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TBessere Orientierung: Nummern-Schilder sollen Radlern im Kreis Stade helfen

Im Nachbarlandkreis Osterholz läuft das Knotenpunktsystem seit 2023. Die grünen Tafeln mit Nummern fungieren als Orientierungspunkte. Unten gibt es eine Karte, auf der die Punkte abgebildet sind.

Im Nachbarlandkreis Osterholz läuft das Knotenpunktsystem seit 2023. Die grünen Tafeln mit Nummern fungieren als Orientierungspunkte. Unten gibt es eine Karte, auf der die Punkte abgebildet sind. Foto: TouristikagenturTWU

Fahrradfahrer, die im Landkreis Stade auf den Regionalrouten unterwegs sind, sollen sich besser orientieren können. Dazu dienen die Niederlande als Vorbild. So funktioniert das System.

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Von Katja Knappe
Freitag, 10.10.2025, 04:50 Uhr

Oldendorf. Mehr als 8,6 Millionen Tages- und rund 900.000 Übernachtungsgäste besuchen jährlich die Urlaubsregion „Altes Land am Elbstrom“. Diese Daten stammen zwar noch aus 2019, aber klar ist: Viele davon sind Radtouristen. „Bei den Tagesgästen sind es bestimmt bis zur Hälfte Gäste mit Fahrrad“, schätzt Ines Utecht, Geschäftsführerin des Tourismusverbands des Landkreises Stade.

Sowohl Touristen wie Einheimische nutzen das knapp 1000 Kilometer zählende Radwegenetz, das zwölf Themenrouten und fünf Fernradwege bietet. Niedersachsen gehört zu den Top Drei der beliebtesten Bundesländer für Radreisen. Der Radverkehrsanteil im Landkreis Stade beträgt 14 Prozent am gesamten Wegeaufkommen. Um die Qualität des Radwegenetzes zu verbessern, plant der Landkreis Neuerungen.

Bislang gibt es im Kreisgebiet eine Vielzahl von Wegweisschildern, die mit Kilometerangaben auf die Richtung nahe gelegener Orte hinweisen. Für die Themenrouten gibt es Symboltafeln. Außerdem gibt es etliche, überwiegend veraltete und teils kaum mehr lesbare Übersichtskarten.

Nun soll ein Knotenpunktsystem eingeführt werden, das Radlern die Orientierung erleichtern soll. Es hat sich in den Niederlanden bewährt, immer mehr Landkreise in Norddeutschland sind interessiert oder haben es bereits.

So funktioniert das Knotenpunktsystem

Es besteht aus Zahlentafeln mit Nummern, die an bestehende Ausschilderungen angedockt werden. 301 Knotenpunkte soll es im Landkreis auf den Radrouten geben. Gleichzeitig werden Übersichtstafeln angebracht, auf denen die Lage der Knotenpunkte zu erkennen ist.

Susanne Gratza vom Tourismusverband hat das Knotenpunktsystem im Emsland kennengelernt: „Es ist selbsterklärend und niedrigschwellig.“ Jeder kann sich seine Routen anhand der Nummern zusammenstellen, erweitern oder verkürzen, und dabei von einer Radroute auf eine andere wechseln, ohne die Orientierung zu verlieren. Auch eine Nutzung per Handy-App soll möglich sein - muss aber nicht.

System wird im Nachbarkreis Rotenburg „super angenommen“

Im Nachbarlandkreis Osterholz wurde das System 2023 eingeführt. „Es wird super angenommen. Für dieses Projekt kriegen wir ausnahmslos positives Feedback - sowohl von Touristen als auch von der Bevölkerung“, sagt Thorsten Milenz, Geschäftsführer des dortigen Tourismusverbands. Der Kreis Rotenburg ist aktuell gerade dabei, das Knotenpunktsystem einzuführen. Überlegungen gibt es inzwischen auch im Kreis Cuxhaven.

Ziel ist eine einheitliche Ausschilderung im gesamten Nordwesten. 2026 soll es im Landkreis Stade soweit sein. Die Knotenpunkt-Tafeln werden grün sein. Bestehende Infotafeln sollen überarbeitet und reduziert werden.

Löwenanteil soll über LEADER gefördert werden

Die Kosten der „Qualitätsoffensive Radverkehr im Landkreis Stade“ belaufen sich auf rund 158.000 Euro. Davon sollen knapp 111.000 Euro über die Förderung für die LEADER-Region Kehdingen-Oste kommen, auch der Landkreis und die Stadt Stade beteiligen sich.

Der Kreis Stade will zudem eine Stelle neu schaffen für „Mobilitätsmanagement mit Schwerpunkt Radverkehr“, sofern dafür zwei Jahre lang Fördergelder aus drei LEADER-Regionen fließen. Die Stelle könnte anschließend dauerhaft beim Kreis angesiedelt bleiben.

Handlungsbedarf gibt es auch bei der Sanierung: Viele Radwege in den Gemeinden und die kreiseigenen Radwege sind in schlechtem Zustand. Rund 35 Prozent der kreiseigenen Radwege - das seien 118 Kilometer - seien als sehr kritisch bewertetet worden, sagt Ines Utecht.

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