TBuxtehuder Schulkrise: Grüne kritisieren Planung für das Schulzentrum Süd

Das Schulzentrum Süd in Buxtehude ist in die Jahre gekommen. Die jüngsten Gebäude sind die der Realschule, sie sind rund 25 Jahre alt. Foto: Wisser
Kosteneffizienz statt Pädagogik? Grüne warnen bei der Sanierung am größten Buxtehuder Schulstandort vor einem Schnellschuss. Das sind ihre Ängste.
Buxtehude. In einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Grundstücksmanagement und Schulausschuss wurde das Vorgehen für das Schulzentrum Süd in Buxtehude beschlossen. Dort werden knapp 2000 Schüler im Gymnasium, der Realschule und der Hauptschule unterrichtet. Kritik kommt vom Grünen-Ortsverband Buxtehude/Apensen und Ulrich Felgentreu. Der Grünen-Ratsherr ist Vorsitzender des städtischen Schulausschusses.
Hauptschule und Sporthalle im Zentrum der Planungen
Der Zustand einiger Schulgebäude im Buxtehuder Süden ist schlecht. Zuletzt musste die Hauptschule aufgrund von Schimmelpilzbefall für einige Wochen geschlossen werden. Inzwischen werden die Schüler wieder im Schulgebäude unterrichtet. Lehrer und Verwaltung sind in Containern untergebracht. Insgesamt gibt es ein Platzproblem am Standort. Schüler des Gymnasiums sind seit einem Jahrzehnt in Containern untergebracht.
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Die neue Planung wurde nach einer Vorstellung von Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt und nach Vorträgen der Schulleitungen der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums Süd diskutiert und anschließend verabschiedet.
Schulleiterinnen werfen Planungen über den Haufen
Die in Auftrag gegebene Planung der Stadtverwaltung sehe aktuell vor, die Haupt- und Realschule weiter als getrennte Schulen zu betrachten, die Sporthalle zu erweitern und dafür zu sorgen, dass das Gebäude der Hauptschule schnellstmöglich wieder in Betrieb genommen werden kann, interpretieren die Grünen die Sachlage. Als Erstes solle sich dabei, neben der Sanierung der Hauptschule, um die Hallenerweiterung gekümmert werden.
Das Problem bei diesem Vorgehen aus Sicht der Grünen: Einerseits werde die von den Schulleitungen der Haupt- und Realschule Süd gewünschte gemeinsame Oberschule mit gymnasialem Zweig nicht festgeschrieben. Andererseits würden jetzt erst einmal vier Züge für die Realschule und zwei Züge für die Hauptschule geplant.
Neue Oberschule braucht Platz für sieben Klassen
Die von den Schulleiterinnen von Realschule und Hauptschule gewünschte Oberschule bräuchte wohl sieben Züge. „Das passt nicht zusammen“, sagt auch Ulrich Felgentreu. „Wir müssen erst einmal wissen, was beide Schulen vorhaben, wie wir das am Standort umsetzen wollen, bevor wir in die Planungen einsteigen können“, so Felgentreu.
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„Wir als Grüne haben im Ausschuss selbst klare Kritik an einem Schnellschuss der Stadtverwaltung geäußert, da unserer Ansicht nach hierbei zu sehr auf die Kosteneffizienz statt Pädagogik gesetzt wird“, so der Grünen-Ortsverbandsvorstand: Durch die aktuelle Planung, die die Oberschule als künftige Schulform nicht verankere, werde mit einem falschen Fokus geplant. Eine zusammenhängende Oberschule mit einer gemeinsamen Mensa für die drei Schulen des Schulzentrums Süd verlange eine gänzlich andere Planung.
Investitionen in Bildung lohnen sich doppelt
„Deswegen sagen wir klar, spart nicht an der Zukunft der jungen Menschen vor Ort, dies gefährdet die Zukunftsfähigkeit der Stadt“, so die Grünen. Viele Studien wie die des Instituts der deutschen Wirtschaft stellten klar: „Investitionen in Bildung lohnen sich um mehr als das Doppelte. Letztendlich muss allen Beteiligten klar sein, dass die Frage des Schulzentrums Süd eine der entscheidenden Fragen der Zukunft Buxtehudes ist.“