TBeste Torschützin beim Final Four: Das sind ihre Zukunftspläne

Jubel von der Mannschaft: BSV-Handballerin Lilli Frey warf die meisten Tore beim Final Four. Foto: Jan Iso Jürgens
Beim Buxtehuder SV ist die Mannschaft der Star. Doch beim Final Four der weiblichen A-Jugend fiel ein Handball-Talent des neuen deutschen Vizemeisters als treffsichere Schützin auf und wurde dafür von einer Vereinslegende ausgezeichnet.
Buxtehude. Adrian Fuladdjusch fällt es schwer, einzelne Spielerinnen hervorzuheben. Gerade das vergangene Wochenende hat ihn darin bestärkt. „Was wir als Mannschaft geleistet haben, war unglaublich“, sagt der BSV-Trainer. Beim Final Four der weiblichen A-Jugend in Buxtehude musste sich der BSV erst im Finale dem Frankfurter HC mit 24:26 geschlagen geben.
Nach dem Finale standen jedoch einzelne Spielerinnen im Mittelpunkt. So bekam Lilli Frey - mit 17 Treffern die erfolgreichste Torschützin des Final Four - von BSV-Legende Stefanie Melbeck Blumen und ein T-Shirt überreicht. „Unangenehm war die Ehrung nicht“, sagt die 18-jährige Linksaußen. „Ich kann trotzdem stolz sein. Aber ich weiß, dass die Tore nur durch meine Mitspielerinnen möglich waren.“

BSV-Legende Stefanie Melbeck zeichnete Lilli Frey aus. Foto: Jan Iso Jürgens
13 Tore im Halbfinale
Im Halbfinale gegen den HC Leipzig verlagerte der BSVdas Spiel immer wieder auf die Außen, weil die Mitte dicht war. Frey nahm das dankend an und erzielte 13 Tore. Der BSV gewann mit 39:38 nach Verlängerung.
Frey spielte bis zur C-Jugend bei ihrem Heimatverein VfL Fredenbeck und wechselte dann zum BSV. „In Buxtehude habe ich total viel Unterstützung bekommen“, sagt sie. Die ohnehin schnelle Handballerin machte große Fortschritte und verbesserte durch spezielles Positionstraining und Videoanalysen ihre Wurfqualität.
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Ein Tor bei der Bundesliga-Premiere
Frey spielte mit der Beach-Nationalmannschaft bei der EM, wurde seit dem vergangenen Jahr zu jedem Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft eingeladen und hofft nun auf eine Nominierung für die WM im August in China.
„Für mich ist Lilli eine der besten Linksaußen in ihrem Alter“, sagt Fuladdjusch. „Nicht umsonst habe ich sie mit nach Thüringen genommen.“ Was der BSV-Trainer damit meint: Als die Bundesliga-Mannschaft in dieser Saison personelle Probleme hatte, fuhr Lilli Frey mit zum THC und erzielte bei ihrem Debüt gleich ein Tor. „Ich war sehr aufgeregt“, sagt sie. „Mein Ziel ist es, auch in Zukunft in solchen Hallen gegen solche Mannschaften zu spielen.“
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Mannschaft ohne Kapitänin
In der kommenden Saison spielt Lilli Frey ihr letztes A-Jugend-Jahr beim BSV und wird sicherlich noch mehr Bundesliga-Luft schnuppern. Eine Zukunft in Buxtehude kann sie sich grundsätzlich vorstellen. Fuladdjusch: „Ich hoffe, dass wir in Buxtehude noch viel Freude an ihr haben werden.“
Beim Final Four war es schließlich Frey, die den Pokal für die Vizemeisterschaft entgegennahm und in die Höhe reckte. „Einer musste es ja machen“, sagt sie. Eine Kapitänin hat ihre Mannschaft nicht.