TChefposten beim Trinkwasserverband bald wieder besetzt?

Fred Carl, Geschäftsführer des Trinkwasserverbands Stader Land. Foto: Archiv
Die Wasserkrise auf der Geest und ein Cyberangriff zerstörten das Vertrauen in den Geschäftsführer des Trinkwasserverbands Stader Land. Jetzt bahnt sich eine Nachfolgelösung an. In Buxtehude schafft es dagegen eine Frau, neues Vertrauen aufzubauen.
Landkreis. Der Trinkwasserverband Stader Land ist derzeit ohne Chef. Im Dezember 2023 hatte sich der kommunale Verband gegen den bisherigen Geschäftsführer Fred Carl ausgesprochen und ihn beurlaubt. Die Unzufriedenheit über das Krisenmanagement bei einer Cyberattacke mit erbeuteten Kundendaten und die wiederkehrenden Probleme mit dem Wasserdruck auf der Geest gaben mit den Ausschlag. Die Entscheidungen trifft seitdem der Vorstand.
60 Bewerbungen für den Chefsessel in Dollern
Nun zeichnet sich ab, dass die Lücke an der Spitze geschlossen wird. Die Ausschreibung hat ein überaus positives Bild ergeben, wie durchsickerte. Es haben sich mehr als 60 Interessenten auf den Posten beworben. Auch Kandidaten aus dem Ausland sind dabei. Noch vor Ostern sollen die Vorstellungsgespräche beendet sein.

Rasensprengen war auf der Stader Geest in den vergangenen Jahren nicht so einfach. Wegen immer wiederkehrendem Druckabfall kam zeitweise nur wenig bis gar kein Wasser bei den Haushalten an. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn
Wann der oder die Neue seine Arbeit aufnimmt, steht noch nicht fest. Aber der Weg ist frei. Mit dem freigestellten Vorgänger wurde nach TAGEBLATT-Informationen eine Einigung über ein Vertragsende erzielt.
Gebührenbescheide
T Darum sind Kunden stinksauer auf die Abwasserentsorgung Stade
Was die neue Person an der Spitze des Trinkwasserverbands erwartet, hat viel mit Infrastruktur zu tun. Schlagzeilen mit „Wasserkrise“ und „Druckabfall“ sollen der Vergangenheit angehören. Auch ein neuer Trinkwasserbrunnen und ein neues Wasserwerk stehen auf der Agenda. Vor allem bei der Kommunikation aber erwarten Kunden und Kommunen eine tiefgreifende Veränderung. Ein moderner Trinkwasserverband informiert proaktiv.
Neue Stadtbaurätin leitet zwei Systemwechsel ein
Rückrufe auf Presseanfragen gegen 19 Uhr sind in Behörden die Ausnahme. Für Buxtehudes neue Stadtbaurätin Michaela Springhorn sind dies aktuell normale Arbeitszeiten. Sie ist seit August 2023 unter schwierigen Bedingungen im Amt. Wichtige Leitungspositionen waren oder sind nicht besetzt und aktuelle Krisen haben den Einstieg nicht leichtgemacht. Dazu gehören die monatelange Schließung der Sporthalle Süd und der große Wasserschaden in der Integrierten Gesamtschule, immerhin die Schule mit den meisten Schülern in Buxtehude. „Sie brennt für den Job“, ist aus der Politik zu hören.
Michaela Springhorn überzeugt im neuen Amt aber nicht nur durch Einsatz. Sie hat in zwei Bereichen Systemwechsel eingeleitet und den traditionell diskussionsfreudigen Rat der Stadt überzeugt. Punkt eins: die Integrierte Stadtplanung (ISEK). Klingt staubtrocken, ist aber wichtig. Die ISEK-Daten legen fest, wo und wie Buxtehude wachsen oder eben nicht mehr wachsen soll. Beim zweiten Punkt geht es um die Priorisierung der Aufgaben der Bauverwaltung. Hier soll der Fokus auf die Bestandserhaltung verschoben werden. Dabei geht es darum, dass es in Schulen nicht mehr durchregnet oder massenhaft Energie verbraucht wird.