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Landgericht Stade

TBaggersee-Mordprozess überraschend ausgesetzt: Angeklagter hört Stimmen

Der Angeklagte K. verdeckt zum Prozessauftakt sein Gesicht hinter Büropappe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen vor, vor 22 Jahren einen Mann an einem Baggersee bei Buxtehude erschossen zu haben.

Der Angeklagte K. verdeckt zum Prozessauftakt sein Gesicht hinter Büropappe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen vor, vor 22 Jahren einen Mann an einem Baggersee bei Buxtehude erschossen zu haben. Foto: Sulzyc

Dem Angeklagten, der mit seinem Bekennerschreiben den Gerichtsprozess auslöste, geht es schlecht. Er höre Stimmen. Früher hatte er bereits behauptet, Außerirdische hätten zu ihm gesprochen. So soll das Verfahren weitergehen.

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Von Thomas Sulzyc
Donnerstag, 20.06.2024, 12:47 Uhr

Buxtehude. Überraschend hat das Landgericht Stade das Verfahren im Baggersee-Mordprozess ausgesetzt. Zu Beginn des Verhandlungstages äußerte Rechtsanwalt Dr. Andreas Mosenheuer Zweifel, ob sein Mandant verhandlungsfähig sei. Grund: Der Gesundheitszustand des Angeklagten K. habe sich verschlechtert.

„Er hört akut Stimmen“, sagte der Strafverteidiger. Der Beweisaufnahme könne sein Mandant so nicht folgen. Der Angeklagte K. gilt als psychisch krank.

Er hatte in einem Bekennerschreiben gestanden, den Mord an einem Baggersee bei Buxtehude begangen zu haben. Später widerrief er das Bekenntnis und gab an, Außerirdische hätten zu ihm gesprochen, die ihn zu dem Bekennerschreiben bewogen hätten.

Richter haben Bedenken, „stumpf weiter zu verhandeln“

Der Angeklagte sei psychisch stabil und höre keine Stimmen im Kopf, wenn er entsprechende Medikamente einnehme, hieß es im Prozessverlauf.

Laut seinem Rechtsanwalt habe K. offenbar einige Tage nach der Verlegung in eine andere Justizvollzugsanstalt keine Medikamente erhalten. Mittlerweile erhalte er wieder welche. Aber es dauere, bis die stabilisierende Wirkung sich einstellt.

Nach einer kurzen Beratung setzte der Vorsitzende Richter Dr. Julien Zazoff das Verfahren aus. Die Richter hätten Bedenken, „stumpf weiter zu verhandeln“, sagte er.

Der Prozess wird am Montag, 8. Juli, 13.30 Uhr, fortgesetzt.

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