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Himmelpforten

TChristkindmarkt: SPD und CDU zoffen sich um 20.000 Euro

Der Christkindmarkt lockt jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher nach Himmelpforten.

Der Christkindmarkt lockt jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher nach Himmelpforten. Foto: Klempow

Ohne Marktmeister Bernd Reimers wird der Christkindmarkt teurer für Himmelpforten. Im Rat gab es gereizte Gemüter in der Frage, wie das zusätzliche Geld ausgegeben werden darf.

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Von Katja Knappe
Freitag, 14.03.2025, 13:35 Uhr

Himmelpforten. Nachdem Bürgermeister Bernd Reimers (SPD) als Marktmeister für den Christkindmarkt nicht mehr zur Verfügung steht, laufen die Neustrukturierung des Planungsteams und die Neuverteilung der Aufgaben. Der Gemeinderat hat im Haushalt 2025 mehr Geld für den Christkindmarkt eingeplant: 60.000 Euro, das sind 20.000 Euro mehr als im Vorjahr. Im Zuge der Abstimmung über den Gesamtetat 2025 knirschte es deshalb.

Eigentlich waren SPD und CDU im Rat mit der Summe von 60.000 Euro für den adventlichen Publikumsmagneten in Himmelpforten grundsätzlich einverstanden. Dann schlug Frank Wassermann (CDU) vor, 40.000 Euro weiterhin einfach so für die Marktorganisation bereitzustellen; die zusätzlichen 20.000 Euro sollten erst dann ausgegeben werden dürfen, wenn der Verwaltungsausschuss zuvor über entsprechende konkrete Maßnahmen entschieden habe.

Debatte um Vertrauen versus Kontrolle

Lothar Wille (SPD) sagte, es gehe hier um rund 20.000 Euro, die Bernd Reimers der Gemeinde jedes Jahr eingespart habe. Wille beantragte, dass die 60.000 Euro ohne Vorbehaltsregelung in den Etat eingestellt werden sollten. Eine Bremse, wie von Wassermann vorgeschlagen, ergebe keinen Sinn.

Wassermann entgegnete, dass dann 60.000 Euro an ein Organisationsteam gingen, „wo wir gar nicht mehr hingucken können“. Die CDU wolle aber gerne genau das: draufgucken.Thomas Fannasch (SPD) argumentierte, mit der Freigabe der Gesamtsumme gebe die Politik dem Organisationsteam Planungssicherheit. Der Marktmeister werde der Politik ja berichten. „Wir fordern, dass wir vorher wissen, wofür die 20.000 Euro sind“, sagte Ludwig Oellerich (CDU).

Der Wandel - das Jahr nach Reimers

Stefan Dieckmann (SPD) wandte sich nun deutlich gereizt an die CDU-Fraktion: „Wollt Ihr den Christkindmarkt oder nicht?“ Walter Kühlcke (CDU) sagte: „So kommen wir doch nicht weiter.“ Das Jahr 2025 müsse der Rat anders betrachten, weil ein Wandel da sei.

Nun meldete sich auch Bürgermeister Bernd Reimers (SPD) zu Wort. „Wir sind uns einig, der Markt soll weiterbestehen. Es geht um die Kosten.“ Bisher habe die Gemeinde jährlich jeweils etwa 30.000 Euro in den Markt gesteckt. Im Vorjahr hätten den Ausgaben von rund 49.000 Euro rund 19.000 Euro an Einnahmen gegenübergestanden. „Wir waren immer sehr sparsam“, sagt Reimers, der das neue Markt-Team in den kommenden zwei Jahren noch beratend unterstützen will.

Möglicherweise weniger Sponsorengelder

Möglicherweise wird es weniger Sponsorengelder geben, nachdem Reimers als Marktmeister zurückgetreten ist. Er war stets das Gesicht des Marktes. „Mich kannte man halt. Einige spenden wohl nicht mehr“, sagte Reimers.

Er habe als Privatmann im Laufe der Jahre zudem viele Sachen für den Christkindmarkt gekauft. Etwa Stromversorgungstechnik, einen Transportanhänger für Hütten oder für diese einen Gabelstapler. Seine Sachen werde er behalten, aber weiterhin für den Markt zur Verfügung stellen - „Und da habe ich keine Zahl eingetragen. Der Markt ist halt mein Kind, er ist mir ans Herz gewachsen.“

Reimers plädierte dafür, dem neuen Team das Vertrauen auszusprechen und die 60.000 Euro komplett bereitzustellen - ohne Abstimmung über die Vergabe von 20.000 Euro im Verwaltungsausschuss. Reimers Kompromissvorschlag: Derjenige, der den Markt künftig leite, könne ja bei jeder zweiten Verwaltungsausschuss-Sitzung berichten.

CDU enthält sich bei Haushalts-Verabschiedung

Zu einer Einigung kamen SPD- und CDU-Fraktion in der 20.000-Euro-Frage am Ende nicht. Bei der Abstimmung und Verabschiedung des Haushaltplans 2025 enthielten sich die Christdemokraten. Der Etatentwurf 2025 wurde vom Rat mit zehn Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen angenommen.

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