TFußballer der Woche: „Thommy“ Herl und das späte Glück des SSV Hagen
Thomas Herl vom SSV Hagen. Foto: Fupa.net/Leon Koeck (nomo)
Thomas Herl rettet den SSV Hagen in letzter Minute und steht beim Kreisligisten wie kaum ein anderer für Mentalität und Beständigkeit.
Hagen. Wegen Oberschenkelproblemen saß Thomas Herl am Samstag zunächst auf der Bank, bevor er gut eine halbe Stunde vor Schluss ins Spiel kam und Gastgeber Hagen in der ersten Minute der Nachspielzeit noch jubeln ließ.
Nach einem gewonnenen Kopfballduell von Marcel Lünser landete der Ball am Strafraum vor Herls Füßen. „Da uns die Zeit davonlief, habe ich nicht lange überlegt“, sagt der 33-Jährige. Drehung, Schuss - das späte 1:1 gegen die favorisierten Stader fühlte sich für ihn und sein Team wie eine Erlösung an.
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Für die Hagener war es ein Déjà-vu: Bereits zwei Tage zuvor hatte Simon Detlefsen in Estebrügge in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:1 getroffen und dem Tabellenzehnten damit einen wertvollen Punkt gesichert.
Trainer Mats Börger spricht von einer Mannschaft, „die bis zum Ende beißt“ und deren Glauben an solche späten Momente durch viele Erfolgserlebnisse dieser Art gewachsen sei.
Der Weg zum Sportplatz: nur fünf Minuten
Thomas Herl ist längst eine prägende Figur in Hagen. 2016 zog der zentrale Mittelfeldspieler mit seiner Familie in den Stader Ortsteil Riensförde.
Trainer Carsten Junge bekam das mit. „Er hat mich damals nach Hagen geholt und darüber bin ich bis heute sehr glücklich“, sagt Herl. Der Weg zum Sportplatz: fünf Minuten.
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Herl und der SSV Hagen scheinen gut zusammenzupassen. Er schätzt den Zusammenhalt und das familiäre Umfeld, das seit Jahren dafür sorgt, dass immer wieder starke Fußballer nach Hagen kommen, auch solche, die eigentlich höher spielen könnten. Das ist vielleicht einer der Gründe, warum der Verein seit 2003 nahezu ununterbrochen in der Kreisliga vertreten ist. Herl steht sinnbildlich für diese Beständigkeit.
Herl spielte schon auf nahezu jeder Position
Trainer Mats Börger kennt ihn schon seit gemeinsamen Zeiten beim VfL Stade und gerät ins Schwärmen: „Thommy ist eine absolute Bereicherung, ein Mentalitätsspieler, der immer 110 Prozent gibt.“
Zudem geht er voran, war bis zur vergangenen Saison der Kapitän der Mannschaft. Und er ist ein Allrounder: „Er hat von Innen- über Außenverteidiger bis Stürmer schon alles gespielt - außer Torwart vielleicht. Egal wo man ihn hinstellt, man weiß immer, was man bekommt.“
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Auch sportlich zeigt sich Herl optimistisch: „Sollten wir in unseren Nachholspielen punkten, stehen wir auf einem guten Mittelfeldplatz. Aber wir wissen auch, wie schnell man gegen den Abstieg spielen kann.“
Was war Ihr schönstes Erlebnis auf dem Fußballplatz?
Der Sieg bei der Stader Stadtmeisterschaft 2017.
Was war Ihr schlimmstes Erlebnis auf dem Fußballplatz?
Ein Innenband- und Meniskusriss vor zwei Jahren.
Wer ist Ihr Vorbild?
Joshua Kimmich. Er ist ein überragender Fußballer - kämpferisch brutal gut, geht voran und hat eine minimale Fehlerquote.