TLandkreis Stade: Grüne verzichten auf eigene Landratskandidatur
Joachim Fuchs aus Sauensiek ist Kreissprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Martin Elsen
Wer traut sich, gegen Kai Seefried anzutreten? Mit den Grünen verzichtet die zweite große Partei auf einen eigenen Kandidaten für das höchste Amt im Kreis. Kommt jetzt die AfD?
Landkreis. Bei der Kreismitgliederversammlung hat der Kreisverband Stade von Bündnis 90/Die Grünen mit großer Mehrheit beschlossen, zur anstehenden Landratswahl am 13. September 2026 keine eigene Kandidatin beziehungsweise keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. Dieser Schritt folgte laut den Grünen nach intensiven internen Gesprächen.
„Nach sorgfältiger Prüfung aller Optionen haben wir uns bewusst dafür entschieden, unsere Ressourcen und unsere politische Energie auf die Aufstellung starker, lokal verankerter Kandidatinnen oder Kandidaten für den Kreistag und die kommunalen Gremien zu konzentrieren“, sagt Joachim Fuchs, Sprecher des Kreisverbandes. Die Grünen hatten schon 2021 keinen eigenen Kandidaten, unterstützten aber den damaligen SPD-Bewerber Björn Protze.
Grüne Handschrift für den Stader Kreistag
„Unser Ziel bleibt es, durch konstruktive Arbeit in den Räten eine deutlich grüne Handschrift in der Kreispolitik zu hinterlassen - sei es in der Klimapolitik, der sozialen Gerechtigkeit oder der nachhaltigen Regionalentwicklung“, so Fuchs.
Unser Ziel bleibt es, durch konstruktive Arbeit in den Räten eine deutlich grüne Handschrift in der Kreispolitik zu hinterlassen.
Joachim Fuchs, Grüne
Wie Alexandra Kleine-Natrop, ebenfalls Sprecherin im Stader Kreisverband, ergänzt, stehe der Kreisverband nun vor der Aufgabe, die inhaltliche Ausrichtung für die kommende Wahlperiode zu schärfen: „Unser Wahlprogramm wird aktuell in einem mitgliederoffenen Prozess erarbeitet. Bereits am vergangenen Samstag haben wir in einem ersten sehr gut besuchten Workshop die Weichen für zentrale Themen festgehalten - von lebenswerten Städten und Dörfern über den Klimaschutz und die Energiewende vor Ort bis hin zur Verkehrswende“, so Kleine-Natrop.
Grüne laden Kai Seefried und Dean Höft ein
Um dennoch eine fundierte Positionierung zur Landratswahl zu ermöglichen, wollen die Grünen die beiden bisher bekannten Kandidaten - Amtsinhaber Kai Seefried (CDU) und Dean Höft (Die Linke) - zu einer öffentlichen Veranstaltung einladen, in der sie sich den Fragen des Kreisverbandes stellen können. „Dabei werden wir insbesondere prüfen, inwiefern ihre Vorstellungen mit unseren grünen Kernanliegen kompatibel sind“, sagen Alexandra Kleine-Natrop und Joachim Fuchs.

Kai Seefried wurde beim Kreisparteitag mit 100 Prozent der Stimmen nominiert. Hier gratuliert seine Frau Julia Seefried. Foto: Vasel
Vor den Grünen hatte sich schon die SPD gegen eine eigene Kandidatur ausgesprochen. Mit ähnlichen Argumenten wie die Grünen. Die Sozialdemokraten wollen sich auf die aussichtsreichen Kandidaturen für die Bürgermeisterämter in Stade und Harsefeld konzentrieren und starke Fraktionen in den Kommunen stellen. Seefried gilt bei der Landratswahl als Favorit.
Diese Unterstützung hat Kai Seefried schon
Die FDP im Landkreis Stade hat sich bereits für den CDU-Kandidaten ausgesprochen. Von den Freien Wählergemeinschaften im Landkreis Stade hat sich zudem die FWG Drochtersen für den amtierenden Landrat ausgesprochen. Die Christdemokraten hatten Seefried mit 100 Prozent der Stimmen Anfang November bei ihrem Kreisparteitag offiziell nominiert.
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Was macht die AfD im Landkreis Stade?
Offen ist nach wie vor, ob die AfD für die Landratswahl einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen will. Die vom Verfassungsschutz auf Bundesebene als rechtsextrem eingestufte Partei will sich erst im nächsten Jahr entscheiden, ob sie einen Landratskandidaten oder Kandidaten für die Bürgermeisterämter aufstellen will.

Joachim Fuchs aus Sauensiek ist Kreissprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Martin Elsen
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