TKramer oder Koeser? Das sagen die anderen Parteien in Stade

Kai Koeser (SPD, links) und Arne Kramer wollen beide für das Amt des Stader Bürgermeisters kandidieren. Foto: Brunkhorst/Privat
Arne Kramer von der CDU oder Kai Koeser von der SPD - wer soll Bürgermeister von Stade werden? Die kleinen Parteien haben dazu ihre eigene Meinung. Einer liegt in der Gunst vorn.
Stade. Wer wird Nachfolger von Sönke Hartlef (CDU)? Am 13. September 2026 entscheiden die Wählerinnen und Wähler bei der Kommunalwahl in Niedersachsen nicht nur über die neue Zusammensetzung der Räte, sondern auch darüber, wer als Chef ins Rathaus einziehen soll. In Stade sind die ersten Weichen für den Bürgermeisterwahlkampf gestellt.
Koeser und Kramer kennen beide die Stadtpolitik gut
Die SPD in der Stadt hat ihren Vorsitzenden Kai Koeser aufgestellt, die CDU ihren Parteichef Arne Kramer. Beide sitzen im Rat, kennen die Stadtpolitik also gut. Ihre Parteien geben sich überzeugt, die richtigen Kandidaten anzubieten. Doch was sagen die anderen Parteien dazu? Einen eigenen Kandidaten bietet bislang keiner auf.
Lokalpolitik
T Arne Kramer will Stader Bürgermeister werden - aber warum?
Die Stader Grünen, mit sechs Köpfen im Rat vertreten, werden am 13. September - also genau ein Jahr vor der Wahl - den Kommunalwahlkampf in der Innenstadt beginnen, teilt Axel Kleindienst als Co-Sprecher der Stader Grünen mit: „Wir freuen uns darauf, mit den Menschen vor Ort über grüne Themen ins Gespräch zu kommen und Schwerpunkte für das kommende Jahr zu setzen.“
Vielleicht ein eigener Kandidat von den Grünen
Für die Umsetzung vor Ort käme dem zukünftigen Bürgermeister eine besondere Bedeutung zu. Die Entscheidung über das Aufstellen einer eigenen Kandidatin oder eines eigenen Kandidaten sei bisher noch nicht gefallen, so Kleindienst. Davon hänge dann eine mögliche Unterstützung anderer Kandidaten ab.
„Wir setzen auf konstruktiv-kritische Gespräche mit den Bewerbern anderer Parteien und müssen ausloten, welche grünen Themen gemeinsam umzusetzen sind“, so Kleindienst. Nachhaltige Stadtentwicklung, Verkehr, erneuerbare Energieerzeugung und -nutzung, gute Bildung für alle, eine moderne Verwaltung und sozialer Wohnraum seien dabei wichtige Themen.
Bürgermeister
T Kai Koeser (SPD) strebt nach der Macht im Stader Rathaus
Die UBLS, die als Unabhängige Bürgerliste mit zwei Vertretern im Stader Rat sitzt, hat einen klaren Favoriten: „Wir sprechen unsere volle Unterstützung Arne Kramer als Bürgermeisterkandidat aus.“ Arne Kramer verbinde fachliche Kompetenz und nachgewiesene Führungserfahrung mit einer klaren Vision für die Zukunft der Stadt, so Hendrik Deede von der UBLS.
UBLS lobt Arne Kramer über den grünen Klee
Arne Kramer habe sich schnell als engagierter Kommunalpolitiker etabliert. Als Jurist mit Schwerpunkt Umwelt- und Planungsrecht bringe er fundierte Kenntnisse für städtische Entwicklungsprozesse mit. Im Straßenverkehrsamt der Stader Kreisverwaltung seien unter seiner Führung Wartezeiten drastisch verkürzt, Terminvergaben optimiert und die Servicequalität spürbar erhöht worden. Das wertet Deede als „Beleg seiner konsequenten Dienstleistungsorientierung“.
Kramer sei zudem Familienmensch und Teamplayer. Er kenne die Lebenswirklichkeit vieler Bürgerinnen und Bürger. Sein offener, kooperativer Stil fördere Dialog und Zusammenhalt in allen Stadtteilen. Zudem habe er Mut zu frischen Impulsen.
Deede sieht viele Gemeinsamkeiten mit den Themenschwerpunkten der UBLS; als da wären eine nachhaltige Stadtentwicklung, digitale Verwaltung und Bürgerportale, aktive Bürgerbeteiligung und Transparenz, Stärkung von Familien, Kindern und Senioren sowie eine effiziente Verkehrs- und Infrastrukturplanung.
Auch die WG zieht den Kandidaten der CDU vor
Auch bei der WG schlägt das Pendel zugunsten von Kramer aus, sagt Vorsitzender Jochen Witt aus Bützfleth. In seiner Wählergemeinschaft gingen die politischen Farben zwar von „zartrosa bis schwarz-grün“, aufgrund seiner Verwaltungserfahrung tendiere die klare Mehrheit aber zu Kramer.
Die beiden WG-Ratsleute bilden eine Gruppe mit der CDU. „Wir sind uns einig, dass für die Stadt der CDU-Kandidat der bessere ist“, sagt Witt. Ein Verwaltungsjurist wie Kramer fehle derzeit an der Spitze der Stadtverwaltung. Dass er durchsetzungsfähig sei, habe er im Straßenverkehrsamt des Landkreises bewiesen.

Kai Koeser, hier am Stadthafen, will für die SPD Bürgermeister von Stade werden. Foto: Susanna Brunkhorst

Arne Kramer, hier am Alten Hafen, will für die CDU Bürgermeister von Stade werden. Foto: Privat Foto: Privat
Die FDP, mit drei Leuten im Rat vertreten, hält sich noch alle Optionen offen. „Wir sind zu Gesprächen bereit“, sagt Enrico Bergmann. Die Kandidaten könnten sich der Partei vorstellen, die dann das letzte Wort hat. Dazu sei noch ausreichend Zeit. Fest steht: Die FDP werde keinen eigenen Bewerber ins Rennen schicken.
Das könnte bei der AfD anders aussehen. Sie hat noch keinen Stadtverband und ist nicht im Rat vertreten. Über einen möglichen Bürgermeister-Kandidaten solle Anfang 2026 entschieden werden.
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