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Teststrecke

TElbe: Hier wird eine Gefahrenstelle für Containerriesen beseitigt

Das Containerschiff „Ever Art“ fährt auf der Höhe von Brunsbüttel in Richtung des Hamburger Hafens.

Das Containerschiff „Ever Art“ fährt auf der Höhe von Brunsbüttel in Richtung des Hamburger Hafens. Foto: Axel Heimken/dpa

Noch im April wird die Elbe zur Teststrecke für die „dicken Pötte“: Neue Regelungen für den Schiffsverkehr werden erprobt. Die Hintergründe.

Von Redaktion Freitag, 11.04.2025, 14:20 Uhr

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und die Hamburger Hafenverwaltung HPA ermöglichen in der „Begegnungsbox“ bei Wedel größere Schiffsbreiten. Insgesamt geht es um 110 Meter, wenn sich zwei Schiffe begegnen, sechs Meter mehr als jetzt.

Zunächst ist das als Test geplant, könnte aber zu einer dauerhaften Regelung werden. Die Elbe ist zwischen Hamburg und der Nordsee über weite Strecken von großen Schiffen nur im Einbahnverkehr befahrbar, deshalb wurde bei der letzten Elbvertiefung die Begegnungsbox geschaffen.

Die größeren addierte Schiffsbreiten lassen die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und die Hamburg Port Authority (HPA) ab dem 23. April auf der Begegnungsstrecke der Elbe vor Wedel zu. Ziel sei es, die Verkehrsablaufsteuerung zu optimieren und die Effizienz der Verkehre schrittweise zu erhöhen.

Gewinn für die Schifffahrt auf der Unter- und Außenelbe

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die erweiterten Begegnungsbreiten sind ein echter Gewinn für die Schifffahrt auf der Unter- und Außenelbe. Mehr Breite bedeutet mehr Flexibilität und Effizienz. Dies wiederum ist für den größten deutschen Seehafen Deutschlands ein absoluter Standortvorteil, mit ökologischem und ökonomischem Benefit.“

Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Behörde für Wirtschaft und Innovation: „Das ist eine gute Nachricht für Deutschlands größten Hafen. Die Bundeswasserstraße Elbe bietet durch die Begegnungsbox mehr Raum für den Verkehr sowie mehr Effizienz und Sicherheit. Mehr Flexibilität, weniger Stau auf der Elbe - Schiffe auch der größten Größenklassen laufen Hamburg regelmäßig an und können dadurch besser abgefertigt werden.“

Die Praxistests werden in enger Absprache mit den Verkehrszentralen Brunsbüttel und Hamburg geplant. Gemeinsam mit den Elblotsen und der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) werden die jeweiligen Schiffsbegegnungen dokumentiert und fortlaufend ausgewertet, um bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Sicherheit der Schifffahrt steht dabei immer im Vordergrund

Die Sicherheit der Schifffahrt steht dabei immer im Vordergrund. Daher kann es beispielsweise aufgrund von Witterungs- und Windbedingungen während der Testverläufe zu Auflagen kommen, etwa zur Anpassung der Windrestriktionen im Begegnungsverkehr.

Bei positivem Verlauf des Tests auf dem 6,5 Kilometer langen Streckenabschnitt sollen die bestehenden Regeln stufenweise angepasst werden. Im ersten Schritt können dann Begegnungen von Fahrzeugen bis zu einer addierten Schiffsbreite von 110 Metern zugelassen werden, sechs Meter mehr als jetzt.

Sobald ausreichend belastbare Ergebnisse bei unterschiedlichen Wetter- und Verkehrsbedingungen vorliegen, solle gemeinsam ergebnisoffen über weitere Verbesserungen bei den Schiffsbreiten entschieden werden.

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