TDollern will Hagener Weg loswerden - und schaltet Land ein

Kaputt: 11.500 Fahrzeuge nutzen den Hagener Weg in Dollern in der Woche. Foto: Vasel
Der Hagener Weg ist vom Verkehrsaufkommen längst keine Gemeindestraße mehr. Die Beseitigung der Schäden geht ins Geld. Jetzt haben die Dollerner das Land eingeschaltet.
Dollern. Der Hagener Weg ist Fluch und Segen. Müll landet immer wieder in der Feldmark, die Straße zwischen der B 73 in Dollern und dem Kreisel an der K 30 in Stade ist eine Rennstrecke. Doch die Straße bringt auch viele Kunden - für Mohr, Edeka, Krümet oder die Shell-Tankstelle. Eine Sperrung ist im Rat nicht mehrheitsfähig.
Kreisstraße 30 nicht erhoffter Retter
Eigentlich hatten die Dollerner gehofft, dass mit dem Bau der Kreisstraße 30 der Verkehr abnehmen wird. Doch in den Jahren 2022 und 2023 diente der Hagener Weg während der Sanierung der B 73 in Dollern/Agathenburg als Umleitungsstrecke. Der Verkehr nahm nicht wirklich ab.
11.500 Fahrzeuge pro Woche nutzen laut Landkreis Stade die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Dollern und Stade-Hagen. Größtes Ärgernis seien die Raser. „Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt über 70 km/h“, so Bürgermeister Jan-Hinnerk Burfeind (CDU). Erlaubt sind 50 km/h.
Hagener Weg: Was hinzukommt
Schäden aus der Zeit der Umleitung sind noch nicht behoben. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr muss die Sanierung bezahlen. Das soll 2024/2025 passieren. Horneburgs Bauamtsleiter Roger Courtault rechnet aktuell mit Kosten in Höhe von 400.000 Euro.
Für die Horneburger ist der Hagener Weg indes längst keine klassische Gemeindestraße mehr. Angesichts hoher Unterhaltungskosten durch das starke überörtliche Verkehrsaufkommen, haben die Dollerner in Stade und Hannover angeklopft. Die Behörden lehnen eine Übernahme ab. Für eine Kreis- oder Landesstraße müsste der Weg für mehrere Millionen Euro ausgebaut werden.
CDU-Antrag liegt auf Eis
Doch die Dollerner lassen sich nicht entmutigen. Das Land soll prüfen, ob die Straße, teils in Stader Besitz, über eine Weisung zur Kreis-/Landesstraße heraufgestuft werden muss.
Der Antrag von Surfpark-Gegner Ralf Kimmel (CDU), den Weg wegen der Wildunfälle und Fahrbahnschäden zum Wirtschaftsweg ohne Durchgangsverkehr herabzustufen, liegt deshalb auf Eis. Der Rat stellte den Antrag am Donnerstag zurück.

Der Schützenverein Dollern will das Schützenhaus an die Gemeinde Dollern übertragen. Foto: Vasel
Auf Eis liegt auch die kostenlose Übertragung des Schützenhauses durch den Schützenverein an die Kommune. Die Gemeinde will rechtlich prüfen, ob das Gebäude dauerhaft als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden kann.