus der Verwaltung kommen, damit sie gut arbeiten kann“, sagte Koeser vor kurzem.

Und weiter: „Ich will als Bürgermeister Leitlinien setzen, innerhalb derer gutes Verwaltungshandeln passieren kann.“ Führungserfahrung habe er in vielen beruflichen Stationen gesammelt.

Kai Koeser, hier am Stadthafen, hat Großes vor in Stade. Er will für die SPD Bürgermeister werden.

Kai Koeser, hier am Stadthafen, hat Großes vor in Stade. Er will für die SPD Bürgermeister werden. Foto: Susanna Brunkhorst

Als Bürgermeister will er in Konfliktsituationen stärker moderieren und besser öffentlich kommunizieren. „Man sollte nicht immer warten, bis die Hütte brennt.“ Er will, „dass wir eine Stadt gestalten, die Wandel ermöglicht, ohne ihre Wurzeln zu vergessen.“ Kai Koeser lebt mit Mann und zwei Kindern in Stade.

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