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Städtebau

TFörderung in Millionenhöhe: In diese Projekte fließt Geld in Stade

Die Fläche am Backeltrog zwischen Schiffertorkreisel und Altstadt soll mit Städtebaufördermitteln aufgewertet werden.

Die Fläche am Backeltrog zwischen Schiffertorkreisel und Altstadt soll mit Städtebaufördermitteln aufgewertet werden. Foto: Strüning

Die Städtebauförderung ist ein lohnendes Geschäft für Stade. Mehr als fünf Millionen Euro bekommt die Stadt. Doch wofür werden die Gelder verwendet?

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Von Lars Strüning
Freitag, 08.08.2025, 11:50 Uhr

Stade. Schon 2024 wurden der Stadt für diverse Maßnahmen 3,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Jahr kommen noch einmal 2,1 Millionen Euro dazu. Bund und Land zahlen jeweils ein Drittel, die dritte Charge muss die Stadt aus eigener Kasse aufbringen.

Zum Verständnis: Diese Summen geben den Rahmen vor für einzelne Maßnahmen in den kommenden sieben Jahren. Die Projekte wiederum müssen von der Stadt konkret belegt und beantragt werden. Für Jens Bossen, in der Stadtverwaltung für die Beantragung und Verwendung der Städtebaufördermittel zuständig, stehen die Zwecke schon fest. Sie sind auch vom Rat der Stadt so durchgewunken worden.

Zwei Millionen Euro für Umbau der Pestalozzischule

Vergangenes Jahr zum Beispiel erhielt Stade die Zusage von fast zwei Millionen Euro für ein einzelnes Projekt, das sich „Integration Geflüchteter im Quartier“ nennt. Dahinter steckt ganz konkret der Umbau der ehemaligen Pestalozzischule zu einer Begegnungsstätte und einem Stadtteiltreff für Campe und den benachbarten Kopenkamp.

Die ehemalige Pestalozzischule: Hier ist bereits ein Kindergarten eingerichtet worden. Ein Stadtteiltreff für Campe und Kopenkamp soll folgen.

Die ehemalige Pestalozzischule: Hier ist bereits ein Kindergarten eingerichtet worden. Ein Stadtteiltreff für Campe und Kopenkamp soll folgen. Foto: Strüning

Hier, im Obergeschoss der ehemaligen Schule, soll es spezielle Kurse für Flüchtlinge geben, zum Beispiel Sprachkurse. Die Umbauarbeiten, so Bossen, sollen 2026 starten. Dann geht es vor allem um energetische Sanierung, den Einbau von WCs, eines Cafés oder einer Küche auch zum gemeinsamen Kochen. Die Gesamtkosten für die Begegnungsstätte im Obergeschoss sind mit 2.963.000 Euro veranschlagt.

Von links: Rebecca Kabbany von der Abteilung Kindertagesbetreuung der Hansestadt Stade, Stadtrat Carsten Brokelmann und das Leitungsteam der Kita, Jan Müller sowie Chiara zum Felde, freuen sich über die neue Kita am Kopenkamp Stade.

Von links: Rebecca Kabbany von der Abteilung Kindertagesbetreuung der Hansestadt Stade, Stadtrat Carsten Brokelmann und das Leitungsteam der Kita, Jan Müller sowie Chiara zum Felde, freuen sich über die neue Kita am Kopenkamp Stade. Foto: Hansestadt Stade

Der Umbau gehört zu lediglich zwei Maßnahmen, die im Bezirk Lüneburg unterstützt werden. Landesweit, so Bossen, habe es sich um die höchste Einzelsumme gehandelt. Vermutlich lag es am überzeugenden Konzept. Im Erdgeschoss wurde übrigens gerade die neue Kindertagesstätte in Betrieb genommen.

Im vergangenen Jahr wurden 500.000 Euro für die Umgestaltung der Harschenflether Vorstadt und in die Altstadtsanierung genehmigt. Ähnliches passiert in diesem Jahr. Die dahinter stehenden Projekte sind schon konkret.

