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TKai Koeser (SPD) strebt nach der Macht im Stader Rathaus

Kai Koeser, hier am Stadthafen, hat Großes vor in Stade.

Kai Koeser, hier am Stadthafen, hat Großes vor in Stade. Foto: Susanna Brunkhorst

Der Stader SPD-Vorsitzende Kai Koeser will Bürgermeister seiner Stadt werden - wenn seine Partei mitspielt. Mit welchen Schwerpunkten tritt er an?

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Von Lars Strüning
Freitag, 25.04.2025, 18:35 Uhr

Stade. Ende 2026 läuft die Zeit von Amtsinhaber Sönke Hartlef (CDU) ab. Er wird nicht wieder kandidieren. Die Parteien werden ihre Kandidaten jetzt in Stellung bringen. Die Abstimmung zu Stades neuem Bürgermeister wird parallel zu den Kommunalwahlen im Herbst nächsten Jahres stattfinden. Der neue Chef wird für acht Jahre im Rathaus Chef sein.

Für die CDU in Stade will Arne Kramer antreten

Bei der CDU hat Arne Kramer ernsthaftes Interesse gezeigt und in diesen Tagen seine eigene Webseite in Betrieb genommen unter www.arne-kramer.de. Er muss, wie auch Kai Koeser, vom Ortsverein seiner Partei nominiert werden. Beide sind Vorsitzende ihrer Ortsvereine und sitzen im Rat der Stadt Stade. Weitere Kandidaten sind bisher nicht bekannt.

Wer sich über Kai Koeser informieren will, kann das bereits seit Jahren unter www.kai-koeser.de tun. Das liegt auch daran, dass der 46-Jährige 2021 zur Bundestagswahl antrat und dabei gegen Amtsinhaber Oliver Grundmann (CDU) in dem traditionell konservativ geprägten Wahlkreis für den Bereich Stade/Bremervörde einen Achtungserfolg errang. Mit 31,7 Prozent der Erststimmen brachte er Platzhirsch Grundmann (34,7%) überraschend an den Rand einer Niederlage. Jetzt also das Bürgermeisteramt. Aber warum?

Arne Kramer am Alten Hafen in Stade. Er will für die CDU Bürgermeister von Stade werden.

Arne Kramer am Alten Hafen in Stade. Er will für die CDU Bürgermeister von Stade werden. Foto: Privat

Auf diese Frage ist Kai Koeser selbstredend vorbereitet. Er ist Vorsitzender der SPD in Stade, stellvertretender Vorsitzender der SPD Nord-Niedersachsen, zweiter Mann als Ratsvorsitzender und in der SPD-Fraktion. Zusammen mit seinem Bundestagswahlkampf hat er in kurzer Zeit viel politische Erfahrung gesammelt.

Kai Koeser: Entscheidung für seine Heimatstadt Stade

„Das ist eine Entscheidung für Stade“, sagt Koeser zu seiner Bewerbung. Nach Abitur und Zivildienst folgte die Ausbildung zum Restaurant- und Hotelfachmann im Vier Jahreszeiten in Hamburg und berufliche Wanderjahre unter anderem in London und San Francisco. 2016 kehrte er in seine Heimatstadt zurück.

Genau genommen ist er in Bützfleth aufgewachsen und hier auch im Schützenverein aktiv. Gerade erst war er Schützenkönig des knapp 400 Mitglieder zählenden Vereins. Koeser ist mit einem Mann verheiratet und Vater von zwei Pflegetöchtern. Koeser engagierte sich schnell ehrenamtlich in der Stadt - vor allem in der Politik und in der Kirche.

Er ist aktiv im Kirchenvorstand der Stader Johannisgemeinde, im Vorstand des Stader Kirchengemeindeverbandes und der Landessynode der Hannoverschen Landeskirche. So sind seine Grundwerte und sein Selbstverständnis sozialdemokratisch und christlich geprägt.

„Ich möchte da gestalten, wo ich zu Hause bin und die Menschen kenne“, sagt Koeser. Eben in Stade. „Und am besten als Bürgermeister.“ Ihm schwebt eine „moderne und weltoffene Hansestadt vor, die das Versprechen einer Kleinstadt bewahrt“. Das heißt für ihn: ein gutes Miteinander und hohe Lebensqualität.

Koeser fordert Leitbild und hat schon konkrete Ideen

Was sich genau hinter diesen Schlagworten versteckt, will Koeser gemeinsam mit seinen Parteifreunden in naher Zukunft in Workshops ausarbeiten. Seine Idee: „Ich will den Stadern ein konkretes Angebot machen, wo es hingehen soll mit der Stadt.“ Dieses Leitbild fehle ihm derzeit.

Seine Schwerpunktthemen stehen bereits: bezahlbares Wohnen, familienfreundliche Stadt und Seniorengerechtigkeit. Das alles mit den Menschen zu entwickeln, darauf lege er Wert. Das Amt des Bürgermeisters will er als „Ermöglicher“ leben. Es gelte, ein Image zu schaffen, das Lust mache auf Stade.

Was ihn dabei besonders reizt: Er mag Menschen, will sie zusammenbringen, ihnen zuhören, sie verstehen. Koeser: „Das finde ich spannend.“

Die SPD-Mitglieder wurden diese Woche über seine Bewerbung informiert, nachdem der Ortsvereinsvorstand getagt und dem Vorschlag Koeser zugestimmt hatte. Sie ist keine Überraschung, sondern war eher ein offenes Geheimnis in der Stader Politikszene. Koeser kann sich gut vorstellen, dass eine Mitgliederversammlung noch vor den Sommerferien endgültig über die Kandidatur entscheidet. Und er kann sich gut vorstellen, wenn es klappt mit der Wahl, nach acht Jahren auch für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen.

Hier gibt es im Herbst 2026 Bürgermeister-Wahlen

Zum Herbst 2026 läuft in allen Rathäusern die fünfjährige Amtszeit der Hauptverwaltungsbeamten ab. Neue Kandidaten müssen auf jeden Fall in Stade, Buxtehude, Harsefeld und Oldendorf-Himmelpforten gesucht werden. Die Lage in Apensen und Nordkehdingen ist noch offen.

Sönke Hartlef (CDU) ist Bürgermeister von Stade. Seine Amtszeit läuft Ende 2026 ab.

Sönke Hartlef (CDU) ist Bürgermeister von Stade. Seine Amtszeit läuft Ende 2026 ab. Foto: Stadt Stade

In Jork (Matthias Riel), Lühe (Timo Gerke), Horneburg (Knut Willenbockel), Fredenbeck (Matthias Hartlef) und Drochtersen (Mike Eckhoff) wird damit gerechnet, dass die Amtsinhaber wieder kandidieren. Das gilt auch für den Landrat als Chef der Landkreis-Verwaltung. Ob es einen Gegenkandidaten zu Kai Seefried (CDU) geben wird, ist noch nicht bekannt.

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