TBuxtehudes modernste Schule: So sieht der HPS-Neubau von innen aus

Ein architektonischer und pädagogischer Höhepunkt im Erweiterungsbau der Halepaghen-Schule ist die sogenannte Lerntreppe. Für ein Foto nehmen Schulleiterin Bettina Fees-McCue (links) und Stadtbaurätin Michaela Springhorn auf ihr Platz. Foto: Sulzyc
Er ist ein Lichtblick in der maroden Buxtehuder Schullandschaft: der neue Trakt der Halepaghen-Schule. Das TAGEBLATT durfte ihn vor der offiziellen Eröffnungsfeier am Freitag besichtigen.
Buxtehude. Die 1200 Schüler und Schülerinnen und 95 Lehrer und Lehrerinnen an der Halepaghen-Schule (HPS) in Buxtehude haben den Erweiterungsbau kurz nach den Sommerferien in Betrieb genommen. Endlich, denkt vermutlich jeder Betroffene. Denn nach ursprünglicher Planung hätte das neue Schulgebäude bereits vor drei Jahren bezogen werden sollen.
Das Warten habe sich gelohnt, könnte eine Floskel von Festrednern lauten bei der offiziellen Eröffnungsfeier am kommenden Freitag. Zutreffend wäre die Behauptung auf jeden Fall. Denn der Neubau macht richtig was her.
Buxtehudes modernstes Schulgebäude
Das TAGEBLATT durfte Buxtehudes modernstes Schulgebäude vorab besichtigen. Die Türen öffneten Stadtbaurätin Michaela Springhorn, Schulfachgruppenleiterin Claudia Blaß und Schulleiterin Bettina Fees-McCue.

Das Bild zeigt den Erweiterungsbau der Halepaghen-Schule. Im Erdgeschoss befinden sich Lehrer-Arbeitsplätze und die Verwaltung. In den oberen Etagen stehen die Naturwissenschaften im Mittelpunkt. Foto: Sulzyc
Mit 23,5 Millionen Euro veranschlagt die Stadt Buxtehude die Kosten. Die Zahl stammt aus dem Dezember 2024. In der Summe inbegriffen sind nicht nur die Kosten des Erweiterungsbaus, sondern auch die Kosten zur Sanierung des Altbaus. In diesem Jahr ist von deutlich gestiegenen Kosten bei der Altbausanierung die Rede.
Foyer mit Lerntreppe
Der Erweiterungsbau ist ein 15,80 Meter hoher Baukörper mit vier Geschossen auf 3900 Quadratmetern Grundfläche. Von außen wirkt das Gebäude zwar unscheinbar. Immerhin sind Gründächer auf dem Hauptdach und später auf dem Foyerdach vorgesehen. Innen aber birgt es architektonische Raffinesse.
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Architektonischer Höhepunkt ist die sogenannte Lerntreppe. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Sitztreppe, Tribüne und von oben belichteter Halle. Beeindruckend ist der Blick durch das Dachfenster in den Himmel. Lerntreppen setzen sich im Schulneubau der vergangenen Jahre zunehmend durch. Sie sind Rückzugsort zum Lernen - oder ein Ort, an dem Schüler und Schüler sich begegnen.

Die Lerntreppe im Erweiterungsbau der Halepaghen-Schule: Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Sitztreppe, Tribüne und von oben belichteter Halle. Foto: Sulzyc
Aufenthaltsqualität bietet auch das Foyer. Ein Dachfenster spendet großzügig Tageslicht. Die Schulleiterin ist von dem neuen repräsentativen Eingang begeistert. „Wir werden das Foyer für Elternabende oder Berufsbildungsbörsen nutzen“, sagt Bettina Fees-McCue.

Das Foyer im Neubau wird die Halepaghen-Schule auch für Elternabende und Berufsinformationsbörsen nutzen. Architektonischer Clou ist das Dachfenster. Foto: Sulzyc
„Walk of Fame“ für die Abiturienten
Im Foyer lohnt sich ein Blick auf den Boden: Einen „Walk of Fame“, also einen besonderen Gehweg, bilden gestaltete Bodenplatten, die an die jeweiligen Abitur-Jahrgänge erinnern.
Was sich Lehrer und Lehrerinnen wünschten: Großflächig eingerichtete Arbeitsplätze befinden sich im Erdgeschoss. Etwa die Hälfte des 95 Personen umfassenden Kollegiums finden dort Platz. Einen Telefonraum für ungestörte Gespräche gibt es.

Bodenhohe Fenster haben die Arbeitsplätze für Lehrer und Lehrerinnen im Erdgeschoss. Voraussichtlich werden Jalousien ähnlich wie im Stadthaus später nachgerüstet. Foto: Sulzyc
Auffällig gläsern sind die Lehrerarbeitsplätze vor den bodentiefen Fenstern im Erdgeschoss. Unmittelbar an der Konopkastraße mit Blick auf den Parkplatz des Hallenbads sind sie. Manche Schüler dürften ihre Faxen machen. Zudem lenkt das übrige Leben auf der Straße ab. Deshalb ist ein Sichtschutz geplant. „Wir wollen Jalousien wie im Stadthaus“, sagt Claudia Blaß.
Sekretariat wartet noch auf Büromöbel
Ausdruck der Buxtehuder Schulbaukrise ist dagegen noch der Verwaltungstrakt im Erdgeschoss. Nicht bezogen sind die Büros - Tische und Stühle fehlen. Büromöbel seien zurzeit schwer zu bekommen, erklärt die Schulleiterin. Die Einrichtung folge voraussichtlich in dem Zeitraum nach den Herbstferien und Weihnachten.
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In den vergangenen zwei bis drei Jahren kam zum Vorschein, dass sich viele Schulen und Sporthallen in Buxtehude in einem schlechten Zustand befinden. Spektakulärste Fälle waren die jahrelangen Wasserschäden an der Integrierten Gesamtschule Buxtehude, der Schimmelbefall an der Hauptschule Buxtehude Süd und der insgesamt schlechte Zustand der Grundschulen. Auch der Zustand einiger Schultoiletten wurde zum Politikum.

Die neuen und damit noch sauberen Toiletten im Neubau werden begehrt sein. Foto: Sulzyc
Interaktive Displays als Tafeln
Ein Versprechen auf die Zukunft ist deshalb der Erweiterungsbau der Halepaghen-Schule: Top präsentieren sich die oberen Etagen. Hier befinden sich Seminarräume für die Oberstufe (1. Obergeschoss), Unterrichtsräume in den Naturwissenschaften und das Schülerforschungszentrum. Mit interaktiven Displays sind die Unterrichtsräume ausgestattet - Tafeln mit Internet sozusagen.

So sieht Tafel heute aus: Die Fachräume im Erweiterungsbau sind mit interaktiven Displays ausgestattet. Foto: Sulzyc
Im Wettbewerb um Lehrkräfte auf dem Arbeitsmarkt sei der Erweiterungsbau ein Vorteil, sagt Claudia Blaß. Ein Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern habe sich für die Halepaghen-Schule entschieden, weil er die Ausstattung gesehen habe, bestätigt das die Schulleiterin. Nach einem Monat Betrieb hat Bettina Fees-McCue festgestellt: „Unsere Schüler empfinden das neue Gebäude als Wertschätzung.“
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