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Fußball-Rückblick

TEin tragischer Held und eine geburtstagslastige Spielverlegung

Enes Badur war der tragische Held bei der ersten Saisonniederlage von A/O. Erst sorgte er mit drei Toren für den Ausgleich, dann traf er in der 90. Minute noch ins eigene Tor.

Enes Badur war der tragische Held bei der ersten Saisonniederlage von A/O. Erst sorgte er mit drei Toren für den Ausgleich, dann traf er in der 90. Minute noch ins eigene Tor. Foto: Struwe (Archiv)

A/O-Stürmer Badur arbeitet am persönlichen Ziel, verteilt aber auch ein Geschenk. Bei Hammahs Spielverlegung wegen eines Geburtstags beschenkt sich das Geburtstagskind selbst.

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Von Jan Bröhan,
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Von Michael Brunsch
Montag, 01.09.2025, 18:30 Uhr

Landkreis. Landesliga: Die SV Ahlerstedt/Ottendorf will in dieser Saison ganz oben angreifen. Umso bitterer ist die erste Saisonniederlage nach drei Siegen in Folge. Das 3:5 in Ottersberg resultierte aus „fahrlässigen Fehlern“, wie Trainer Kevin Speer monierte.

Bis zur 90. Minute sah es so aus, als wenn A/O zumindest einen Punkt mitnehmen würde. Doch ausgerechnet Torjäger Enes Badur avancierte zum tragischen Helden. Der 19-Jährige hatte das 1:1, das 2:3 und 3:3 erzielt. Und dann verschuldete er „ein ganz unglückliches Eigentor“ in der Nachspielzeit zum 3:4 (90.+2).

Ottersberg fuhr über Ex-D/A-Stürmer Alexander Neumann einen Konter, Badur eilte zurück, um mit zu verteidigen, und grätschte in den Pass von Neumann. So kullerte der Ball in die falsche Richtung, ins eigene Tor. „Wir haben Geschenke verteilt“, sagt Badur, jedem Gegentor gingen eigene Fehler voraus.

Badur will die Vorsaison toppen - als Torjäger und mit dem Team

In Ottersberg habe A/O zudem „Chancenwucher“ betrieben. Auch er selbst hätte ein, zwei Treffer mehr machen können. „Wir hätten zur Pause führen müssen“, sagt Badur. Stattdessen ging der Favorit mit einem 1:2 in die Pause.

An der Tabellenspitze sind nun D/A II, Celle, Bornreihe, A/O und Ottersberg punktgleich (9). Ungeschlagen dahinter rangieren Harsefeld und Rotenburg (8). „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen“, sagt Badur. Dafür müsse die Mannschaft „hart arbeiten“ - und die Fehler minimieren. „Normalerweise können wir jeden Gegner schlagen“, sagt Badur, dafür müsse „die brutale Qualität“ aber abgerufen werden.

„Ich persönlich will verletzungsfrei bleiben und mehr Tore schießen als in der Vorsaison“, sagt Badur. Da verpasste er wegen eines Muskelfaserrisses sechs Spiele. Er erzielte 19 Tore und bereitete sechs vor. Nun hat er schon fünf Mal getroffen. Die Quote stimmt. Er muss nur verletzungsfrei bleiben.

Die Spielverlegung beschert Hammah personelle Probleme

Bezirksliga: Schon am Freitagabend hatte Jan Michel mit zwei Toren seine feine Technik einmal mehr untermauert. So gewann der MTV Hammah mit 2:1 beim TSV Stotel.

Das Besondere daran: Michel beschenkte sich mit einem gekonnten Heber und einem feinen Schlenzer von der Strafraumgrenze in den Winkel selbst. Er wurde am Spieltag 27 Jahre alt. „Das hat die Stimmung natürlich gehoben“, sagt er.

Das Kuriose daran: Das Spiel war von Sonntag auf Freitag verlegt worden, weil MTV-Torhüter Tobias Dreyer am Samstag in seinen 25. Geburtstag am Sonntag reinfeiern wollte. „Weil am Freitag aber das Hamburger Derby (St. Pauli gegen HSV) war, hatten wir personelle Probleme“, sagt Michel. Der Dreier war umso höher anzurechnen.

