TComeback für Childhood: Drochterser Sven Lauks holt Band zurück auf die Bühne

Sven Lauks hat nicht nur mit der Idee zu Childhood eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben, er landete noch an anderer Stelle einen bleibenden Hit. Foto: Michael Hensel
Mit Childhood rockt Sven Lauks wieder für den guten Zweck. Das musikalische Wirken des Drochtersers reicht noch weiter. Selbst Rekordmeister Bayern München hatte ihn schon im Ohr.
Stade. Childhood ist zurück. Nach elf Jahren tritt die Formation wieder genau dort ins Rampenlicht, wo sie sich vor gut elf Jahren von der Bühne verabschiedet hat. Und das Konzept der Charity Band funktioniert noch genauso gut wie damals: Bei den Konzertabenden an diesem Freitag und Sonnabend wird der große Saal des Stadeums bis zum letzten Platz besetzt sein. Die Charity Band schafft spielend, was für manchen Profimusiker an Publikumszahlen eine echte Hausnummer ist. Worin liegt also das Geheimnis dieses Erfolgs?
Childhood spielt zugunsten schwerkranker Kinder
Für Initiator Sven Lauks ist es eine Kombination mehrerer Faktoren. Dass die Musiker und Beteiligten im Hintergrund allesamt in der Region verwurzelt sind, spielt eine wichtige Rolle. „Viele Leute kennen uns“, betont der Drochterser. Gleiches gilt für die geförderten Institutionen.
Die Bandauftritte kommen regionalen Projekten zugute, sprich den Menschen vor Ort. Wie schon bei den früheren Benefizkonzerten geht es um Vereine und Institutionen, die schwerkranke Kinder und ihre Familien unterstützen. Dieses Mal werden der ambulante Kinderhospizdienst Kidsanker, der gerade eine neue Zweigstelle in Neu Wulmstorf eingerichtet hat, und der in Stade ansässige Verein Flügelchen Nester bedacht. Dank Sponsoren werden alle Einnahmen vom ersten Cent an gespendet.
Außerdem tun die Stadeum-Besucher nicht einfach nur Gutes: Childhood bietet ein Konzerterlebnis mit Songs, die jeder kennt. Das ist Teil des Erfolgskonzepts. Unplugged und neu arrangiert, hauchen die elf Musiker Hits vergangener Jahrzehnte neues Leben ein. Das neu zusammengestellte Programm reicht von Bon Jovis „It‘s My Life“ über Udo Lindenbergs „Komet“ bis hin zum Girlgroup Medley.
Sechs Konzerte brachten 80.000 Euro Spenden ein
Als er 2008 gemeinsam mit Sven von Holten und Daniel Eichwald Childhood gründete, ahnte Sven Lauks nicht, was diese Band aus Hobbymusikern würde bewegen können. Mit gerade mal sechs Konzerten - in Buxtehude, Buchholz und Stade - erspielte die elfköpfige Musiker-Riege zwischen 2009 und 2013 fast 80.000 Euro zugunsten verschiedener Projekte. „Alleine schafft man das nicht. Aber wenn der Wille da ist und man die richtigen Leute dazuholt, lässt sich so etwas auf die Beine stellen“, betont Lauks.

Childhood kehrt auf die Bühne zurück: Mit zwei Benefizkonzerten im Stadeum sammelt die Band wieder Spenden für Projekte zugunsten schwerkranker Kinder und ihren Familien in der Region. Foto: Michael Hensel
Aufgrund der knappen Zeit durch Studium und Arbeit, Familie und Hausbau beendete die Band schließlich schweren Herzens ihre Auftritte. Über die Musik blieben viele weiter verbunden. Als Sängerin und Trompeterin Svenja Rambow dann Sven Lauks von einem Stadeum-Besuch erzählte und sie an ihren Bandauftritt zurückdachten, drückte sie bei ihm den entscheidenden Knopf für das Childhood-Comeback.
Mit Svenja und Christian Rambow, Sarah Lischick, Detlef Schuldt, Karsten Sanders, Michael Hensel, Tim Lauks, Sven von Holten, Niko Lampio und Dennis Dreyer hat sich die Gruppe kaum verändert. Auch das Team hinter den Kulissen war sofort wieder an Bord. Inzwischen hat die Band sogar noch 15 gute Gründe mehr, ihre Benefizaktion wieder aufleben zu lassen.
Sven Lauks schenkte dem Lieblingsclub eine Hymne
„Die meisten von uns sind in der Pause selbst Eltern geworden. Damit ist es für alle eine noch größere Herzensangelegenheit“, erklärt Lauks. Er hat mittlerweile zwei kleine Kinder. Der Nachwuchs macht Childhood zu einer ganz neuen Herausforderung. Geprobt wurde sonntags morgens ab 9 Uhr. Und bei den Konzerten wird es trubeliger. „Unsere Kinder sind die größten Fans und bekommen alle Backstage-Pässe“, erzählt der 42-Jährige lachend.
Müll-Song und D/A Hymne: Der Kopf hinter den Hits
Als Fünfjähriger bekam Sven Lauks ein Keyboard geschenkt. Seitdem macht er Musik, als Hobby neben seinem Beruf als Marketing-Mann. Aber Childhood ist längst nicht der einzige Hit, den er landete. 2018 schrieb der Fußballfan eine Hymne für seinen Lieblingsclub SV Drochtersen/Assel - zum DFB-Pokalspiel gegen Bayern München. Seither klingt „D/A bin ich zu Haus“ zum Einlauf aus den Stadionboxen.

Wie bei den letzten Childhood-Auftritten wird das Stadeum auch bei der Wiederauflage der Benefizkonzerte bis auf den letzten Platz gefüllt sein. Foto: Michael Hensel
Aus seiner Feder kommen einige Songs. Vor elf Jahren verabschiedete sich die Charity Band mit seinem Lied „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“. Dass es mit Childhood jetzt von der Unterstützung durch Publikum wie Sponsoren genauso schön weitergeht, war für keinen in der Band eine Selbstverständlichkeit. Bei dem Rückenwind ist das Ziel gesetzt: „40.000 Euro wären cool“, so Lauks. Und ans Aufhören ist bei all dem natürlich nicht zu denken.
Für die Konzerte gibt es noch eine Handvoll einzelner Plätze, buchbar unter Telefon 04141/409140 oder www.stadeum.de.