Zecken-Gefahr: Hier liegt ein neues Risikogebiet in Niedersachsen

Im Jahr 2024 waren 686 FSME-Erkrankungen gemeldet worden - die zweithöchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001. (Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Zecken können in vielen Teilen Deutschlands die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Nun gibt es drei neue Risikogebiete - und eine Warnung für den Norden.
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Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat drei neue Risikogebiete für die von Zecken übertragene Krankheit FSME in Deutschland ausgewiesen. Demnach besteht ein Risiko für die Infektion mit den Viren nun im Stadtkreis Augsburg, im südlichen Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster und im niedersächsischen Landkreis Celle. Somit seien aktuell bundesweit 183 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Ein Risiko für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Gebiete liegen demnach auch in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.
FSME wird durch Viren verursacht, die durch Zeckenstiche übertragen werden können. Die Krankheit kann Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks auslösen.
Landesgesundheitsamt rechnet mit FSME-Ausbreitung
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) geht davon aus, dass sich die von Zecken übertragene Krankheit FSME im Norden ausbreiten wird. „Durch milde Winter sind Zecken mittlerweile ganzjährig aktiv“, sagte der NLGA-Präsident Fabian Feil. „Daher müssen wir die weitere Entwicklung genau beobachten.“
Im vergangenen Jahr wurden laut RKI bundesweit 686 FSME-Erkrankungen gemeldet – die zweithöchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung 2001. In Niedersachsen sei in diesem Jahr noch kein Fall bekannt geworden, sagte Feil.
Erst kürzlich hatte der Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, Gerhard Dobler, mitgeteilt, es sei in ganz Deutschland möglich, sich mit FSME zu infizieren. Er empfahl, ganz Deutschland als Risikogebiet zu bezeichnen. Bisherige Risikogebiete könnten dann als Hochrisikogebiete herausgestellt werden.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine FSME-Impfung für Menschen, die in den Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind oder die durch FSME beruflich gefährdet sind, etwa Beschäftigte in der Forst- oder Landwirtschaft.