Michel und Dreyer feierten am Samstag dann übrigens ihre Geburtstage getrennt.

Der ASC muss in der Defensive zu viel improvisieren

Kreisliga: Der ASC Cranz-Estebrügge wollte in dieser Saison eigentlich sein Potenzial abrufen und im oberen Tabellendrittel landen. Nun hat der ASC erst im vierten Spiel seinen ersten Punkt geholt, mit einem 4:4 nach 0:3-Rückstand gegen Aufsteiger Bargstedt. Was ist da los?

Das Saisonziel begann schon während der Vorbereitung zu bröckeln. Wegen urlaubenden und verletzten Spielern. Zudem beklagte Trainer Sven Hubert drei Langzeitverletzte, die bei ihm fest eingeplant waren: Luis Swatek (Leiste), Hannes Piepenbrink (chronische Entzündung), Alexander Bammann (Arthrose). Auf den werdenden Papa Johann Pien muss Hubert auch länger verzichten.

Nach dem 1:5 im zweiten Saisonspiel gegen A/O III habe es „einen kleinen internen Knall“ gegeben, wie Hubert sagt. Der Mannschaft wurde verdeutlicht, dass es so nicht geht. „Die Botschaft ist angekommen.“ Hubert muss in der Defensive derzeit zu viel improvisieren, so fehlt Stabilität. Beim jetzigen 4:4 habe der ASC Chancenwucher betrieben. Hubert ist aber optimistisch, dass sich der ASC schon bald fangen werde.

Burweg erteilt Wiepenkathen II eine Lehrstunde

1. Kreisklasse: Der bislang sieglose SV Burweg gewann am 4. Spieltag zum ersten Mal. Beim TSV Wiepenkathen II war die Elf von Trainer Franz Olenberger, der den TSV von 2016 bis 2022 trainierte und früher lange die Fußballschuhe für den Verein schnürte, deutlich mit 7:0 erfolgreich.

Das junge Wiepenkathener Team befindet sich unter dem neuen Trainer Manfred Mansfeld, vorher beim SV Bornberg im Landkreis Cuxhaven tätig, im Neuaufbau und steht vor einer schweren Saison. Die Partie begann schon mit einer Hiobsbotschaft: Routinier Marcus Lasonczyk verletzte sich beim Warmmachen und fiel aus.

Wiepenkathens Keeper Pascal Lobin musste einige Gegentreffer verkraften.

Wiepenkathens Keeper Pascal Lobin musste einige Gegentreffer verkraften. Foto: Brunsch

Eine noch höhere Niederlage verhinderte Torwart Pascal Lobin, der zwar bei einigen Gegentoren unglücklich aussah, aber auch immer wieder weitere Treffer verhinderte.

Acht verschiedene Torschützen und Fastabsteiger sorgt für Furore

Tabellenführer D/A IV setzte auch gegen Apensen II seine erfolgreiche Serie fort. Die Kehdinger gewannen deutlich mit 6:2, Trainer Andre Matties stellte aber klar: „Die Begegnung hätte in manchen Phasen auch in eine andere Richtung kippen können. Apensen spielte aber in der Defensive vogelwild, dadurch kamen wir immer wieder zu unseren Toren.“ Alle acht Treffer wurden von unterschiedlichen Spielern erzielt.

Zu den bisherigen Überraschungen gehört zweifelsohne der TuS Harsefeld III, der auf Platz 4 steht. Sportlich war die Mannschaft von Trainer Kevin Jahns abgestiegen, nur durch einige Verzichte in der Klasse geblieben.

Mit dem etwas verstärkten Kader gelang jetzt mit dem 2:1-Auswärtserfolg beim Kreisliga-Absteiger Eintracht Immenbeck II bereits der zweite Dreier. Die Elf von Jahns hatte allerdings ein wenig Glück, denn Keeper Nico Stüven konnte einen Elfmeter von Cihan Yildirim abwehren.

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