TAusstellung: Christa Donatius versammelt Kunst im Quadrat
Christa Donatius Foto: Weselmann
Im August präsentiert Christa Donatius einen Querschnitt ihres Schaffens - mit ganz neuen Werken. Von welchem Künstlerutensil diese inspiriert sind und wen sie in einem ihrer Lieblingsbilder porträtiert hat.
Buxtehude. Christa Donatius stellt nicht zum ersten Mal im Foyer der Buxtehuder Hochschule 21 aus. Vom 9. bis 30. August ist die Künstlerin von Gut Daudieck dort mit ihrer Schau unter dem Titel „Reflexionen im Quadrat“ zu Gast.
Neben jüngsten Bildern sind auch Werke der letzten zehn Jahre zu sehen, die sie bisher weder in Ausstellungen noch im Atelier gezeigt hat. Auch ein persönliches Lieblingsbild, das sonst bei ihr privat zu Hause hängt, ist darunter. Es porträtiert eine rauchende Dame im Pelzmantel. Wie viele von Donatius’ Bildern entspringt es einer persönlichen Begegnung.
Mensch im Spannungsverhältnis zu seiner Umwelt
In ihrer Malerei muten die Menschen wie auf einem Foto-Negativ an, wobei sich dessen typische Hell-Dunkel-Optik durch Farb-Kontraste ergibt. Donatius belässt die Personen nicht in ihrem realen Umfeld. Stattdessen erschafft sie einen Hintergrund, der den Menschen in ein Spannungsverhältnis zu seiner Umwelt stellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen authentische Charaktere aus dem Hier und Jetzt in überzeitlicher, offener Reflexion. „Das große Ganze im Zeitgeschehen und das am Rande Wahrgenommene fand ich oft im Alltäglichen“, erzählt Christa Donatius. Ihr geht es um die vielfältigen Aspekte des Lebens, um Menschen, ihre Existenz, ihren Lebensraum und den Umgang miteinander, um Werteverschiebungen, Veränderungen der Lebensmodelle und Sinnfragen im Zeitgeschehen. So reflektieren die Bilder Helles und Dunkles, Leichtes und Schweres, Wohlstand und Härte des Lebens.
Alle ausgestellten Werke verbindet das quadratische Format, wobei die aus Hamburg stammende Malerin ihre Arbeiten nie nur auf das Quadrat beschränkt. „Für jedes bildwürdige Motiv gibt es nur ein ‚richtiges‘ Format“, sagt sie. Deshalb sei es spannend gewesen, zu analysieren, warum sie gerade diese oder jene Nuance des eigenen Schaffens der statischen Perfektion Quadrat anvertraut habe.
Verhüllte Puppen ergeben neue Charaktere
Ihre jüngsten Malereien sind von einer lange verworfenen Idee inspiriert. Ursprünglich hatte sie mehrere Modellpuppen, die für Zeichenübungen genutzt werden, zu einer „verhüllten Armee“ gestalten wollen. Stattdessen wurden die mit Spiegelfolie eingekleideten Figuren Ausgangspunkt neuer Bilder. Charaktere ergeben sich allein aus der Form und eröffnen dem Betrachter umso mehr eigene Anknüpfungspunkte und Raum für persönliche Assoziationen.
Seit vielen Jahren lebt Christa Donatius mit dem Bildhauer Michael Jalowczarz auf Gut Daudieck bei Horneburg. Die Künstlerin arbeitet mit figurativen und abstrakten Bildelementen, bevorzugt in Ölmalerei. Ihr Schaffen wurde mit mehreren Kunstpreisen ausgezeichnet und etliche ihrer Arbeiten sind Teil öffentlicher und privater Sammlungen.
Vernissage ist am 9. August um 18 Uhr. Musikalisch umrahmt wird diese von Katazyna und Arne Westerhaus mit Klangbildern auf der Violine. Zusagen zur Eröffnung sind bis zum 7. August unter c.donatius@t-online.de erbeten. Finissage ist am 30. August von 15 bis 17 Uhr. Christa Donatius und Michael Jalowczarz geben auch regelmäßig Einblick in ihr Schaffen auf Gut Daudieck, so wieder am 12. und 13. Oktober, jeweils von 12 bis 18 Uhr im Rahmen des Offenen Ateliers.