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TCDU: Schwergewicht der Merkel-Ära verzichtet auf Bundestagskandidatur

Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) spricht bei der Sitzung im Bundestag in einer Aktuellen Stunde mit dem Thema "Gemeinsam für unser Handwerk"

Michael Grosse-Brömer (CDU) gehört dem Deutschen Bundestag seit 2002 an. Bei der Wahl 2025 will er nicht wieder antreten. Foto: Britta Pedersen/dpa

Promi-Exodus bei der CDU in Nordniedersachsen: Die Christdemokraten verlieren zwei altgediente Bundestagsabgeordnete. Der dritte überlegt noch, ob er sich 2025 noch einmal zur Wahl stellt.

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Von Karsten Wisser
Freitag, 26.04.2024, 11:15 Uhr

Landkreis. Er gehörte in der Ära Angela Merkel zu den wichtigen Männern in der Unions-Bundestagsfraktion. Michael Grosse-Brömer (63), Abgeordneter aus dem Landkreis Harburg, hat jetzt Spekulationen um eine weitere Bundestagskandidatur 2025 beendet.

Selbstbestimmtes Ende der politischen Laufbahn

„Nach mehr als 20 Jahren Arbeit im Bundestag ist es Zeit für ein neues Gesicht auf den CDU-Wahlplakaten im Landkreis Harburg“, sagt Grosse-Brömer gegenüber dem TAGEBLATT. Als Abgeordneter war er auch für Neu Wulmstorf und Moisburg zuständig.

Zu einer erfolgreichen politischen Karriere gehört auch ein selbstbestimmtes Abtreten von der politischen Bühne.

Michael Grosse-Brömer (CDU)

„Zu einer erfolgreichen politischen Karriere gehört auch ein selbstbestimmtes Abtreten von der politischen Bühne“, so der Rechtsanwalt aus Brackel.

Einflussreicher Mann in der Ära von Angela Merkel

Seit 2002 sitzt Grosse-Brömer im Bundestag. Von Mai 2012 bis Dezember 2021 bekleidete er das einflussreiche Amt des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers in der Unionsfraktion. Michael Grosse-Brömer konnte seinen Wahlkreis dreimal direkt gewinnen. Bei der Wahl 2021 verlor er gegen die SPD-Frau Svenja Stadler (47).

„Noch bin ich aber eineinhalb Jahre gewählt und ich werde mich bis zum Ende der Legislatur natürlich weiter für die Menschen im Landkreis Harburg in Berlin einsetzen. Was danach kommt, erwarte ich mit Spannung“, antwortet Grosse-Brömer auf die Frage, ob er Pläne für die Zeit nach dem Mandatsende hat.

Ferlemann: Noch keine Entscheidung zur Kandidatur

Eine zentrale Rolle in der Ära Merkel hat auch der Cuxhavener CDU-Bundestagsabgeordnete Enak Ferlemann (60) gespielt. Als Parlamentarischer Staatssekretär des Verkehrsministeriums saß er mit am Kabinettstisch. „Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich wieder kandidieren werde“, sagte Ferlemann auf TAGEBLATT-Nachfrage.

Für den Bundestagswahlkreis Cuxhaven - Stade II gehört Ferlemann wie Grosse-Brömer dem Bundestag seit 2002 an. Staatssekretär war der Christdemokrat aus Cuxhaven von 2009 bis Dezember 2021.

Schmerzhafte Niederlage bei der Bundestagswahl 2021

„Wir werden uns mit dieser Frage nach der Europawahl im Juni beschäftigen“, sagte Enak Ferlemann. Eine gemeinsame Nominierungsveranstaltung wird es Anfang Oktober in Cadenberge geben.

Enak Ferlemann (CDU) hat sich noch nicht entschieden, ob er wieder für den Bundestag kandidieren will.

Enak Ferlemann (CDU) hat sich noch nicht entschieden, ob er wieder für den Bundestag kandidieren will. Foto: privat

Zu Ferlemanns Wahlkreis gehören auch die drei Stader Kommunen Nordkehdingen, Drochtersen und Oldendorf-Himmelpforten. Bei der Wahl 2021 unterlag der CDU-Mann unerwartet deutlich dem SPD-Herausforderer Daniel Schneider (47).

Zwei Bewerber für die Grundmann-Nachfolge

Dritter im Bunde ist der Stader CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann (52). Er hatte seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Wahlkreis Stade I - Rotenburg II bereits vor vier Wochen verkündet. Grundmann konnte den Wahlkreis dreimal in Folge direkt gewinnen, war zuletzt aber in der Partei nicht unumstritten.

Mit Alexander Krause (37) aus Buxtehude und Nico Burfeind (25) aus Klein Meckelsen im Landkreis Rotenburg gibt es zwei Bewerbungen für die CDU-Kandidatur. Eine Urwahl soll entscheiden, wer die Nachfolge von Grundmann antritt. Alle stimmberechtigten CDU-Mitglieder können sich beteiligen. Die Nominierung soll am 19. September im Schützenhof in Ahlerstedt stattfinden.

Oliver Grundmann aus Stade tritt bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr für die CDU an.

Oliver Grundmann aus Stade tritt bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr für die CDU an. Foto: Tobias Koch

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