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Gastronomie

TDrei Jahre nach „Mein Lokal, Dein Lokal“: Warum Marco de Matos nicht mehr mitmachen würde

Marco de Marcos hat bereits eine Wochenausgabe von „Mein Lokal, Dein Lokal" gewonnen. Bis heute läuft sein Laden in Lunestedt hervorragend.Foto: Frey

Marco de Marcos hat bereits eine Wochenausgabe von „Mein Lokal, Dein Lokal" gewonnen. Bis heute läuft sein Laden in Lunestedt hervorragend.Foto: Frey Foto: Frey

Momentan macht das Bremerhavener Restaurant „B‘Haven“ bei der TV-Doku „Mein Lokal, dein Lokal mit“. Marco de Matos hatte mit „Zum Dorfkrug by de Marco“ vor drei Jahren den TV-Wettbewerb gewonnen. Heute würde er nicht wieder teilnehmen. Das hat Gründe.

Von Julian Frey Samstag, 24.02.2024, 16:30 Uhr

Bremerhaven. Während in dieser Woche der Bremerhavener Phillip Ausborn in der TV-Doku „Mein Lokal, Dein Lokal“ mit vier anderen Gastgebern um den Wochensieg kämpft, war Marco de Matos vor drei Jahren in der Fernsehshow von Kabel Eins zu sehen.

Das Modell ist seit über zehn Jahren gleich: Fünf Gastronomen besuchen sich gegenseitig und verteilen Punkte, Zünglein an der Waage ist der Fernsehkoch Mike Süsser. Am Ende gewinnt dann der Gastronom mit der besten Bewertung.

Steaks und amerikanisches Fleisch muss nicht immer rustikal aussehen. Marco beweist eine ansehnliche Anrichtungsweise.

Steaks und amerikanisches Fleisch muss nicht immer rustikal aussehen. Marco beweist eine ansehnliche Anrichtungsweise. Foto: Frey

„Ich würde nicht noch einmal teilnehmen“, erklärt Marco de Matos, Besitzer des Restaurants „Zum Dorfkrug by de Marco“. Der 46-jährige Bremerhavener betreibt seit 2020 das Steakhaus in Lunestedt. Vorher war er schon zwei Jahre in Nordenham mit einem Restaurant selbstständig. Er ist Gastronom in vierter Generation.

Die Teilnehmer der TV-Doku müssen lange aufs Essen warten

De Matos erinnert sich noch gut an die Wettbewerbswoche. Seine vier Konkurrenten waren alle aus Bremen. Er war der Einzige aus dem Landkreis Cuxhaven: „Wir kamen leichtgläubig am ersten Tag vormittags hungrig zum Restaurant.“

Aber: Es werden so lange Bilder und Einstellungen fürs Fernsehen gedreht, dass es die Vorspeise erst gegen 14 Uhr gibt, so de Matos.

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„Haupt- und Nachspeise sogar erst nach 20 Uhr.“ Er war keinen Tag vor Mitternacht zu Hause. Ab dem zweiten Tag machten die Teilnehmer nicht mehr den Fehler, hungrig zum Dreh zu erscheinen, erinnert sich de Matos.

Damals war er am Dienstag mit seinem Lokal an der Reihe. Besonders stressig: Während des Drehs lief der Regelbetrieb parallel. Und das bei bestem Wetter im Hochsommer.

„Wir platzierten die anderen Köche in einem hinteren Raum separat. Und trotzdem gingen teilweise Gäste, weil sie sich mit den Kameras unwohl fühlten“, erinnert sich de Matos.

Mike Süsser, der Promi-Koch von „Mein Lokal, dein Lokal“ vor drei Jahren mit Marco de Matos und Familie.

Mike Süsser, der Promi-Koch von „Mein Lokal, dein Lokal“ vor drei Jahren mit Marco de Matos und Familie. Foto: Kabel Eins

Marco de Matos wollte erst nicht am Wettbewerb teilnehmen

„Zu den vieren aus der Sendung habe ich bis heute Kontakt, wir gehen regelmäßig bei den jeweils anderen essen“, sagt de Marco.

Am Ende gewinnt er Preisgeld und den „goldenen Teller“. Dabei wollte er erst gar nicht teilnehmen. „Die Fernsehleute kamen auf mich zu. Dann habe ich ihnen beim Probeessen ein Sandwich gemacht und nicht damit gerechnet, in die Sendung zu kommen.“

Die Werbung habe er nicht gebraucht. „Mein Laden lief ja vorher schon gut. Bis heute kann ich mich nicht beklagen.“

Der Burger ist strukturiert angerichtet und von hoher Qualität. Dabei hat alles seinen Platz.

Der Burger ist strukturiert angerichtet und von hoher Qualität. Dabei hat alles seinen Platz. Foto: Julian Frey

Sein Interesse an der amerikanischen Küche hat de Matos früh in die USA geführt. Dort arbeitete er zehn Jahre. „Zwei Jahre war ich in New Yorks Stadtteil Manhattan und einige Jahre in Texas. Daher kenne ich viele Kniffe bei den Steaks“, sagt er.

An seinen Ruhetagen geht er gerne bei anderen Gastronomen essen.

Heute würde er nicht mehr teilnehmen

Noch einmal teilnehmen an „Mein Lokal, Dein Lokal“ würde er nicht. „Viel zu stressig“, sagt er. Künftigen Teilnehmern rät er: „Du musst Dich richtig gut vorbereiten. Aber bei dem langen Dreh sollte man sich nicht auf die Konkurrenten konzentrieren, sondern lieber auf sich selbst.“

Und Innovation zahle sich aus: „Koche nicht nur das von Deiner Karte. Überrasche die Leute.“

Auch Vegetarier haben eine Auswahl für sich. Marco möchte jeden in seinem Steakhaus verköstigen können.

Auch Vegetarier haben eine Auswahl für sich. Marco möchte jeden in seinem Steakhaus verköstigen können. Foto: Frey

Das Mitwirken in einem Fernsehformat wie „Mein Lokal, Dein Lokal - der Profi kommt“ schaffe Aufmerksamkeit, aber: „Wenn Du nicht gut bist, bleiben die Gäste aus.“

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