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Kornspeicher

Dunkel und leer: Alain Marie zeigt die Köhlbrandbrücke von ihrer anderen Seite

Von unten fotografierter Pylon der Köhlbrandbrücke in starkem Kontrast zwischen Schatten und Licht

Alain L. L. Marie zeigt die Köhlbrandbrücke aus ungewöhnlicher Perspektive. Foto: Marie

Seine Fotografien fangen viele markante Motive am Elbstrom ein. Die stellt Alain Marie jetzt im Freiburger Kornspeicher aus. Für die Kunst wurde ihm ein Privileg zuteil.

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Von Fenna Weselmann
Donnerstag, 06.06.2024, 08:20 Uhr

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Freiburg. Von Himmelpforten bis Hamburg waren seine Arbeiten bereits zu sehen. Nun kommt der in Hagenah lebende Alain L. L. Marie mit einer Ausstellung unter dem Titel „... entlang des Flusses ...“ in den Kornspeicher nach Freiburg. Hier präsentiert er ab Sonntag, 9. Juni, seine Fotokunst.

Der Hagenaher will den inneren Dialog

Die Werke des gebürtigen Franzosen sind geprägt von menschenleeren, bewusst minimalistisch und monoton gehaltenen Landschaften. Unendlichkeit, Alleinsein, Einsamkeit und Dunkelheit sind die zentralen Themen seines Schaffens. Mit seiner Kunst möchte er nicht nur den ästhetischen Sinn anregen, sondern Betrachter zu einem inneren Dialog und der Auseinandersetzung mit sich selbst bewegen. Deshalb tragen seine Bilder auch keinen Titel.

Alain L. L. Marie steht neben Nachtansichten von Köhlbrandbrücke und Hafen

2023 feierte die Stader Galerie Hahnentor mit Fotos von Alain L. L. Marie ihren Auftakt. Foto: Helfferich

Über die Ästhetik des Hässlichen und leichte Verfremdungen der Bilder am Computer stellt er die Überzeugungen des Betrachters bewusst in Frage. Ganz nach Platon und Paul Watzlawick will er zeigen, dass hinter der Wirklichkeit eine andere Realität verborgen sein kann.

Viele seiner Fotos zeigen Landschaften und Bauwerke im Hamburger Hafen und am Elbstrom. Ein Motiv ist die Köhlbrandbrücke. Dabei bekam der Künstler die seltene Gelegenheit, das markante Wahrzeichen der Stadt bei Tag und Nacht in völliger Leere zu fotografieren und so von einer selten sichtbaren Seite zu zeigen.

Alain Marie war erst Wissenschaftler und Weltenbummler

Vor seinem künstlerischen Schaffen liegt ein Leben als Wissenschaftler und Weltenbummler. „Forschung und Kunst sind dasselbe“, sagt der Biochemiker mit Doktortitel. „Es geht darum, ein Problem zu lösen, Antworten zu finden und als Erster am Ziel zu sein. Man arbeitet dabei nur mit unterschiedlichen Instrumenten.“ Bedingt durch Studium und Arbeit hat er an verschiedenen Orten in Frankreich, Kanada, Holland, Österreich und Deutschland gelebt, bevor es ihn schließlich nach Hagenah zog.

Vernissage ist am Sonnabend, 9. Juni, um 14 Uhr. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 23. Juni. Geöffnet ist immer Sonnabend und Sonntag, zwischen 12 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. Infos finden sich unter www.alainllmarie.com. (fen)

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