Musik

TJazz im Pferdestall: Der neue Leiter kommt mit seiner Band ins Schloss

Lothar Müller hat die künstlerische Leitung für Jazz im Pferdestall übernommen. Foto: Photoclub Hamburg

Auf Schloss Agathenburg ist ein neues Kapitel angebrochen. Lothar Müller gestaltet nun die Reihe Jazz im Pferdestall. Hier gibt es eine gute Chance, den Musiker kennenzulernen.

Von Fenna Weselmann Donnerstag, 22.05.2025, 10:55 Uhr

Agathenburg. Seit diesem Jahr hat „Jazz im Pferdestall“ einen neuen künstlerischen Leiter. Lothar Müller stellt jetzt das Programm der beliebten Konzertreihe zusammen und tritt damit die Nachfolge von Star-Trompeter Nils Wülker an. Beim nächsten Konzert an diesem Freitag, 23. Mai, um 20 Uhr kommt der Hamburger Gitarrist nun selbst auf die Bühne von Schloss Agathenburg - mit der Band Ivymind.

Lothar Müller war in der Vergangenheit hier schon des Öfteren zu erleben. Als Musiker weiß er um die Vorzüge dieses besonderen Auftrittsortes. Trotzdem war die Zusage für ihn nicht selbstverständlich, die Gestaltung von „Jazz im Pferdestall“ zu übernehmen.

Der Perspektivwechsel hat den Hamburger gereizt

Aber als Berufsmusiker die Rolle zu wechseln und aus der Perspektive des Veranstalters Entscheidungen zu treffen, hat ihn einfach gereizt. „Eine solche Möglichkeit bekommt man nicht alle Tage.“ In der Szene genießt die Reihe ein großes Ansehen und viele Künstler bewerben sich. Für ihn sei es eine interessante Erfahrung zu sehen, worauf er reagiere und wie sich Bands präsentieren.

Seine Auswahl ist geleitet von einem zentralen Gedanken: Was könnte für das Publikum und den Ort passen? „Ich schaue nach Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, sie könnten cool für die Reihe sein.“ Besonders wichtig sind ihm musikalische Persönlichkeiten, die eine Geschichte zu erzählen haben und dies mit ihrem Instrument können.

Der Gitarrist ist gespannt auf die Publikumsreaktion

Dabei hat er nicht vor, alles neu zu erfinden, sondern an die Arbeit seines Vorgängers anzuknüpfen, vielleicht hier und da die Akzente etwas anders zu setzen. Er möchte das Publikum mit Musik fordern, die so noch nicht im Pferdestall zu hören war, und gleichzeitig etwas bieten, das die Leute abholt. Auf die Reaktion zu Deadeye ist er besonders gespannt. Die seien fordernd, aber musikalisch unglaublich gut und hätten einfach eine tolle Energie, die sich auch aufs Publikum überträgt. „Ein Erlebnis - viel mehr geht nicht, und ich bin froh, dass das geklappt hat“, sagt Müller.

Müller holt ganz neue Bands nach Agathenburg. Dazu gehört zum Beispiel auch das französische Trio „Fur“. Aber genauso sind bekannte Größen der Jazzszene wie David Helbock engagiert.

Der 60-Jährige freut sich auch schon auf den eigenen Auftritt im Pferdestall. Er habe sich hier immer sehr willkommen gefühlt und das Publikum als erstaunlich offen erlebt. „Es nützt die schönste Location nichts, wenn die Leute nicht interessiert sind“, betont Müller.

Ivymind ist eine feste Größe in den Jazzclubs

Angefangen im Rock und Pop, ist Müller inspiriert von Musikern wie Paul Simon, den Beatles, Santana oder Herbie Hancock. Mit seiner Band „Müller“ spielte er auf diversen Jazzfestivals und produzierte mehrere Alben. Aktuell ist er als festes Mitglied der Band Ivymind regelmäßig in Hamburgs Jazzclubs zu hören.

Letztes Jahr stand Lothar Müller mit Ivymind auch beim Hamburger JazzOpen auf der Bühne. Foto: Anna Wydra

Ivymind bewegt sich zwischen Folk, Rock und improvisierter Musik. Samantha Wright (Klarinette), Giorgi Kiknadze (Kontrabass), Lothar Müller (E-Gitarre) und Rafa Müller (Schlagzeug) begeistern mit genreübergreifenden Klangwelten. Daneben ist der Gitarrist im Bereich der Theatermusik unterwegs. Hier hat er viel am Thalia Theater und für Größen wie Luk Perceval gearbeitet.