TBirgit Butter und der Bundestag - der Anfang vom Ende ihrer Karriere?

Die Bundestagskandidatur von Birgit Butter kommentiert Lars Strüning, Redaktionsleiter in Stade. Foto: Tageblatt Foto: Privat
Was hat Birgit Butter nur geritten, ohne Absprache mit der Parteiführung in Buxtehude oder im Landkreis ihre Kandidatur für die Bundestagswahl bekannt zu geben? Die Frage treibt viele CDU-Mitglieder um. Am Ende könnte es gleich mehrere Verlierer geben.
Stade. 1. Birgit Butter selbst: Sie genießt einen guten Ruf in Stadt und Land. Sie ist seit anderthalb Jahren Landtagsabgeordnete, sie ist stellvertretende Landrätin und sie ist Ortsbürgermeisterin von Hedendorf. Eine gute Mischung.
Birgit Butters Kandidatur für den Bundestag hat aber die Kraft, ihrem guten Ruf und womöglich ihrer politischen Karriere schweren Schaden zuzufügen.
Partei enttäuscht? Auch die CDU vergisst nicht
Was ist, wenn die CDU ihr nicht folgt und sie mit ihrer Kandidatur scheitert? Dann wird sie vermutlich spätestens nach Ablauf der Legislaturperiode im Landtag von der Bildfläche verschwunden sein.
Was einem passieren kann, wenn die Solidarität durch die Partei verloren geht, hat der Noch-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann gerade leidvoll erfahren müssen. Dass Birgit Butter schon nach anderthalb Jahren im Landtag nach höherem strebt, kommt bei vielen in der Partei nicht gut an.
2. Birgit Butters Partei: Offiziell sagt es keiner, aber die CDU in Buxtehude und damit im Landkreis Stade hat ein veritables Problem, die Partei steht womöglich vor einer Zerreißprobe. Der Stadtverband, dem Alexander Krause jahrelang vorstand und der unter ihm zur stärksten Partei in Buxtehude aufstieg, hatte sich bereits einstimmig für ihn als Bundestagskandidaten ausgesprochen. Und nun? Butters Alleingang lässt viele Fragen offen.
Kannibalisieren sich die Stader bei der Wahl?
Sollten sich parteiintern wirklich viele einen anderen Kandidaten als den 37 Jahre alten Krause gewünscht haben, wie es kolportiert wird, dann würden bei der Urwahl am 19. September die Stader Stimmen auf beide Kandidaten verteilt werden. Nutznießer und lachender Dritter wäre der Kreisverband Rotenburg, der ohnehin mehr Mitglieder aufbieten kann. Für ihn nach Jahrzehnten mit Stader Kandidaten eine historische Chance, um Grundmann zu beerben.
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3. Birgit Butters Gegenkandidaten: Der Buxtehuder Krause war lange als Grundmann-Nachfolger gehandelt worden, auch Butter trug das mit. Krause war es, der Butters Landtagswahlkampf mitorganisiert hatte - am Ende erfolgreich. Ihre Kandidatur ist für ihn ein Schlag ins Gesicht. Das gilt übrigens auch für Butters Mitarbeiter Nico Burfeind vom Rotenburger Kreisverband. Er soll jetzt gegen seine Chefin antreten? Kaum vorstellbar. Es werden Verletzungen bleiben.
Eine(r) wird den politischen Tod sterben müssen
Krause ist entschlossen, an der Kandidatur festzuhalten. Das ist konsequent. Das heißt aber auch: Einer von beiden, Krause oder Butter, wird mit der Kandidatenkür zum Bundestag einen politischen Tod sterben müssen.