Hahle, die Altstadt und die Harschenflether Vorstadt

2025, das teilte gerade die SPD-Landtagsabgeordnete Corinna Lange aus Deinste mit, wurden 2,1 Millionen Euro für Stade reserviert. Eine Million Euro steht für die Altstadtsanierung bereit, 300.000 Euro für die Modernisierung des Stadtteils Hahle und weitere 800.000 Euro für die Harschenflether Vorstadt.

An der Einfahrt zur Harschenflether Vorstadt steht noch das alte DLRG-Gebäude - noch. Hier soll sich in Zukunft baulich einiges tun.

An der Einfahrt zur Harschenflether Vorstadt steht noch das alte DLRG-Gebäude - noch. Hier soll sich in Zukunft baulich einiges tun. Foto: Strüning

In der Vorstadt, wo nahe des Gasometers gerade der Wohnungsbau am Schwingedeich vorangetrieben wird, soll die Wischhafener Straße gebaut werden. Sie verbindet den noch zu bauenden Kreisel an der Ecke Hansestraße auf Höhe Kaufland mit der Freiburger Straße Richtung der projektierten Autobahn. Sie soll die Harschenflether Vorstadt für den Verkehr erschließen und die viel befahrene Freiburger Straße entlasten.

Ebenfalls auf Höhe des geplanten Kreisverkehrs soll ein Architekten-Wettbewerb darüber entscheiden, wie das Grundstück mit dem DLRG-Gebäude städtebaulich aufgewertet werden kann. Auch dafür sind die öffentlichen Gelder da.

Die Unterführungen am Schiffertorkreisel, hier die Seite am Backeltrog, sollen zurückgebaut werden. Auf dem Wasser werden demnächst Stand-up-Paddler vorbeiziehen können.

Die Unterführungen am Schiffertorkreisel, hier die Seite am Backeltrog, sollen zurückgebaut werden. Auf dem Wasser werden demnächst Stand-up-Paddler vorbeiziehen können. Foto: Strüning

In Hahle soll ein Marktplatz geschaffen und der Lerchenweg umgebaut werden, eine vergleichsweise kleine Maßnahme. Die Ausschreibung läuft, so Bossen, vielleicht kann schon in diesem Jahr mit dem Bau angefangen werden.

Groß denkt die Stadt für die Altstadt. Dort steht als Nächstes die Umgestaltung der Fläche zwischen dem neuen Kreisel am Schiffertor nahe des Parkhauses und der Straße Bei der Börne an. Hier, am Eingang zur Altstadt, soll der Wasserlauf besser genutzt und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Die Unterführungen in diesem Bereich will die Stadt zurückbauen. Der Umbau der Bungenstraße gehört auch zu den geförderten Projekten.

Umbau des Pferdemarkts kommt nicht vor 2030

Über allem schwebt der neue Pferdemarkt. Hier müssen noch viele Abstimmungsgespräche geführt und Interessen abgewogen werden. Bossen rechnet nicht damit, dass die Bauarbeiten dort vor 2030 starten.

Das Bronzeschild zeigt es: Die private Investition in die Sanierung eines historischen Hauses wurde mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt gefördert.

Das Bronzeschild zeigt es: Die private Investition in die Sanierung eines historischen Hauses wurde mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt gefördert. Foto: Strüning

Apropos Altstadtsanierung: Unabhängig von diesen öffentlichen Sanierungsmaßnahmen haben private Investoren insgesamt 40 Zuschussanträge gestellt. Diverse Häuer werden aufgefrischt im Stadtkern. Eine Entwicklung, über die sich Bossen besonders freut. Drei Millionen Euro wurden bereitgestellt. Zu erkennen sind die Häuser, die mit Hilfe öffentlicher Gelder saniert wurden, an einer kleinen Bronzetafel.

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