TDebakel am Hafenbahntunnel: Zwei Jahre Verzögerung beim A26-Bau
Das Luftfoto zeigt die Großbaustelle im Hamburger Süden. Links von der Autobahn ist die Hafenbau und der Tunnel zu sehen. Foto: Elsen
Das sind bittere Nachrichten für alle, die nach Hamburg wollen. Die Deges scheitert am selbst gesteckten Zeitplan. Sie braucht für den Bau der Autobahn A26 zwei Jahre länger als geplant.
Landkreis. Deges-Bereichschef Sebastian Haß platzierte die schlechte Nachricht für eine ganze Region als letzten Punkt in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt über den Fortschritt von Autobahn-Projekten der Deges im Großraum Hamburg.
Der vierte Bauabschnitt der Autobahn A 26 zwischen der Autobahnanschlussstelle Neu Wulmstorf und dem neuen Autobahnkreuz Hamburg-Hafen soll erst 2028 fertig werden. Damit dauert der Bau dieses Abschnitts zwei Jahre länger als bisher kommuniziert. Eigentlich sollte die Autobahn nach Hamburg Ende 2026 geöffnet werden.
Kommentar
T A26: Harter Schlag für die ganze Region
Hamburg-Pendler zwischen Stau und Bahn-Verspätung
Das ist besonders für die Menschen eine schlechte Nachricht, die beruflich täglich nach Hamburg pendeln. Die Bundesstraße birgt mit bis zu 37.000 Fahrzeugen am Tag ein hohes Staurisiko und ist für Autofahrer und Anwohner seit Jahrzehnten ein Ärgernis. Die A 26 wird gebaut, um hier Entlastung zu schaffen. Hinzu kommt, dass auch die S-Bahn und der Regionalzug Cuxhaven - Hamburg oft Ausfälle und Verspätungen produzieren. Personalmangel und marode Infrastruktur sind häufige Gründe dafür.
Ein Fahrzeug fährt zur Baustelle der Autobahn A26 neben der Autobahn A7. Foto: Lilli Kleine/dpa
Besitzer gesucht
T Geister-Auto auf der A26: Deshalb wird es nicht abgeschleppt
Die Gründe für die Verzögerung beim Autobahnbau sind erwartbar. Die größten Probleme gibt es laut Deges-Pressesprecher Ulf Evert am 200 Meter langen Hafenbahntunnel kurz vor dem neuen Autobahnkreuz. „Hier müssen immer wieder Spundwände nachgesetzt werden“, sagt Ulf Evert gegenüber dem TAGEBLATT. Tatsächlich gibt es diese Befürchtungen schon länger. Intern wurden die Probleme am Tunnelbau des öfteren benannt.
Deges gesteht Probleme beim Hafenbahntunnel
Noch im vergangenen Jahr verneinte die Deges aber die Frage, ob daraus Verzögerungen für die Fertigstellung erwachsen könnten. Jetzt hat sich das staatliche Unternehmen offenbar ehrlich gemacht. 680 Millionen Euro investiert der Bund in den 8,7 Kilometer langen Autobahnabschnitt mit 17 Brücken. Seit Mai 2020 wird am vierten Abschnitt gebaut.
Neben dem Hafenbahntunnel gibt es weitere Probleme: Sehr langfristige Krankheitsfälle und der Stahlmangel zu Beginn des Ukraine-Kriegs und der schwierige Baugrund werden als weitere Gründe für die Verzögerung genannt. Die A 26 wird auf moorigem Boden gebaut.
Gigantische Sandmengen als Vorbelastdamm aufgefahren
Deshalb werden gigantische Sandmengen auf der 55 Meter breiten Baustellentrasse als Vorbelastdamm aufgefahren. Etwa 2,5 Millionen Kubikmeter werden auf dem vierten Bauabschnitt gebraucht. Zusätzlich sollten 80.000 geotextil-ummantelte Sandsäulen - wie seinerzeit bei Airbus im Mühlenberger Loch - den schlechten Baugrund im Moor konsolidieren. Der Effekt scheint aufgrund der aktuellen Problematik überschaubar zu sein.
Auf der Baustelle an der A 7 wird ein sogenannter Überflieger eingesetzt. Hier soll die A 26 angeschlossen werden soll. Foto: Georg Wendt/dpa
Die Deges ist ein gemeinsames Unternehmen des Bundes und von zwölf Bundesländern. Sie hat die Fertigstellung der A 26 an der Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen übernommen. Eigentlich war die Deges mit dem Vorsatz angetreten, schneller zu bauen.
Experten erwarten die Verzögerung seit Jahren
Das funktioniert offenbar nicht. Das Fertigstellungsdatum der Autobahn verschiebt sich zum wiederholten Male. Der erste genannte Termin war 2024, dann kamen 2025 und 2026. Mit 2028 kommt die Deges in den Bereich, den Experten schon seit vielen Jahren vermuten. Der ehemalige Stader Landrat Michael Roesberg hatte schon vor Jahren 2027 als realistisches Datum für die Autobahnöffnung nach Hamburg genannt.
